Flanieren und sich bilden
Ein Ufo mitten auf dem Strand von Miami Beach! Timm stürzt hin. Doch statt eines grünen Männchens trifft der Elfjährige dort einen Baywatch-Bademeister, Typ David Hasselhoff. Der erklärt uns erstens, dass die Aussichtsstände der Rettungsschwimmer hier immer so aussehen. Und zweitens, dass wir mit den Kindern unbedingt auf den "Ocean Drive" müssen - die Flaniermeile mit den bonbonfarbenen Art-dco-Häusern in South Beach. Aber nicht vor zehn Uhr abends.
Und was machen wir bis dahin? Beginnen wir am besten mit einer Stunde Bildungsprogramm: einem Öko-Abenteuertrip auf Key Biscayne. Geführt von Ernie, der auf der kleinen Insel vor Miami so eine Art Revierförster ist, pirschen wir durch den Mangrovenwald von Crandon Park und erfahren dabei, warum diese im Brackwasser wachsenden Bäume lebenswichtig für die Shrimps im Meer sind, wie man aus Palmfasern nach Indianerart ein reißfestes Tau drehen kann und wo an diesen wunderbaren Stränden Britney Spears vor einigen Monaten ein Video gedreht hat.
Familienfreundliche Metropole
Von Key Biscayne geht's weiter nach Süden zur Alligatorenfarm von Deborah Thibos in den Everglades. 3000 dieser großmäuligen Viecher leben hier in der Sumpflandschaft. Zum Glück schützt uns ein Doppelzaun vor möglichen Annäherungsversuchen, als wir mit dem Airboat an ihnen vorbeifahren. Das Boot macht seinem Namen Ehre: Angetrieben von einem riesigen Propeller am Heck prescht der flache Kahn übers Wasser. Mit scharfen Kurven sorgt Steuermann Charles Thibos dafür, dass seine Fahrgäste abgeduscht werden und die Kinder vor Vergnügen kreischen.
Halb elf abends. Zeit für den "Ocean Drive". Pulsierendes Leben empfängt uns. Cabrios cruisen den Drive rauf und runter, Hip-Hop-Beats pumpen aus den Bassboxen. Die Latino-Band im "Cleveland" spielt so mitreißend, dass der Bürgersteig zur Tanzfläche wird. Fehlt nur noch, dass Don Johnson, einer der beiden Hauptdarsteller aus der bekannnten US-Fernsehserie "Miami Vice" (lief in den 80er-Jahren) im flamingofarbenen Jackett um die Ecke biegt. Tut er aber nicht. Denn aus Miami Vice ist inzwischen eine saubere und familienfreundliche Metropole geworden: Miami Nice.
Wie Sie am besten hinkommen
Preisbeispiel von Dertour: 1 Woche mit Frühstück im Standardzimmer (2 Doppelbetten) des Hotels Ramada Plaza Marco Polo kostet mit Flug für zwei Erwachsene und zwei Kinder unter 12 Jahre 2328 Euro. Direktflüge von München oder Düsseldorf nach Miami gibt's z. B. mit LTU ab 199 Euro one way. Kinder (2–14 J.) zahlen 67 Prozent.
Wie Sie preiswert auf Erkundungstour gehen
Wer mehr als nur Strand sehen will, braucht einen Mietwagen. Am besten schon in Deutschland buchen, bei einem der großen Anbieter. Kosten: ca. 370 Euro pro Woche.
Wo Sie was erleben können:
Der schönste Strand ist der auf Key Biscayne. Wer gern im Süßwasser plantscht: Im Freibad "Venetian Pool" kann man das in einer alten Korallenmine tun. Sightseeing-Touren auf den Booten von "Island Queen Cruises" starten in Miami, Bayside Marketplace, einer schönen Einkaufsmeile, www.baysidemarketplace.com. Sie kosten 16 Dollar für Erwachsene, 7 für Kinder ab vier. Kindgerechte Öko-Abenteuertouren (auch mit Fahrrad oder Kanu) stellt das Eco-Adventure-Büro zusammen (Tel. 0 01/3 05/3 65-30 18, www.miamidade.gov/ parks).
Killerwal-Show, Seehund-Zirkus und Delfin-Kunststücke gibt's im "Miami Seaquarium" zu sehen (www.miamiseaquarium.com). Eintritt: Erw. 25,95 Dollar, Kinder (3–9 J.) 20,95 Dollar.
3000 exotische Tiere zu Land erwarten die Besucher in "Parrot Jungle Island", einem Park auf der tropischen Insel Watson Island (www.parrotjungle.com). Und wenn man schon mal da ist, kann man gleich nebenan noch das "Miami Children's Museum" besuchen.
Die Everglades Alligator Farm liegt in Homestead, gut eine halbe Autostunde außerhalb von Miami www.everglades.com. Kinder (4–11 J.) zahlen 10 Dollar Eintritt inkl. Airboat-Tour, Erwachsene 17 Dollar.
Vogelliebhaber kommen im Miami Metrozoo auf ihre Kosten, Fans von Affen im Monkey Jungle www.monkeyjungle.com.
Auf den Spuren der ersten Siedler in Florida wandeln Familien im Miccosukee Indian Village, 30 Auto-Minuten westlich von Miami (www.miccosukeeresort.com, Stichwort "Indian Village").
"Shop till you drop" (Einkaufen bis zum Umfallen) geht am besten in den großen Malls: "Aventura" www.shopaventuramall.com) liegt im Norden Miamis, "Dolphin" mit 240 Läden in der Nähe des Flughafens www.shopdolphinmall.com
Wo Sie mit Kindern gut schlafen
Wer Flug, Hotel etc. als einzelne "Bausteine" bucht, ist in diesen Hotels gut untergebracht: "The Palms South Beach" Tel. 0 01/3 05/5 34-05 05, www.the-palmshotel. com). ÜF für zwei Erwachsene und zwei Kinder (bis 12 J.) ab 129 Dollar, drei Nächte ab 309 Dollar.
Preiswerter: das Drei-Sterne-Haus "Tudor Hotel & Suites" nahe Ocean Drive (Tel. 0 01/3 05/ 5 34-29 34, www. south-beach-hotels-tudor.com). Bei Vierer-Belegung im Zimmer zahlt jede Person ab 16 Euro pro Nacht.
Das Doubletree Hotel Coconut Grove an der Biscayne Bay (Tel. 0 01/ 3 05/8 58-25 00, www.doubletree.com) bietet Zimmer mit zwei Doppelbetten und Frühstück ab 149 Dollar (= dream deal).
Wo Sie mit Kindern gern essen:
"Shula's Steak House" im Alexander Hotel ist zugleich ein Museum zu Ehren der Football-Mannschaft "Miami Dolphins" und ihres Trainers Don Shula www.donshula.com/ steakhouse/miamibeach).
"Bubba Gump", ein typisch amerikanisches Restaurant mit Shrimps-Spezialitäten am Bayside Marketplace, ist bekannt aus dem Film "Forest Gump" www.bubbagump.com Für Kinder, die keine Krabben mögen, stehen auch Burger, Pommes und Hotdogs zur Auswahl.
Das "Jaguar Restaurant" hat nicht nur eine kinderfreundliche Bedienung, sondern bietet auch einen raffinierten Mix aus lateinamerikanischer und karibischer Küche www. jaguarspot.com
Wer Sie informiert:
Greater Miami Convention & Visitors Bureau, Tel. 0 01/3 05/ 5 39-30 00, www.miamiandbeaches.com
Interessante Infos auch unter www.visitflorida.com