Wenn der Geburtstermin näher rückt gibt es wirklich wichtigere Dinge, als sich um Kosmetik zu kümmern. Aber hier geht es nicht etwa darum, sich schön machen zu wollen – es geht um das eigene Wohlbefinden und besonders um das des Babys. Denn was ein Neugeborenes am liebsten hat, ist seine Mama und ihren Geruch. Bei der Auswahl eurer Beauty-Produkte für die Kliniktasche ist es deshalb besonders wichtig, auf folgende Punkte zu achten. Wir haben euch die wichtigsten Infos zusammengestellt.
Kliniktasche packen – Beauty Edition
1. Duftstoffe sind Tabu
Wie bereits angesprochen ist der Eigengeruch der Mama das liebste Parfüm des Babys. Alles andere irritiert das Neugeborene – euren eigenen Körpergeruch kennt und liebt es, wodurch es sich gleich wohl und geborgen fühlt. Sowohl in Shampoo, Spülung, Duschgel und auch Bodylotion befinden sich meist Duftstoffe. Auch ätherische Öle zählen dazu, die oftmals in Naturkosmetik-Produkten enthalten sind, auch wenn sie mit dem Label "ohne Parfüm" gekennzeichnet sind. Greift daher zu einer sehr sensitiven, pH-hautneutralen Pflegereihe, die absolut frei von Duftstoffen aller Art ist.
Generell ist es empfehlenswert, den Brust- und Dekolleté-Bereich für die Zeit nach der Geburt unberührt von waschaktiven Substanzen zu lassen. Wenn ihr euch nach der Geburt duscht, solltet ihr diesen Bereich also aussparen. Das beinhaltet natürlich Duschgel, aber auch beim Haare-Waschen solltet ihr Shampoo und Conditioner nach hinten über den Rücken mit Wasser ausspülen.
2. Intimpflege nach der Geburt
Einlagen für den Wochenfluss sind meist im Krankenhaus vorhanden. Falls ihr auf Nummer sicher gehen wollt, dann ruft einfach vor Ort an. Bei der Geburtsverletzung ist beim Waschen und der Pflege höchste Vorsicht geboten: Generell ist der Intimbereich sehr empfindlich und sollte nur mit Wasser oder einer pH-neutralen parfümfreien Intimwasch-Lotion gereinigt werden. Zudem handelt es sich aber um eine Wunde, die mit noch größerer Vorsicht behandelt werden sollte.
Eine Po-Dusche, die mit lauwarmen Wasser gefüllt wird, kann die Intimreinigung erleichtern. Auch wenn während des Wasser-Lassens der Urin auf der Verletzung brennt, kann der Wasser-Strahl der Po-Dusche den Urin verdünnen und das Brennen abschwächen. Nach dem Duschen solltet ihr immer ein frisches Handtuch benutzen, um den Intimbereich trocken zu tupfen. Dadurch verringert sich die Wahrscheinlichkeit, dass Keime oder Bakterien an die Geburtsverletzung gelangen.
Bei Pflegeprodukten für den Intimbereich ist erneut Vorsicht geboten. Der Damm-Bereich ist sehr empfindlich und kann auch auf die mildesten Produkte reagieren. Nach ein paar Tagen kann ein beruhigendes, kühlendes, feuchtigkeitsspendendes Spray sehr angenehm sein und die Regeneration unterstützen. Achtet auch hier erneut auf einen pH-hautneutralen Wert (um 5,5) und auf hochwertige Inhaltsstoffe wie Aloe Vera, Allantoin, Panthenol, Ectoin und Linolsäuren, die zum Beispiel Ölen enthalten sind. Seid hier vorsichtig mit Naturkosmetik, da diese oftmals mit Alkohol konserviert wird, was den empfindlichen Bereich reizen kann. Hier können euch auch speziell von Hebammen empfohlene Sprays helfen.
