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Ein Unfall kommt immer ohne Ankündigung. Umso wichtiger ist es, in einer Notsituation richtig und nicht zu hektisch zu handeln. Wir haben Ihnen einige Sofortmaßnahmen im Überblick zusammen gestellt.
Atemnot durch Pseudo-Krupp Husten
Der typische Pseudo-Krupp Husten tritt meistens in der Nacht auf. Sie erkennen ihn daran, dass Ihr Kind plötzlich Schwierigkeiten mit der Atmung hat. Das Kind leidet an einem bellendem Husten und das Luftholen ist mit einem deutschlichen Atemgeräusch verbunden.
Oft hat das Kind leichtes Fieber und ist heiser.

Sofortmaßnahmen
- In feuchtkühler Luft entspannen sich die Atmenwege Ihres Kindes: Nehmen Sie Ihr Kind, bringen Sie es ins Bad und drehen Sie die Dusche auf. Sie können sich mit dem Kind auch an ein offenes Fenster oder vor den geöffneten Kühlschrank stellen.
- Hängen Sie im Schlafzimmer des Kindes feuchte Tücher auf.
- Versuchen Sie Ruhe zu bewahren. Und beruhigen Sie Ihr Kind.
- Geben Sie ihm etwas Kühles zu trinken, aber nichts zu essen.
- Lässt Ihr Kind sich nicht beruhigen, rufen Sie den Notarzt oder fahren Sie mit dem Kind in die Klinik.
Atemnot durch Verschlucken eines Fremdkörpers
Ihr Kind hat sich etwas in den Mund gesteckt, ein kleines Spiezeugteil, ein Geldstück oder auch ein Apfelstückchen, das nun die Atemwege blockiert.
Ihr Kind ringt nach Luft, würgt und sein Gesicht verfärbt sich blau.

Sofortmaßnahmen
- Fordern Sie Ihr Kind auf, kräftig zu husten.
- Wenn der Gegenstand hoch gehustet werden konnte, entfernen Sie ihn vorsichtig aus dem Mund. Geben Sie Acht, dass Sie ihn dabei nicht wieder hineindrücken.
- Kann der Gegenstand nicht durch Husten ausgeschieden werden, halten Sie Ihr Kind an den Beinen hoch, Kopf nach unten.
- Klopfen Sie ihm auf den Rücken, zwischen die Schulterblätter.
- Lässt sich der Gegenstand nicht entfernen, dann versuchen Sie, Ihr Kind so gut es geht zu beruhigen, damit es wieder zu Atem kommt und rufen Sie den Notarzt
- Kinder nehmen automatisch die Körperhaltung ein, in der ihnen die Atmung am leichtesten fällt; verändern Sie sie deshalb nicht.
Sturz
Fast jedes Kind fällt einmal von der Wickelkommode, vom Hochstuhl oder Sofa hinunter. Gerade wenn das Kind mobiler wird und überall hinaufklettern möchte, kommen Stürze vor. Meist gehen sie glimpflich aus. Trotzdem sollte Sie Ihr Kind in der Zeit nach dem Sturz aufmerksam beobachten.
Sofortmaßnahmen
- Wenn Ihr Kind nach einem Sturz schreit, beruhigen Sie es und beobachten Sie, wie es sich anschließend verhält. Bei Auffälligkeiten, rufen Sie Ihren Kinderarzt an und fragen Sie, ob er Ihr Kind untersuchen möchte.
- Bleibt der Schrei nach dem Sturz aus, übergibt sich Ihr Kind oder macht es einen teilnahmslosen oder schläfrigen Eindruck, dann fahren Sie in ein Krankenhaus. Es könnte eine Gehirnerschütterung haben.
- Lassen Sie Ihr Kind nachts nicht alleine. Stürze auf den Kopf können manchmal Gehirnblutungen auslösen. Wecken Sie Ihr Kind alle zwei bis drei Stunden und schauen Sie, ob es wie sonst reagiert und ob seine Pupillen gleich groß sind. Falls nicht, sofort den Notarzt alamieren oder das Kind direkt in ein Krankenhaus bringen.

Verbrühungen
Ihr Kind sitzt am Tisch und zieht an der Tischdecke. Plötzlich kippt die Tasse mit heißem Tee um und Ihr Kind hat sich den Arm verbrüht.
Oder eine Kanne fällt vom Tisch und der heiße Kaffee läuft Ihrem Kind über die Beine.

Sofortmaßnahmen
- Lassen Sie sofort für mehrere Minuten lauwarmes Wasser über die entsprechende Hautpartie laufen. Sind Rumpf oder Beine verbrüht, stellen Sie das ganze Kind unter die Dusche.
- Nach einigen Minuten ein feuchtes, sauberes Tuch auf die Haut legen und das Kind zum Arzt oder in ein Krankenhaus bringen.
Vergiftung
Kleine Kinder finden auf ihren Wegen durch die Wohnung oder den Park viele interessante Dinge. Leider stecken sie diese auch dann gerne in den Mund, wenn es sich um Tabletten, Zigarettenkippen oder ähnliches handelt. Auch bunte Putzmittelflaschen üben eine große Anziehungskraft auf Kinder aus.
Wenn Ihr Kind eine giftige Substanz verschluckt hat, ist Vorsicht geboten.

Sofortmaßnahmen
- Wischen Sie den Mund Ihres Kindes sorgfältig aus und reinigen Sie ihn mit viel lauwarmen Wasser.
- Rufen Sie danach die Giftnotrufzentrale an und erklären Sie, was Ihr Kind gegessen oder getrunken hat (siehe unten).
- Geht es Ihrem Kind schlecht, hat es kalten Schweiß auf der Stirn oder wirkt es apathisch, rufen Sie den Notarzt.
- Erbricht Ihr Kind, fangen Sie das Erbrochene auf und zeigen es dem Arzt.
Telefonnummern der Giftnotruf Zentralen
- Berlin: 030-192 40
- Bonn: 0228- 192 40
- Erfurt: 0361-730 730
- Freiburg: 0761-192 40
- Göttingen: 0551-192 40
- Homburg/Saar: 06841-192 40
- Mainz: 06131-192 40
- München: 089-192 40
- Nürnberg: 0911-3982 451
- Wien: 0043-1-406 43 43
- Zürich: 0041-1-251 51 51