Welche Nahrungsergänzungsmittel sind für Schwangere sinnvoll?
Zunächst einmal: Die meisten wichtigen Nährstoffe kannst du über eine ausgewogene Ernährung aufnehmen. Ausnahmen bilden dabei Folsäure und Jod. Ernährungsexpert:innen und Gynäkolog:innen empfehlen werdenden Müttern deshalb, beides in Form von Nahrungsergänzungsmitteln zusätzlich zu einer ausgewogenen, folatreichen Ernährung zu sich zu nehmen.
Folsäure wird dabei uneingeschränkt bereits für Frauen mit Kinderwunsch empfohlen. Denn das synthetische Pendant zum B-Vitamin Folat, welches in Hülsenfrüchten, grünem Blattgemüse und Vollkornprodukten vorkommt, ist wichtig für die Zellteilung und die Wachstumsprozesse während der Schwangerschaft. Frauen, die frühzeitig damit beginnen, ihren Folatspeicher aufzufüllen, stellen sicher, dass ihr Embryo sofort mit ausreichend Folsäure versorgt ist, und können damit das Risiko eines Neuralrohrdefekts (offener Rücken) senken.
Die Einnahme von zusätzlichem Jod in der Schwangerschaft beugt eine Unterversorgung vor, die sich schädlich auf die geistige und körperliche Entwicklung des Babys auswirken könnte. Werdende Mütter mit Schilddrüsenproblemen, etwa einer Schilddrüsenunterfunktion oder Schilddrüsenunterfunktion, sollten die Einnahme von Jod und die Dosierung unbedingt mit ihrem Arzt oder ihrer Ärztin absprechen. Sie dürfen dann möglicherweise kein zusätzliches Jod aufnehmen und brauchen Schwangerschaftsvitamine ohne Jod.
Je nach Ernährungsweise ist es sinnvoll, auch Eisen, Omega-3-Fettsäuren, Vitamin D und Vitamin B12 durch Vitaminpräparate zu ergänzen. Schwangere, die beispielsweise auf Fleisch und/oder Fisch verzichten, können sich die genannten Nährstoffe ebenfalls über Nahrungsergänzungsmittel zuführen. Pauschal auf Kombipräparate zurückzugreifen, ist jedoch in der Regel nicht notwendig. Gerade Eisen sollte nur dann zusätzlich über Schwangerschaftsvitamine aufgenommen werden, wenn tatsächlich ein Mangel festgestellt wurde.
Wichtig: Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln bitte immer erst mit dem Frauenarzt oder der Frauenärztin absprechen.
Nahrungsergänzungsmittel für Schwangere im Test von Stiftung Warentest
Stiftung Warentest hat 2019 zuletzt 17 exemplarisch ausgewählte Nahrungsergänzungspräparate für Schwangere getestet. Als Grundlage wurden hierfür die Empfehlungen der deutschsprachigen Fachgesellschaften (D-A-CH), des Netzwerks "Gesund ins Leben", des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) oder der europäischen Lebensmittelbehörde Efsa genommen.
Erfreulich: Der Preis spielte bei der Qualität des Nahrungsergänzungsmittels keine Rolle. Keines der getesteten Präparate wies Schadstoffe auf oder hatte die falsche Dosierung. Nur ein Vitaminpräparat enthielt eine zu geringe Tagesdosis Folsäure auf und wurde deshalb als wenig geeignet eingestuft. Kombipräparate mit Eisen konnten als Nahrungsergänzungsmittel für Schwangere nur mit Einschränkung empfohlen werden.
In unserer Bilderstrecke findest du geeignete Schwangerschaftsvitamine aus dem Test, die Folsäure und Jod enthalten, ein Präparat ohne Jod-Zusatz sowie ein Kombipräparat für Schwangere mit Eisenmangel.
Den kompletten Test kannst du kostenpflichtig bei Stiftung Warentest einsehen.