Die Viren-Saison hat begonnen – typisch für das RS-Virus ist der Zeitraum von November bis März. Bei Babys und Kleinkindern bis zum Alter von zwei Jahren sind RS-Viren ein häufiger Auslöser akuter Infektionskrankheiten der unteren Atemwege. Der Verlauf ist dabei unterschiedlich. Zwar kann sich jede:r mit dem RS-Virus infizieren, jedoch häufen sich die Ansteckungen vor allem bei Babys und Kleinkindern.
Bis zum Alter von zwei Jahren hat sich jedes Kind einmal mit den Viren infiziert. Häufig verlaufen die Infektionen unbemerkt, da die Symptome einer Erkältung gleichen. Einige Babys und Kinder erkranken jedoch schwer. Hier empfiehlt sich ein Besuch bei dem:der Kinderarzt:Kinderärztin. Teilweise wird ein Krankenhausaufenthalt nötig.
Expert:innen gehen davon aus, dass die Zahl der Infektionen mit RS-Viren erneut steigt
Im Herbst und Winter werden höchstwahrscheinlich noch andere Viruserkrankungen gehäuft auftreten – neben Sars-CoV-2. "Dies betrifft im Besonderen die saisonale Influenza, aber auch weitere Infektionen wie das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) oder andere respiratorische Viren", so steht es im Papier zur "Pandemievorbereitung Herbst/Winter 2022/2023" der Bundesregierung.
Die Maskenpflicht und die Abstandsregeln sind weitestgehend gefallen. Ohne den Schutz steigt das Ansteckungsrisiko auch für Kleinkinder und Babys. Um die medizinische Versorgung betroffener Kinder zu sichern, wird die Dynamik der RSV-Infektionen zusammen mit den Entwicklungen der Influenza und den Corona-Infektionen überwacht – um Kapazitäten in den Krankenhäusern freizuhalten.
Durchbruch für eine mögliche Impfung gegen schwere Verläufe einer RSV-Infektion
Eine prophylaktische Impfung gibt es nicht. Lediglich für Kinder mit einem sehr hohen Risiko schwer zu erkranken, gibt es bisher eine passive Impfung mit fertigen Antikörpern gegen das RS-Virus.
Hoffnung gibt es jetzt für die kommende Viren-Saison 2023. Vor Kurzem meldete der US-Konzern Pfizer, dass sie einen Durchbruch bei der Entwicklung eines Impfstoffes gegen das RS-Virus erzielen konnten. "Eine Studie mit rund 7.400 Schwangeren in 18 Ländern habe gezeigt, dass die Impfung von werdenden Müttern mit 'RSVpreF' schwere RSV-Infektionen der unteren Atemwege bei Säuglingen in den ersten 90 Lebenstagen zu fast 82 Prozent verhindern konnte", heißt es in der Meldung des Unternehmens. Im Alter von sechs Monaten erwies sich der Impfstoff noch immer zu 69 Prozent wirksam gegen schwere Erkrankungen. Die Daten wurden bereits der US-Gesundheitsbehörde FDA für eine Zulassungsprüfung übermittelt. Der Antrag bei weiteren Zulassungsbehörden soll in den kommenden Monaten folgen.
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Verwendete Quellen: bundesregierung.de, PM Science Media Center, rki.de