3. Brustpflege
Falls ihr euch dazu entschieden habt zu stillen, können sich Stilleinlagen, Kompressen für wunde Brustwarzen und vielleicht Still- oder Silberhütchen in eurer Wochenbett-Tasche befinden. Auch eine Brustwarzensalbe ist als Prophylaxe ratsam – immerhin erleben eure Nippel etwas ganz Neues, auf das sie wahrscheinlich nicht vorbereitet sind. Am besten entscheidet ihr euch für eine Brustwarzensalbe, die nicht abgewaschen werden muss, sodass ihr jederzeit bereit zum Stillen seid. Die Salbe ist übrigens auch eine gute Lippenpflege!
4. Mama-Beauty
Das Wichtigste an den Tagen im Krankenhaus ist neben dem Wohlbefinden des Babys auch euer eigenes. Das könnt ihr positiv beeinflussen, indem ihr Dinge, die euch an zu Hause erinnern, ins Krankenhaus mitnehmt. Dass kann euer Lieblingspyjama sein, eine bestimmte Decke oder eben auch eure liebsten Beauty-Produkte. Wenn euer Baby schläft und ihr euch nach der Geburt bereit fühlt, euch frisch zu machen, sollten sich die Möglichkeiten dazu in euer Kliniktasche befinden.
Wie bereits angesprochen ist Duft gerade leider ein No-Go. Gewöhnt euch also am besten schon Wochen vor dem Geburtstermin um, sodass ihr eure Lieblingsprodukte (und nicht zusammengewürfelte Tester) mit ins Krankenhaus nehmen könnt. Falls ihr das Bedürfnis habt, eure Haare zu waschen, empfehlen wir euch einen Föhn einzupacken. Es ist zwar einer auf Station vorhanden, jedoch bemühen sich vielleicht gleich mehrere frischgebackene Mamas ebenfalls um den Haartrockner, wenn ihr ihn gerade braucht. Damit ihr die Zeit während euer Neugeborenes schläft auch für die Haarwäsche nutzen könnt, seid ihr mit eurem eigenen Föhn auf der sicheren Seite.
Damit ihr den Platz in eurer Kliniktasche bestmöglich nutzt, könnt ihr eure Pflegeprodukte auch in kleinere Flaschen umfüllen oder gleich Reisegrößen kaufen. Am besten packt ihr Multiuse-Produkte ein, wie zum Beispiel eine Creme ohne Lichtschutzfaktor, die ihr sowohl für den Tag als auch für die Nacht verwenden könnt. Eine sehr milde Bodylotion könnt ihr beispielsweise sowohl für den Körper, als auch für das Gesicht verwenden. Mit einer pH-neutralen Waschlotion könnt ihr sowohl Gesicht als auch den Intimbereich reinigen. Ein okklusives Balsam (wie beispielsweise auch Brustwarzensalbe) eignet sich optimal für die Pflege trockener Lippen nach den vielen tiefen Atemzügen bei der Geburt, aber dient auch perfekt als Augencreme. Auch mehrere Haargummis sollten sich in eurer Kreissaal-Tasche befinden – während der Geburt aber auch während des Stillens sind Haare nur ein Hindernis.
Natürlich gilt: Lieber zu viel, als zu wenig eingepackt. Obwohl ihr euren Liebsten immer schreiben könnt und das Krankenhaus auch viele Dinge zur Verfügung stellt, steht euer ruhiges Gewissen im Vordergrund. Wir können es nur immer wieder wiederholen: Packt alles ein, womit ihr euch wohl fühlt. Und dazu können auch scheinbar unwichtige Details wie mehrlagiges Klopapier oder eure weichen Baumwoll-Handtücher zählen. Also rein damit, in eure Klinik-Tasche!
Lesetipp: Hier erfahrt ihr, was sonst noch in die Kliniktasche für die Geburt gehört – mit praktischer Checkliste zum Ausdrucken!