
Zitat von
Syrah
Hallo,
ich habe gerade einen Brief bekommen, in dem mir mitgeteilt wird, daß mein Sohn in unserem "Wunsch"-Kindergarten (eher die Lösung, mit den wenigsten Bauchschmerzen...) nicht genommen wird. Grund ist, daß ich in meiner Anmeldung darauf bestanden habe, daß er an keinerlei Gebeten und Kirchgängen teilnimmt.
Nun ist es leider so, daß wir in einer Gegend leben (Emsland), in der es im Umkreis von über 50 km keinen Kindergarten gibt, in dem nicht ausgiebigst gebetet wird. Selbst die sog. kommunalen Kindergärten werden genauso geführt, wie die evangelischen oder katholischen.
Ich habe jetzt die Dame, die uns abgelehnt hat, angerufen, und mich beschwert. Sie weist darauf hin (nachdem sie sich über meinen Wunsch, nicht zu beten, aufgeregt hat), daß für meinen Sohn sowieso der Kindergarten der Nachbargemeinde (auch noch katholisch!) zuständig ist, der im übrigen einen sehr schlechten Ruf hat.
Ich habe sie darauf hingewiesen, daß wir Atheisten sind (in 5. Generation nicht getauft und stolz darauf) und auch ein Recht auf Religionsfreiheit haben. In unserem Fall Freiheit von der Religion. Sie will das jetzt nochmal prüfen (war schwer begeistert, daß ich ihre Privatnummer rausgesucht hatte; aber ich war so wütend...). Das Ergebnis ist mir eigentlich auch jetzt schon klar.
Meine Anwältin erreiche ich erst morgen früh. Ich möchte das eigentlich nicht so hinnehmen. Es gibt hier auch keine Alternativen, wie z. B. der von mir favorisierte Montessorikindergarten (65 km...), oder einen privaten Kindergarten.
Ich erwarte auch keinerlei finanzielle Unterstützung (bekommen wir sowieso nicht) von der Gemeinde oder sowas. Alles, was ich will, ist das mein Sohn FREI und mit seinen EIGENEN Ideen und Gedanken aufwächst, ohne gleich in irgendeine Schablone gedrückt zu werden, die er noch gar nicht versteht. Aber das ist in dieser gottverfluchten Gegend scheinbar nicht möglich! Das kann doch nicht sein, daß man hier zum Beten gezwungen wird, aber auf der anderen Seite für verrückt erklärt wird, wenn man als Mutter arbeitet (statt am Herd zu stehen) und auch noch nach einem ZWEISPRACHIGEN Kindergarten gefragt hat (welch Blasphemie; Bildung? Da reicht ja wohl die Bibel...).
Weiß hier vielleicht jemand, welche Rechte ich wirklich habe oder auch nicht habe? Wer darf eigentlich einen Kindergarten gründen???
Vielen, vielen Dank im Voraus!!!
Syrah