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Beim Familienausflug ins Spaßbad schielt ihr sehnsüchtig in den Saunabereich und würdet gerne eine Runde schwitzen? Dann nehmt euer Kind doch einfach mit! Wir erklären euch, was bei einem Saunabesuch mit Kindern zu beachten ist und ab welchem Altern die Kleinen mit euch gemeinsam in die Saunakabine können.
Dürfen Kinder in die Sauna?
Ja, bereits Säuglinge ab vier Monaten können eine Sauna besuchen. Dafür gibt es Baby-Saunakurse, die von speziell geschulten Saunameister:innen durchgeführt werden. Die Kleinen schwitzen dann höchstens 3 bis 6 Minuten in einer maximal 60 Grad heißen Sauna gemeinsam mit den Eltern.
Wenn ihr auf eigene Faust mit eurem Kind in die öffentliche Sauna gehen wollt, empfiehlt der Deutsche Saunabund e. V. hierfür ein Mindestalter von drei Jahren. Das hat vor allem den praktischen Grund, dass die meisten Kleinkinder in diesem Alter keine Windel mehr benötigen und kleine Malheure im Saunaraum so unwahrscheinlicher sind. Außerdem können dreijährige Kinder in der Regel schon verständlich sprechen und ein mögliches Unwohlsein so mit euch Eltern kommunizieren. Ab einem Alter von drei Jahren kann euer Kind theoretisch jede Art von Saunakabine mit euch gemeinsam nutzen.
Wichtig: Viele Thermen, Bäder und Saunalandschaften regeln die Mitnahme von Kindern in ihrer Hausordnung. Hier also besser vorher informieren, ob und ab welchem Alter Kinder dort gestattet sind.
Wann dürfen Kinder nicht in die Sauna?
Wenn euer Kind an einem akuten Infekt leidet oder Fieber hat, ist ein Saunabesuch keine gute Idee. Und auch chronische Krankheiten oder ein Herzfehler können gegen das Saunieren sprechen. Besprecht euch vor einem Familienausflug in die Sauna daher am besten einmal mit eurem Kinderarzt oder eurer Kinderärztin und klärt ab, ob euer Kind saunieren darf. Weitere Gründe, die gegen einen Saunabesuch eures Kindes sprechen, sind offene Wunden und eine kurz zuvor erfolgte Operation.
Ist Saunieren gesund für Kinder?
Regelmäßige Besuche in der Sauna regen das Kreislaufsystem an, stärken das Immunsystem und lockern verspannte Muskeln – auch bei Kindern. Und obendrein werden beim Schwitzen noch vermehrt Glückshormone im Körper freigesetzt. Kein Wunder also, dass die Finnen von der Wiege bis zur Bahre auf ihre Schwitzkur schwören. Außerdem fördern Saunagänge die Durchblutung und Befeuchtung der Atemwegsschleimhäute – was es Krankheitserregern erschwert, in den Körper einzudringen. Saunabäder sind in der Erkältungssaison also eine gute Präventivmaßnahme für euch Eltern und euer Kind.
Tipps für einen Saunabesuch mit Kindern
Damit der gemeinschaftliche Saunagang für euch und euer Kind zum Erfolg wird, gibt es ein paar Punkte, auf die ihr achten könnt. An erster Stelle steht die Frage nach der Sauna-Eignung eures Kindes – dazu holt ihr euch am besten ärztlichen Rat ein. Gibt es vonseiten eures Kinderarztes oder eurer Kinderärztin grünes Licht, seid ihr mit diesen Tipps bestens aufgestellt:
- Nicht ohne Aufsicht in die Sauna: Lasst euer Kind in der Sauna nicht aus den Augen oder unbegleitet. Wenn ihr mehrere Kinder habt, ist es ratsam, pro Kind eine erwachsene Aufsichtsperson beim Saunabaden einzuplanen.
- Nur auf freiwilliger Basis saunieren: Wenn sich euer Kind in der Sauna nicht wohlfühlt oder Angst hat, versucht nicht, es zum Verbleib im Saunaraum überreden. Wartet ein paar Monate und startet dann einen neuen Versuch.
- Langsam herantasten und Aufgüsse meiden: Wählt für die ersten Saunabesuche mit eurem Kind eine Schwitzkabine mit niedrigen Temperaturen und verzichtet bei Saunagängen mit Kindern auf Aufgüsse.
- Auf die unteren Saunabänke setzen: Mit Kindern setzt ihr euch am besten immer auf die unteren Saunabänke, denn hier ist es am kühlsten.
- Auf Unwohlsein achten: Signalisiert euer Kind, dass es sich nicht gut fühlt, verlasst die Sauna umgehend.
- Nicht zu lange in der Hitze verweilen: Während erfahrene Erwachsene pro Saunagang gute 15 Minuten schwitzen können, empfehlen sich für Kinder kürzere Schwitzgänge: Maximal 3 bis 6 Minuten á zwei Saunagänge sind ausreichend.
- Vorsicht bei Dampfbädern: In Dampfbädern herrschen zwar niedrigere Temperaturen als in der trockenen Sauna, dafür kann die hohe Luftfeuchtigkeit aber den Kreislauf mehr belasten. Hier also vorsichtig austesten, ob die schwere Luft im Dampfbad für euer Kind unangenehm ist.
- Ruhe bewahren: Körperliche Aktivitäten wie Klettern oder Toben sind in der Sauna für Kinder tabu – nicht nur, weil das andere Saunagäste stören könnte, sondern weil die Kleinen durch das Turnen deutlich schneller erhitzen.
- Richtig abkühlen: Nach dem Schwitzen kommt die Abkühlung – bei Kleinkindern bis drei Jahren aber bitte etwas vorsichtiger. Hierzu den Nachwuchs nach dem Saunagang statt mit kaltem lieber mit lauwarmem Wasser abspülen und keine eisigen Tauchbäder veranstalten.
- Viel trinken: Um das Kreislaufsystem nicht zu überfordern, ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr mit Wasser vor, während und nach dem Saunieren wichtig. Das gilt natürlich auch für die Erwachsenen.
- Ruhepause nach dem Saunagang: Nach dem Saunieren tut dem Körper eine Ruhepause gut. Wenn sich euer Kind dafür wenig begeistern kann, versucht es mit einer kleinen Massage oder lest gemeinsam ein Buch.
Extra-Tipp: Mancherorts gibt es Bäder oder Thermen mit einer Kindersauna für die ganze Familie. Hier steht euch geschultes Sauna-Personal zur Seite und die Temperaturen der Saunakabinen sind extra für Säuglinge und Kinder ausgelegt. Außerdem entspannt für euch als Eltern: In der Kindersauna stören sich keine anderen Erwachsenen an eurem Nachwuchs.