KindergesundheitWeniger Tränen beim Impfen: Die 12 besten Tipps
Impfungen machen niemandem Spaß, wahrscheinlich nicht mal dem Arzt. Trotzdem führt kein vernünftiger Weg an dem einen oder anderen Piks vorbei. Hier findest du 12 praktische Tipps, wie du deinem Kind die Impftermine leichter machst.
Dir ist generell mulmig, wenn du an Impfungen denkst? Oder du hasst Spritzen? Jetzt ist die Gelegenheit, solche Ängste anzugehen, damit dein Kind sie nicht schwuppdiwupp übernimmt. Das Robert-Koch-Institut bietet vernünftige Antworten auf Impf-Ängste. Und vielleicht kannst du mit deinem Kinderarzt ein Vorgespräch zum Impfen und zu deinen Ängsten führen, ohne dass dein Kind dabei ist? Ist deine Angst vor Spritzen so groß, dass du sie nicht so einfach loswerden kannst, ist es vielleicht eine gute Idee, dass der Vater den Impftermin übernimmt.
Babys haben es gut: Sie leben im Hier und Jetzt, und solange Mama und Papa entspannt sind, sind sie es auch. Noch besser: wenn es gerade die Brust oder ein Fläschchen gibt. Dann kann es sein, dass das Baby den Piks noch nicht mal bemerkt. Ausnahme: Wenn ein Kind gegen Rotaviren geimpft wird, sollte es möglichst eine Stunde vorher und nachher nicht gestillt werden. Die Muttermilch könnte sonst die Wirkung der Impfung abschwächen.
Kleines Gedankenspiel: Wie würdest du dich fühlen, wenn du zu einer unbekannten Behandlung in die Arztpraxis gehen solltest, und alle würden dich lautstark bedauern? Wahrscheinlich ziemlich misstrauisch, um nicht zu sagen: ängstlich. Besser: sachlich über die Impfung sprechen.
Ebenso ungeeignet: die Versprechung, dass es „überhaupt nicht weh tut“. Zum einen kommt dein Kind vielleicht so erst darauf, dass die Impfung weh tun könnte. Zum anderen wird sich das Kind nach der Impfung belogen fühlen. Schließlich tun Spritzen weh, wenn auch nur kurz.
Schon eine Dreijährige versteht, dass sie jetzt einen Piks in den Arm bekommt, der sie stark gegen bestimmte Krankheiten macht. Mehr Spaß macht es, mit dem Kinder-Arztkoffer den Impftermin zu spielen. Dabei kannst du auch schon Strategien vorschlagen, wie man den kurzen Piks besser übersteht. Zum Beispiel: dabei Mamas oder Papas Hand drücken. Oder leise ein Lied singen. Oder sich auf die kleine Belohnung hinterher freuen.
Eigentlich selbstverständlich, aber hier trotzdem erwähnt: Am besten nimmst du dein Kind während der Impfung auf den Arm oder auf den Schoß, wo es sich am wohlsten fühlt.
Wer liegt, fühlt sich leicht ausgeliefert und hat eher Angst. Das geht auch Kindern schon so. Deshalb sollten Kinder während der Impfung aufrecht sitzen dürfen, wenn sie das möchten.
Mit der richtigen Ablenkung können Kinder (fast) alles um sich herum vergessen: je nach Alter zum Beispiel Seifenblasen oder das eigene Lieblingsspielzeug, ein Kuscheltier oder ein Video auf Mamas Smartphone.
Da die Schluckimpfung gegen Rotaviren leicht süßlich ist, sollte, wenn bei dem Termin weitere Impfungen geplant sind, mit der Impfung gegen Rotaviren begonnen werden.
Dein Kind ist ganz besonders schmerzempfindlich?Von Schmerztabletten oder Zäpfchen vor der Impfung raten Kinderärzte ab – sie helfen auch nicht gegen den Schmerz beim Piks. Was aber möglich ist, zumindest bei Kindern über drei Monaten: Schmerzpflaster oder Schmerzsalbe mit Lidocain. Das Pflaster /die Salbe sollte mindestens 30 bis 60 Minuten vor der Impfung einwirken. Die Pflaster gibt es zwar rezeptfrei in der Apotheke, am besten besprichst du aber vorher mit dem Kinderarzt, welche Stelle betäubt werden soll. Ohne Chemie geht es auch: Kurz vor der Impfung kann die Impfstelle mit Eisspray gekühlt und damit etwas unempfindlicher gemacht werden.
Durch die modernen Mehrfach-Impfstoffe bekommen Kinder heute meist nur eine Spritze pro Termin. Aber wenn es doch mal mehrere Spritzen sein müssen: Manche Impfstoffe tun mehr weh als andere. Bitte den Arzt (wenn er es nicht ohnehin tut), die schmerzhafteste Impfung zuletzt zu geben.
In der Praxis eures Kinderarztes könnte noch manches entspannter ablaufen? Hier bietet das Robert-Koch-Institut in Berlin wichtige Tipps für Ärzte und MTAs.