Gesundheit15 Tipps für weniger Stress beim Kinderarzt
Das eine Kind denkt beim Arztbesuch vor allem an die kleine Belohnung, die es sich zum Schluss am Tresen abholen darf. Das andere erinnert sich nur an die letzte Spritze und möchte am liebsten keinen Schritt in die Praxis setzen. Ganz gleich, wie es bei euch ist: Hier findest du 15 Tipps für einen entspannten Kinderarztbesuch.

Das Wort „Angst" vermeiden
„Hab keine Angst. So schlimm wird es gar nicht.“ Solche gutgemeinten Kommentare vor einem Arztbesuch können leider mehr Schaden anrichten, als dass sie helfen. In dem Moment, in dem dein Kind das Wort Angst hört, kommt es oft erst auf die Idee, dass es vielleicht tatsächlich Angst haben sollte. Lieber positiv bleiben!

Zu Hause Arzt spielen
Viele Kinder haben zu Hause einen Arztkoffer und untersuchen begeistert ihre Kuscheltiere. Der Bär kriegt ein Pflaster, dem Hasen wird in die Ohren geschaut und der Affe bekommt eine Spritze. Und vielleicht lassen Mama und Papa sich auch behandeln. Solche Spiele können Kinder wunderbar emotional auf ihren eigenen Arztbesuch vorbereiten. Wenn sie möchten, können sie den Arztkoffer auch mitnehmen.
Für Kinder, die zum Beispiel eine größere Zahnarztbehandlung oder sogar eine OP vor sich haben, gibt es auch kleine Spielsets von Playmobil und Lego, mit denen sich die Behandlung detailliert nachspielen lässt.

Kinderbücher rund um den Arztbesuch vorlesen
Es gibt schöne Kinderbücher für jedes Alter, die Krankheiten und Behandlungen altersgerecht thematisieren. Diese Geschichten kannst du im Alltag vorlesen und mit in Gespräche einfließen lassen. So wird der Arzttermin normalisiert und dein Kind lernt einzuschätzen, was es beim nächsten Besuch erwarten könnte.

Gelassenheit ausstrahlen
Gelassenheit in der Arztpraxis? Für manche Erwachsene leichter gesagt als getan. Wenn du zu denen gehörst, die schon beim Geruch eines Wartezimmers Schweißausbrüche bekommen, lohnt es sich, diese Angst aktiv anzugehen, zum Beispiel mit gezielten Entspannungsübungen oder eventuell einigen Stunden Verhaltenstherapie. Wenn das für dich nicht infrage kommt und du in der Praxis sehr angespannt bist, ist es vielleicht besser, wenn dein Partner vorerst allein mit dem Kind zum Arzt geht. Denn nur wenn Mama oder Papa gelassen ist, ist es das Kind auch.

Mit U-Untersuchungen gute Stimmung schaffen
Okay, bei manchen U-Untersuchungen stehen auch Impfungen an. Nutzt die U-Untersuchungen trotzdem dazu, ein bisschen zu feiern, was das Kind schon alles kann! Das schafft ein positives Gefühl beim Arztbesuch und macht Lust auf den nächsten.

Genügend Zeit einplanen
Genügend Zeit ist wichtig, damit ihr entspannt in der Praxis ankommt. Nimm dir, wenn möglich, den Nachmittag frei und plane auch nach dem Arztbesuch nichts ein. Erfrage bei deinem Arbeitgeber, ob du für solche Termine überhaupt Urlaubszeit in Anspruch nehmen musst.

Termine in ruhigere Zeiten legen
Frag bei der Sprechstundenhilfe nach, zu welchen Zeiten normalerweise weniger los ist. Denn bekanntlich können lange Wartezeiten an den Nerven zerren. Kommt dein Kind hingegen direkt dran, hat es auch weniger Zeit, sich Gedanken zu machen oder quengelig zu werden.

Unterstützung in Anspruch nehmen
Du hast einen Arzttermin und mehr als ein Kind? Dann lohnt es sich, bei guten Freunden oder der Familie nachzufragen, ob jemand zur Unterstützung mitkommen kann. Wenn nur ein Kind zum Arzt soll, bietet es sich an, die anderen den Nachmittag über bei Freunden spielen zu lassen. So kannst du dich voll und ganz auf das Kind konzentrieren, das tatsächlich zum Arzt soll.

Praktische Kleidung anziehen
Praktische Kleidung, die sich schnell an- und wieder ausziehen lässt, hilft dabei, den Arzttermin leichter zu bewältigen. Wähle Kleidung mit Gummizug, ein T-Shirt statt eines Bodys und Schuhe mit Klettverschluss.

Besonderes Spielzeug mitbringen
Klar, das verrotzte Spielzeug im Wartezimmer ist für fast alle Kinder enorm spannend. Wenn du dein Kind davon ablenken möchtest, musst du schon etwas Besonderes mitbringen. Zum Beispiel ein Wimmelbuch, das nur für Arztbesuche rausgeholt wird. Oder du kaufst ausnahmsweise auf dem Weg zur Praxis die Lieblingszeitschrift.

Für Babys: Kuscheldecke mit vertrautem Geruch einpacken
Auch die ganz kleinen Patienten sehnen sich nach Geborgenheit und Ablenkung. Eine Kuscheldecke oder ein Kleidungsstück mit einem bekannten Geruch kann beruhigend wirken und die fremde Umgebung vertrauter wirken lassen.

An Essen, Trinken und Windeln denken
Zur Vorbereitung gehört auch genügend Windeln, Trinken und Snacks einzupacken. Ungemein wichtig, vor allem, wenn du nicht weißt, wie lange ihr warten müsst.

Nochmal um den Block gehen
Das Wartezimmer ist voll. Dein Kind hat sich ausgespielt und die Geduld ist am Ende. Wenn du also weißt, dass du so schnell nicht drankommst, kannst du in Absprache mit der Sprechstundenhilfe zum Beispiel nochmal spazieren gehen.

Spritze geben am besten mit Ablenkung
Eine Impfung steht an? Nimm dein Baby oder Kleinkind auf den Arm oder Schoß und versuche zu vermeiden, dass es sich anschaut, wie die Impfung gesetzt wird. Du kannst dein Baby gegebenenfalls sogar während der Impfung stillen. Grundsätzlich hilft Ablenken, Bedauern hingegen nicht. Gleiches gilt fürs Blutabnehmen. Obwohl es natürlich auch Kinder gibt, die sich wohler fühlen, wenn sie zugucken dürfen.

Nach dem Termin gemeinsame Zeit einplanen
Ihr habt es geschafft! Wenn ihr könnt, stürzt euch jetzt nicht direkt wieder in den Alltag und liefert euer Kind dafür in der Kita ab. Unternehmt stattdessen lieber etwas Schönes zusammen. Ihr könnt zum Beispiel auf den Spielplatz oder in die Eisdiele gehen. Oder ihr entspannt euch zu Hause mit einem schönen Buch und kuschelt auf der Couch.