Anzeige
Anzeige

Gesundheit Corona-Verordnungen: Hilfe, wir brauchen eine Maske!

Junge-Frau-zeigt-selbstgenähte-Maske
© Rike_ / iStock
In vielen Bundesländern ist sie schon da oder wird bald eingeführt: die Maskenpflicht. Und mit ihr kommen jede Menge Fragen. Woher bekomme ich eine Maske? Wie kann ich selbst welche nähen? Worin liegen die Unterschiede zwischen den verschiedenen Masken? Mit unseren Antworten bist du auf der sicheren Seite.

Artikelinhalt

Auf einen Blick

  • Es gibt drei Arten von Masken: Community-Masken, Mund-Nasen-Schutz-Masken (MNS) und filtrierende Halbmasken (FFP).
  • Nicht jeder Stoff ist für eine Community-Maske geeignet. Je dichter ein Stoff ist, desto besser.
  • Eine Community-Maske schützt nicht dich, sondern andere vor deinen Atemtröpfchen.
  • In Bundesländern mit Maskenpflicht sollen die Masken hauptsächlich in öffentlichen Verkehrsmitteln und beim Einkaufen getragen werden.

Welche Maskenarten gibt es?

Man unterscheidet drei Maskenarten: die sogenannten „Community-Masken“, selbstgenähte Masken für den privaten Gebrauch, die Mund-Nasen-Schutz-Masken (MNS) oder auch OP-Masken und die filtrierenden Halbmasken FFP2 und FFP3 (Abkürzung: filtering face piece). In der Tabelle klären wir, worin die Unterschiede liegen.
 

Maskentyp

Community-Maske

MNS-Maske

Filtrierende Halbmaske

Verwendung

Ausschließlich privater Gebrauch

Zum Fremdschutz

Zum Eigenschutz und Fremdschutz

Schutzwirkung

Momentan noch nicht nachgewiesen. Die Annahme: Geschwindigkeit des Tröpfchenauswurfs wird reduziert.

Schutz vor Tröpfchenauswurf des Trägers.

Schutz des Trägers vor dem Tröpfchenauswurf anderer sowie Schutz vor Tröpfchenauswurf des Trägers.


Auch wenn die Versuchung groß sein mag, solltest du auf die filtrierenden Halbmasken FFP2 und FFP3 verzichten. Sie werden in Kliniken, Arztpraxen und in der Pflege dringender gebraucht. Im normalen Alltag reichen Community-Masken oder MNS-Masken zusammen mit den Abstandsregeln und intensivem Händewaschen völlig aus.

Woran erkenne ich eine gute Community-Maske?

Es gibt Community-Masken in den verschiedensten Farben und Formen. Mittlerweile haben sich zahlreiche Unternehmen, Künstler und Privatpersonen dazu entschlossen, Masken zu nähen. Doch woran erkennt man eine gute Community-Maske? Auch für sie gilt das, was für alle Atemmasken gilt: Sie sollte Mund und Nase problemlos bedecken können, eng anliegen und das normale Atmen möglichst wenig erschweren.

Dabei ist nicht jeder Stoff geeignet. Eine Maske aus Seide mag modisch totschick sein, einen guten Schutz bietet sie allerdings nicht. Baumwolle funktioniert schon besser, allerdings muss der Stoff dicht gewebt sein. (Faustregel: Wenn du ihn gegen das Licht hältst, darf die Sonne nicht durchscheinen.) Für Masken gut geeignet sind zum Beispiel Geschirrtücher. Noch weniger durchlässig sind Masken mit eingelegtem Filter. Dafür eignet sich am besten sogenanntes Meltblown-Material. Es ist in Windeln und Staubsaugerbeuteln zu finden und hat einen sehr kleinen Faserdurchmesser. Allerdings sollte man die Materialien aus Windeln oder Staubsaugerbeutel nicht nutzen. Meist sind sie chemisch behandelt. Unbehandeltes Meltblown-Material bekommst du in der Apotheke oder online. Gute Community-Masken bieten übrigens eine Kombination aus verschiedenen Materialien und haben ein Fach, um Filtermaterial einzulegen.

Wovor schützt eine Community-Maske, wovor nicht?

Eine gute Community-Maske schützt vor allem andere vor deinen Atemtröpfchen. Sie bietet dir selbst wenig bis keinen Schutz. Zumindest ist dies bisher nicht nachgewiesen. Allerdings unterstützt eine Community-Maske einen anderen wichtigen Effekt. Sie stärkt das Bewusstsein, dass wir uns alle in einer Ausnahmesituation befinden. Bewährte Regelungen wie die Abstandsregel oder intensives Händewaschen werden dadurch in Erinnerung gerufen.

Wo kriegen wir jetzt schnell Masken her?

