Meningokokken-Erkrankungen sind zwar sehr selten,1 sie treffen jedoch am häufigsten Babys und Kleinkinder, da ihr Immunsystem noch nicht vollständig ausgebildet ist.2 Mit der Welt-Impfwoche Ende April will die Weltgesundheitsorganisation (WHO) das Bewusstsein stärken, wie man sich vor vermeidbaren Erkrankungen schützen kann.
Meningokokken können innerhalb weniger Stunden alles auf den Kopf stellen
Das Tückische: Anfangs kann man Meningokokken-Erkrankungen mit ihren ungenauen und grippeähnlichen Anzeichen meist noch nicht erkennen.2 Diese Erkrankungen sind wie gesagt sehr selten, sie können aber schnell lebensbedrohlich verlaufen.1 Bei einer von fünf Erkrankten kann es zu Folgen wie Vernarbungen oder auch dem Verlust von Gliedmaßen kommen.2 Zudem versterben in Deutschland ca. 10 Prozent aller Patient*innen trotz intensivmedizinischer Versorgung.3 In den betroffenen Familien hebt sich also in ganz kurzer Zeit die Welt komplett aus den Angeln. Impfungen können helfen, den liebsten Schatz vor einer solchen Erfahrung zu beschützen. Viele Mütter und Väter wissen jedoch nicht, dass es verschiedene Meningokokken-Gruppen und daher unterschiedliche Schutzimpfungen gibt.
Andrea Vogt-Bolm betreut Eltern, deren Lieblinge an Meningokokken erkrankt waren
Die Hamburgerin erlebt immer wieder, wie dankbar die Mamas und Papas sind, dass ihre Kleinsten überlebt haben. Mit ihrem Projekt AMPU KIDS hat sie ein Forum für von Amputation betroffene Kinder und deren Eltern geschaffen. Ein Verlust von Gliedmaßen ist für jede Familie ein schwer fassbares Erlebnis, weiß Andrea Vogt-Bolm. Viele betroffene Kinder müssen sehr oft operiert werden, auch wegen Hautvernarbungen. Daneben muss das übrige Familienleben weitergehen und vielleicht die Wohnsituation angepasst werden.
Die Eltern müssen ihr neues Leben gestalten und stark sein – wie ihre Kleinsten, die bereits um ihr Überleben gekämpft haben. Ziel der AMPU KIDS ist es, Hoffnung und auch etwas Leichtigkeit in die Situation zu bringen, um das eigene Schicksal anzunehmen und Perspektiven für die Zukunft zu entwickeln. Für alle eine große Herausforderung, immer verknüpft mit der Sorge um das eigene Kind nach einer solch schweren Erkrankung.
Welt-Impfwoche der WHO lenkt den Blick auf die Relevanz von Impfungen
Impfungen gelten als eine der wichtigsten Errungenschaften der Medizin, darauf macht die WHO weltweit aufmerksam. So gibt es in Deutschland unterschiedliche Impfungen gegen Meningokokken: Neben der Standardimpfung gegen Meningokokken C, die für alle Kinder im Alter von zwölf Monaten empfohlen wird,4 stehen zudem eine Impfung gegen Meningokokken B und eine Kombi-Impfung gegen ACWY zur Verfügung. Meningokokken B sind übrigens mit rund 60 Prozent für die meisten Erkrankungen bei uns verantwortlich, gefolgt von Y und C.5
Sprich deine Kinderärztin bzw. deinen -arzt direkt auf die unterschiedlichen Meningokokken-Impfungen an und lass dich beraten.
Mehr Infos, auch zur Kostenerstattung, unter www.meningitis-bewegt.de.
NP-DE-MNU-WCNT-230025; 03/23
1 BZgA: „Erregersteckbrief Meningokokken“. Verfügbar unter: https://bit.ly/32Bnccl. März 2023.
2 Deutsches Grünes Kreuz: „Häufige Fragen und Antworten zu Meningokokken-Erkrankungen". Verfügbar unter: https://bit.ly/2X7aroA. März 2023.
3 RKI: „Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger Krankheiten für 2019“. Verfügbar unter: https://bit.ly/3dkU3e7. März 2023.
4 RKI: „Epidemiologisches Bulletin 04/2023“. Verfügbar unter: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2023/Ausgaben/04_23.pdf?__blob=publicationFile. März 2023.
5 RKI: SurvStat@RKI 2.0, https://survstat.rki.de, Stand: Epidemiologisches Jahrbuch 2019, Invasive Meningokokken-Erkrankungen mit Angabe der Serogruppe gemäß Referenzdefinition; Meldepflicht gemäß IfSG; März 2023.