Ab 46 Grad in geschlossenen Räumen wird es kritisch, so die Erkenntnis eines aktuellen Berichts aus der Ärztezeitung. Eine solche Hitze kann in diesen Tagen im Auto schon nach 15 Minuten entstehen. Das Baby schläft friedlich im Kindersitz - da ist die Versuchung groß, es kurz im Wagen einzuschließen, um schnell den Einkauf zu erledigen. Die traurige Erkenntnis: In den USA sterben auf diese Weise jährlich etwa 40 Kinder, berichten Forscher um Dr. Andrew Grundstein aus Athens. Denn wird der Wagen mit dem Kind in praller Sonne abgestellt, kann es schon nach wenigen Minuten für die Kleinen zu spät sein. Dokumentiert sind Tragödien, in denen Kinder bereits nach 15 Minuten in einem heißen Wagen starben. Wie schnell sich tödliche Hitze im Inneren eines Wagens bildet, hat das Team um Grundstein jetzt gründlich untersucht.
Unsere Tabelle zeigt Ihnen die Temperatur, die binnen 5, 10, 30 oder 60 Minuten im Wageninneren herrscht, falls das Auto in der prallen Sonne geparkt wird. Bei rot markierten Temperaturen besteht für Kinder im Wagen Lebensgefahr.
Das Ergebnis: Schon nach kurzer Zeit kapitulieren laut Modellrechnungen sämtliche Regulationsmechanismen im Körper. So nimmt der kindliche Köper im erhitzten Auto dreimal so viel Energie auf wie der eines Kindes, das bei 33 Grad draußen in der prallen Sonne steht. Durch Transpiration und Atmung kann aber gerade ein Viertel der zugeführten Energie wieder abgeführt werden - ein Grund dafür ist auch die fehlende Luftbewegung im Wagen. Die sogenannte "Hyperthermie-Gefahr", also die Gefahr der Überhitzung, ist dabei für Kinder noch deutlich größer als für Erwachsene, so die Autoren. Erklärt wird dies damit, dass kleine Kinder eine relativ geringe Oberfläche im Vergleich zum Körpervolumen haben - die Verdunstung kühlt daher schlechter, auch ist die Wärmeabsorption höher. Bei 35 Grad Außentemperatur wird daher für Kinder unter ungünstigen Bedingungen tatsächlich schon nach 15 Minuten ein lebensgefährliches Innenklima erreicht.