Wurden 1991 noch 15,3 Prozent der Babys per Kaiserschnitt geholt, sind es 30 Jahre später 30,9 Prozent. Das entspricht insgesamt 237.000 Frauen, die per Kaiserschnitt entbunden haben. Gegenüber 2020 ist die Kaiserschnittrate (29,7 Prozent) noch einmal angestiegen. 62,5 Prozent der Frauen haben im Jahr 2021 auf natürliche Weise entbunden. Bei 6,3 Prozent der Geburten kam eine Saugglocke zum Einsatz, bei 0,2 Prozent eine Geburtszange.
Unterschiede bei Kaiserschnitten je Bundesland
In Deutschland gibt es in Sachen Geburtshilfe große regionale Unterschiede. Am höchsten war der Anteil an Entbindungen per Kaiserschnitt im Saarland (36,4 Prozent), gefolgt von Hamburg mit 34,3 Prozent. Sachsen (26,1 Prozent) und Brandenburg (27,4 Prozent) weisen indes die niedrigsten Kaiserschnittraten auf.
International liegt Deutschland im oberen Drittel. Genau genommen an fünfter Stelle. Die international vergleichbaren Zahlen beziehen sich allerdings auf das Jahr 2020 und es handelt sich nur um ausgewählte OECD-Staaten. Die Türkei ist mit einer Kaiserschnittrate von 57 Prozent an der Spitze dieser Liste. Gefolgt von Polen (39 Prozent), Italien (32 Prozent) und dem Vereinigten Königreich mit 31 Prozent. Finnland (18 Prozent) und Israel (15 Prozent) bilden die Schlusslichter.
Mehr Kaiserschnitte, weniger Krankenhäuser
Die Zahl der Kaiserschnitte steigt und die Anzahl der Krankenhäuser, die überhaupt Geburtshilfe anbieten, sinkt. Im Jahr 2021 waren es nur noch 32,4 Prozent der 1.887 Krankenhäuser in Deutschland, die eine Entbindung durchführten. Im Jahr 1991 waren es noch 49,2 Prozent und insgesamt gab es damals 2.411 Krankenhäuser.
Rund 780.000 Kinder – einschließlich Zwillings- und Mehrlingsgeburten – wurden im Jahr 2021 im Krankenhaus geboren. Das waren 21.000 (2,8 Prozent) mehr als im vorangegangenen Jahr.
2021 gab es mehr Hebammen und Entbindungspfleger:innen in Ausbildung
Hebammen und Entbindungspfleger:innen sind für viele Gebärende eine große Hilfe. Im Jahr 2021 leisteten 11.697 Hebammen und Entbindungspfleger:innen Geburtshilfe an deutschen Krankenhäusern – das entspricht 162 mehr als im Vorjahr. 87,3 Prozent von ihnen waren fest angestellt, 12,7 Prozent waren sogenannte Belegkräfte. Auch die Zahl der angehenden Hebammen ist gestiegen. 2021 befanden sich bundesweit 2.412 Schülerinnen und zwei Schüler auf dem Weg zum Hebammen- beziehungsweise Entbindungspflegeberuf. Insgesamt waren es 27,4 Prozent mehr im Jahr zuvor.
Verwendete Quelle: destatis.de