Community-Masken werden mittlerweile von vielen Einzelhändlern und in Internetshops angeboten. Das Design reicht dabei von cool über extravagant bis hin zu kurios. Auch einige Fußballvereine bieten Masken mit ihrem Logo drauf an, beispielsweise der FC St. Pauli oder Fortuna Düsseldorf.

Wann muss ich wo eine Maske tragen?

Nicht in jedem Bundesland gibt es eine Maskenpflicht. Und die Vorgaben der Bundesländer, die eine Maskenpflicht eingeführt haben oder einführen, unterscheiden sich oft im Detail. Jedoch gibt es bei allen Bundesländern Orte, an denen du Schutzmasken tragen sollst. Darunter fallen öffentliche Verkehrsmittel sowie Supermärkte und andere Geschäfte. Am besten schaust du auf der Internetseite deines Bundeslandes oder deiner Stadt. Dort findest du genaue Informationen zur Maskenpflicht. Unser Artikel "Jetzt rausgehen mit Kindern" erklärt dir noch einmal genau, was Eltern und Kinder dürfen und worauf sie besser verzichten.

Kann ich meine Maske selbst nähen?

Es spricht nichts dagegen, dass du dir deine Community-Maske selbst nähst. Das hat sogar Vorteile. Du kannst Stoff und Aussehen selbst bestimmen und weißt so ganz genau, was in deiner Maske steckt. Im Internet gibt es inzwischen tolle Anleitungen zum Selbermachen. Gerade Community-Masken für Kinder sind dünn gesät. Auch hier gibt es Videos, die erklären, wie du Schutzmasken für dein Kind nähst.

Wie lange darf ich eine Maske tragen? Kann ich meine Maske reinigen?

Selbstgenähte Community-Masken können durchaus mehrmals genutzt werden. Auch hier beträgt die Tragedauer maximal vier Stunden. Anschließend ist es wichtig,sie bei mindestens 60 Grad zu waschen oder mit dem Bügeleisen auf der dritten Stufe bügeln. Wichtig: Lasse die Masken nach dem Waschen komplett trocknen. Feuchtigkeit reduziert die Schutzwirkung und gibt Erregern zusätzlich einen idealen Nährboden zur Vermehrung.

Tipps: Wie kriege ich mein Kind dazu, eine Maske zu tragen?

So schön manche Community-Maske auch ist, störend ist sie doch. Kinder reißen sich die Maske dann ab oder wollen sie gar nicht erst aufsetzen. Deswegen gibt es hier ein paar Tipps, wie du dein Kind dazu bringst, seine Maske zu tragen.

  • Selbst nähen: Nähe die Maske zusammen mit deinem Kind und nutze einen Stoff oder ein Motiv, das dein Kind besonders gerne hat (beispielsweise Barbie, Ninjago oder einen Fußballverein).
  • Geh es spielerisch an: Dein Kind ist ein Ninja- oder Superhelden-Fan? Prima! Sag deinem Kind, dass es aussieht wie ein kleiner Spiderman oder Ninja.
  • Erfinde Geschichten: Überlege dir eine spannende Geschichte rund um die Maske – beispielweise könnte sie unsichtbar machen oder stärker.
  • Veranstalte eine Modenschau: Auf Instagram und Facebook gibt es mittlerweile schon einige Kinder mit Masken zu sehen. Lass auch dein Kind als Modell ganz groß werden und fotografiere es mit seiner Maske. Wenn dein Kind sieht, wie gut ihm die Maske steht, bekommt es ein ganz anderes Gefühl dafür.

Ist was dran an der Warnung, dass Kinder keine Masken tragen sollen?

Seit Kurzem verunsichert ein Kettenbrief auf WhatsApp Eltern, in dem es heißt, das Tragen von Masken würden Kinder schaden. Für Kinder unter sechs Jahren seien diese Masken sogar lebensgefährlich. Wir haben den Kinderarzt Dr. Ulrich Fegeler von den Kinderärzten im Netz gefragt. Seine Antwort:

„Dass ein Mund/Nasenschutz für Kinder lebensgefährlich ist, halte ich für schlicht falsch. Der zusätzliche Totraum unter der Maske ist so gering, dass er für eine ausreichende Ventilation keine Beeinträchtigung darstellt. Die Maske muss allerdings gut anliegen und der Größe des kindlichen Gesichts angepasst sein. Darüber hinaus muss das verwandte Vlies gut gasdurchlässig sein, ein Teil des Atemstroms gelangt aber ohnehin seitlich und nach oben aus der Maske heraus und wohl auch herein. Inwieweit das konsequente Tragen einer Maske bei Kleinkindern gelingt, bezweifle ich allerdings stark.“


Quellen:
www.infektionsschutz.de
www.bfarm.de
www.zusammengegencorona.de

Neu in Gesundheit & Ernährung

VG-Wort Pixel