Hallo alle zusammen,
ich brauche einmal ein paar Meinungen, weil ich noch nicht klar denken kann. Folgendes ist passiert:
Meine Tochter, 4 Jahre alt, geht im Nachbardorf in den Kindergarten, der nur bis mittags geöffnet ist. Vor 2 Tagen bot sich mir beim Abholen folgendes Bild: Wie immer bei trockenem Wetter, waren alle Kinder draußen auf dem Spielplatz. Es sind nur 2 Gruppen mit 20 und 25 Kindern, von denen aber schon einige abgeholt waren. 2 Erzieherinnen + Direktorin waren anwesend. Diese waren alle oberhalb vom Spielplatz bei einer Sitzgruppe. Meine Tochter war alleine bei einer anderen Bank, abseits von den Erzieherinnen, und brüllte aus Leibeskräften, sie weinte nicht nur einfach und hatte auch keinen Trotzanfall, sondern schrie wirklich ganz schlimm, immer wieder "Aua" und hielt sich einen Arm. Auf meine Frage, was denn los sei, antworteten mir die Erzieherinnen, sie sei mit der Hand vom Sandkastenrand abgerutscht und sie können sie nicht beruhigen, sie hätten den Arm gekühlt und sie versucht zu trösten, aber selbst eine angebotene Belohnung (!!!) hätte sie nicht beruhigen können - es sei gar nichts passiert, sie würde übertreiben, denn der Arm ist ja nicht geschwollen. Ich habe mein Kind sofort auf den Schoss genommen und versucht sie zu tröste, nichts zu machen, und so etwas kenne ich von ihr gar nicht. 10 Tage vorher hatte sie schon einen kleinen Unfall im KiGa, bei dem sie sich das Kinn aufgeschlagen hatte, was mit Sicherheit auch sehr weh tat, aber als ich ankam war sie schon getröstet und eine Erzieherin beschäftigte sich mit ihr - so wie es auch sein sollte. Nicht so jedoch am Dienstag, da wurde sie als Simulantin hingestellt. Als ich mit ihr dann ging, meinte die Direktorin nur, wenn ich als Mutter meine, dass sei eine ungewöhnliche Reaktion von ihr, dann könne ich ja mal zum Arzt gehen, als Mutter mache man sich ja doch oft sehr viel Sorgen, aber schauen Sie doch nur, da kommen ja gar keine Tränen, sie schreit ja nur einfach

Auf meine Frage, warum man mich denn nicht angerufen habe, als man sie nicht beruhigen konnte, bekam ich keine Antwort.
Ich fuhr dann gleich ins Krankenhaus.
Ergebnis:
Kompletter Unterarmbruch, Speiche und Elle gebrochen, Gips von den Fingern bis zur Achselhöhle für 4 Wochen.
Aber nein, es könne ja unmöglich gebrochen sein, der Arm sei ja nicht geschwollen, so meinte die Erzieherin.
Wie es mir geht, kann sich keiner vorstellen, auch jetzt beim Schreiben zittere ich, obwohl 2 Tage vergangen sind. Mein Kind schrie vor Schmerzen und wurde allein gelassen, schlimmer noch, sie wurde nicht ernst genommen und als Simulantin hingestellt.
Gestern war sie nicht im KiGa (heute und morgen hat er zu) und ich rief morgens an, um Bescheid zu sagen, dass sie nicht kommt. Die Direktorin war dran und reagierte moderat bestürzt auf die Nachricht mit dem Knochenbruch und meinte, dann hätten sie ja die Situation komplett falsch eingeschätzt. Absolut! Sie wollte sich dann rechtfertigen, dass man das bei Kindern ja nie wisse, und mein Kind hätte ja auch mal Phasen, in denen sie anhänglich sei - darauf bin ich gar nicht eingegangen sondern bat um einen Termin für ein Gespräch. dies wird nun am Montag stattfinden mit mir, der Direktorin und einer der Erzieherinnen, die dabei war und aus der Gruppe meiner Tochter ist und sie seit 14 Monaten kennt, oder besser gesagt kennen sollte. Ich werde eine Mutter aus dem Elternbeirat mitnehmen.
Ich weiß nicht genau, wie ich mich in dem Gespräch verhalten soll. Ich will keine großen Konflikte, weil es für uns keinen anderen Kindergarten gibt (man wird nach Wohnort eingeteilt, und der private in der Nachbargemeinde ist auch nicht gut) und meine Tochter dort noch 2 Jahre lang hingehen wird. Es geht auch nicht darum, dass sie sich den Arm gebrochen hat - das kann immer mal passieren. Aber dass man sie weinend alleine lässt, dass man sie nicht ernst nimmt und dass man mich nicht anruft, das kann nicht sein. Die Kinder müssen zwischen 12 und 13 Uhr abgeholt werden und ich komme nicht immer zur gleichen Zeit, ich arbeite auch nicht und kann in 5 Minuten da sein, das wissen sie auch, man hätte mich also wirklich anrufen können. Was wäre, wenn ich statt um 12.30 erst um kurz vor 1 gekommen wäre?
Wie seht Ihr die Sache? Sehe ich das zu emotional-übertrieben, oder kann man von den Erziehern wirklich nicht eine objektive Einschätzung der Situation verlangen?
Würde mich über Meinungen sehr freuen, vielleicht schreiben hier ja auch Erzieherinnen mit?
Vielen Dank im Voraus!