Heute wird Sauerkraut als eine typisch deutsche Beilage angesehen. Dabei wurde Kohlgemüse bereits vor Tausenden von Jahren mit der Milchsäuregärung in verschiedenen Teilen der Welt zubereitet. Sicherlich trugen die lange Haltbarkeit und der Vitaminreichtum zur Beliebtheit des eingelegten Krauts bei.
Gibt es Risiken für Schwangere, wenn sie Sauerkraut essen?
Die lange Lagerung des Sauerkrauts führt dazu, dass der Histamingehalt ansteigt. Denn die Bakterien bauen während der Konservierung des Krauts Histidin ab, wodurch wiederum Histamin entsteht. Histamin ist ein Stoff, den der Körper ausschüttet, wenn er auf etwas allergisch reagiert. Schwangere und generell Menschen, die eine Histaminintoleranz haben, sollten Sauerkraut also auf jeden Fall von ihrem Ernährungsplan streichen.
Symptome einer Histaminintoleranz (ähnlich zu anderen allergischen Reaktionen):
- Kopfschmerzen
- Schwindelgefühl
- Ausschlag
- verstopfte Nase
- Verdauungsprobleme oder Magenkrämpfe
- Bluthochdruck
- unregelmäßiger Herzschlag
Eine andere Eigenschaft von Sauerkraut ist, dass es die Verdauung ankurbelt. Für Schwangere ist das allerdings kein Risiko, sondern vielmehr ein Segen. Denn gerade ab dem zweiten Trimester leiden viele Frauen an Verstopfung. Eine ballaststoffreiche Ernährung kann da helfen. Und Sauerkraut kann diese positiv ergänzen. Hast du allerdings zu viel Sauerkraut in deine Ernährung integriert, kann es auch mal zu Blähungen kommen. Und bei jeder Art von Bauchkrämpfen sind Schwangere ja schnell in Sorge, dass etwas mit ihrem Baby sein könnte. Blähungen von übermäßigem Sauerkraut-Verzehr sind aber unbedenklich – wenngleich unangenehm.

Ist Sauerkraut in der Schwangerschaft gesund?
Solange du keine Histaminintoleranz hast: ja. Sauerkraut ist auch – oder gerade – in der Schwangerschaft zum Verzehr geeignet. Und das nicht ohne guten Grund. Denn Sauerkraut ist nicht nur kalorienarm und unterstützt eine gesunde Verdauung, sondern ist gleichzeitig auch ein super Nährstofflieferant.
Essenzielle Vitamine im Sauerkraut:
- Beta-Carotin ist eine Vorstufe von Vitamin A. Es stärkt unter anderem das Immunsystem und fördert den Aufbau von Hautzellen.
- Vitamin C unterstützt eine gesunde Zellentwicklung. Der Bedarf ist in der Schwangerschaft stark erhöht.
- Vitamin B9 ist eine andere Bezeichnung fürFolsäure, die für Schwangere ungemein wichtig ist. Der menschliche Körper kann Folsäure nicht selbst herstellen. Daher muss er sie über die Nahrung aufnehmen. Vitamin B9 wird für die Erbsubstanz sowie für die Bildung der roten und weißen Blutkörperchen benötigt.
Wichtige Mineralstoffe im Sauerkraut:
- Natrium ist wichtig für die Entwicklung von Gehirn und Muskeln.
- Kalium unterstützt das Herz, einen ausgeglichenen Blutdruck und fördert das Zellwachstum.
- Kalzium ist essenziell für die gesunde Entwicklung von Knochen und Zähnen deines heranwachsenden Babys.
- Magnesiumist auch wichtig für gesunde Muskeln und Knochen.
Fazit: Bei einer Histaminintoleranz ist Sauerkraut als Nahrungsmittel generell ungeeignet. Hast du zu viel von dem Kraut gegessen und leidest als Konsequenz an Blähungen, dann lohnt es sich wohl eine Pause einzulegen. Ansonsten ist Sauerkraut in der Schwangerschaft aber durchaus ein gesundes und vor allem sicheres Lebensmittel.
Wenn du Themen rund um die Ernährung in der Schwangerschaft interessant findest, schau doch auch mal in folgende Artikel rein:
Quellen:
- Nährwertrechner Sauerkraut. Nährwertrechner.de, aufgerufen am 17.03.2021.
- Vitamins, supplements and nutrition in pregnancy. NHS, aufgerufen am 17.03.2021.
- Jod, Folsäure, Eisen und Co - welche Nahrungsergänzungen brauchen Schwangere? Verbraucherzentrale, Stand: 12.11.2020.
- Martina Frietsch: Typisch deutsch – Sauerkraut. Planet Wissen, Stand: 27.10.2020.
- Francesca Melini, Valentina Melini, Francesca Luziatelli, Anna Grazia Ficca, Maurizio Ruzzi: Health-Promoting Components in Fermented Foods: An Up-to-Date Systematic Review. Nutrients, 27.05.2019.
- E. Kovacova-Hanuskova, T. Buday, S. Gavliakova, J. Plevkova: Histamine, histamine intoxication and intolerance. Allergologia et Immunopathologia, 2015.