Anna (28) beweist, wie wunderbar aufregend Patchwork sein kann. Denn sie liebt ihr lautes Familienleben mit drei Kindern plus Ehemann und verrät freudestrahlend ihre Tipps. Viel Spaß heute mit Vitamin-Fastfood für die Kids – einfach und gesund!
Gesund ist nicht gleich lecker. Und was nicht lecker ist, wird nicht gekostet. Geschweige denn aufgegessen. Jene Eltern, deren Kinder mit selben Vorurteilen am Mittagstisch Platz nehmen, bitte hier entlang:
Und täglich grüßt das Murmeltier.
Sie setzt sich an den Mittagstisch. Zuvor gespielt, gelesen, gemalt, gesungen, gehüpft, ihr junges Leben genossen. Und ich erstmal mit der verhassten Frage beschäftigt: „Was koche ich heute?“. Gedacht, ein leckeres Gericht gefunden zu haben. Lebensmittel gekauft, geschnippelt, gebraten, gebacken, zwischendurch den Kleinsten der Familie bespaßt, besungen und letztendlich in die Trage auf den Rücken geschnallt. Also: Essen fertig, Kreuzschmerzen vorhanden und dann: dieses Gesicht. Ihre Mundwinkel wandern angewidert nach unten. Dann wird die Gabel gezückt, ein bisschen am Teller herum gestochert, um ihn dann in typischer Diven-Manier weg zu schieben und mir zu verkünden, dass dies auf keinen Fall gegessen wird.
Erstmal durchatmen.
Ja, durchatmen. Das war das, was ich ganz oft, ganz fest tat. Und beim Durchatmer Nummer Vierhundertdreiundsiebzig die Erleuchtung: Sie wird sich nicht so schnell ändern, also muss ich es tun. Oder besser gesagt, meine Gerichte müssen sich ändern. Nö, die müssen bleiben. Ich bin nun mal eher für Bio und Gemüse als für Fastfood und Schnitzel. Dann heißt es also Tricksen. Und halleluja, das kann ich.
Denk wie ein Kind.
Hört Olivia Pommes, Burger oder Chips, ist sie voll da. Mit großen Augen und viel Begeisterung. Keine Ahnung warum, aber irgendwie sind die Namen der ungesunden Dinge des Lebens fest in den Köpfen unserer Kinder verankert und lösen immer sofort dieses „Will-Ich-Haben-Syndrom“ aus. Also machte ich mir genau dies zum Vorteil. Setzte ich also das Wort Pommes, Burger oder Chips hinten dran, funktionierte es plötzlich ganz von selbst. Nicht immer, aber meistens. Und das ist schon ein gehöriger Fortschritt.
Das Rezept.
Ein typisches Montags-Gericht, da es einfach extrem schnell geht, ich alle Zutaten fast immer zu Hause habe und es immer anstandslos gegessen wird, ist der „Pommes-Mix“. Klingt unheimlich ungesund, was? Doch – und jetzt kommt das große Geheimnis an der Sache – ist es aber nicht die Bohne. Ha!
Man braucht (für 4-6 Kinderportionen):
- 250 g Hokkaido-Kürbis (klappt auch mit jedem anderen Kürbis, nur müssen diese geschält werden)
- 400 g Kartoffeln
- 250 g Karotten
- 2 Hühner-Brüste
- 1 Esslöffel Schmand
- 150 ml Joghurt
- Etwas Currypulver, ein TL Olivenöl, Soja-Soße, Sesam und Kräutersalz
Zuerst das Fleisch schneiden und in Soja-Soße für 2-3 Stunden im Kühlschrank marinieren. Den Kürbis entkernen, die Karotten schälen und die Kartoffeln waschen. Danach kommt der wichtigste Teil: Kürbis, Karotten und Kartoffeln werden in Pommes-Form geschnitten. Nun die Kartoffeln auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen, mit Olivenöl leicht beträufeln, etwas salzen und bei 180 Grad Heißluft goldbraun backen. Währenddessen die Karotten in Olivenöl braten, auf mittlerer Stufe für etwa 15 Minuten bissfest garen. Zum Schluss einen Esslöffel Sesam mitschwenken und etwas salzen. Den Kürbis ebenfalls in Olivenöl bissfest garen und salzen.
Fleisch aus der Marinade nehmen, abtropfen lassen und in der Pfanne mit etwas Olivenöl scharf anbraten.
Für die Soße: Joghurt und Schmand vermischen, mit Currypulver, einem Teelöffel Olivenöl und einer Prise Kräutersalz abschmecken.
Inspiration für euch, ein kreatives Ventil für mich – herzlich Willkommen auf meinem Blog!
TEXT: Anna Baier www.annipalanni.com
FOTOS: Peter Baier www.peterbaier.at