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Auch wenn der Name eher auf eine holländische Herkunft hindeutet, kommt die Sauce Hollandaise ursprünglich aus Frankreich. Dort gehört sie zu den sogenannten Grundsoßen, deren Konzept auf verschiedenen Basisrezepturen beruht. Eine klassische Sauce Hollandaise besteht aus: Butter, Eigelb, Wasser, Weißwein, Zitronensaft, Salz und Pfeffer. Es gibt auch andere Varianten, in denen zum Beispiel Balsamico-Essig, Worcestersoße oder Schalotten vorkommen.
Welche Risiken birgt Sauce Hollandaise in der Schwangerschaft?
Grundsätzlich ist Weißwein erst mal nicht super, da Schwangere idealerweise ganz auf Alkohol verzichten sollten, um die Entwicklung ihres heranwachsenden Babys nicht zu gefährden. Aber richtig problematisch wird es beim Eigelb. Denn für die Sauce Hollandaise wird die Soßenreduktion mit dem rohen Eigelb für nur drei Minuten in einem heißen Wasserbad (um die 70 Grad Celsius) mit einem Schneebesen aufgeschlagen. Um Salmonellen aber sicher abzutöten, müssten rohe Eier für mindestens zehn Minuten auf über 70 Grad Celsius erhitzt werden. Der Verzehr einer klassisch zubereiteten Sauce Hollandaise kann also eine Salmonellen-Infektion zur Folge haben.
Folgende Symptome sind typisch für eine Salmonellose:
- Durchfall
- Kopf- und Magenschmerzen
- allgemeines Unwohlsein oder Erbrechen
- Fieber
Bei Schwangeren kommt noch hinzu, dass sie schneller dehydrieren als andere Menschen, wenn sie an einer Salmonellen-Infektion erkranken. Eine Salmonellose kann im schlimmsten Fall zu Gebärmutter-Krämpfen führen und so eine Früh- oder Stillgeburt verursachen. Wenn du eine Infektion vermutest, kontaktiere auf jeden Fall deinen behandelnden Arzt.
Und weniger dramatisch als eine potenzielle Salmonellen-Infektion, aber dennoch eine wichtige Überlegung in der Schwangerschaft: Sauce Hollandaise kann als Lebensmittel kaum mit Nährstoffen, aber dafür mit jeder Menge Kalorien aufwarten. Genau genommen entsprechen 100 Gramm der hellen Soße etwa 525 Kilokalorien.

Sind die fertigen Sorten aus dem Supermarkt okay?
Kommerzielle Soßen aus dem Supermarkt sind in den meisten Fällen unbedenklich. Sie schmecken zwar nicht so lecker wie die selbst gemachten Varianten, aber dafür werden sie auf eine solche Art und Weise erhitzt, dass keine Salmonellen überleben. Hinzukommt, dass bei Sauce Hollandaise aus dem Tetra Pak in vielen Fällen gar keine Eier oder Butter verarbeitet wurden. Stattdessen enthalten die Soßen oftmals Pflanzenöl.
Du hast Sauce Hollandaise in der Schwangerschaft gegessen – was nun?
Bei den gekauften Soßen aus dem Supermarkt musst du dir also schon mal keine Sorgen machen. Wenn du aber während der Schwangerschaft in einem Restaurant oder bei Freunden eine Sauce Hollandaise gegessen hast und dir im Nachhinein Sorgen machst, dann hilft es dir vielleicht nachzufragen, wie die Soße zubereitet wurde. Waren rohe Eier dabei, dann brauchst du trotzdem nicht gleich in Panik zu verfallen. Eine Salmonellose ist relativ selten. Allerdings solltest du in der Zeit nach dem Verzehr auf die möglichen Symptome (siehe oben) achten. Die Inkubationszeit für eine Salmonellen-Infektion liegt laut RKI zwischen sechs und 72 Stunden (in der Regel aber zwischen zwölf und 36 Stunden). Im Zweifelsfall lohnt es sich, deine behandelnde Ärztin zu konsultieren.
So kannst du Sauce Hollandaise auch in der Schwangerschaft genießen!
Anstatt eine Sauce Hollandaise mit Eigelb zuzubereiten, kannst du als Grundlage auch einfach eine Mehlschwitze machen. Im Netz findet sich eine Vielzahl von Rezepten ohne Ei, wie beispielsweise dieses hier für eine vegane Soße.
Fazit: In Maßen und ohne rohes Eigelb kannst du die alternativen Varianten des französischen Klassikers auch in der Schwangerschaft genießen.
Quellen:
- Nährwertrechner Sauce Hollandaise. Nährwertrechner.de, aufgerufen am 12.03.2021.
- Salmonellose: RKI-Ratgeber. Robert Koch Institut, aufgerufen am 12.03.2021.
- Dr. Mirjam Schunk, Prof. Dr. Thomas Löscher: Salmonellen-Infektion: Komplikationen & Besonderheiten bei Schwangeren. Internisten im Netz, 29.01.2019.
- Dr. med. Dagmar Schneck: Salmonellen: So bannen Sie die Gefahr. Apotheken Umschau, 21.11.2016.
- Food-borne illnesses during pregnancy: Prevention and treatment. Canadian Family Physician, 2010.