Weil Krebs am Gebärmutterhals nur langsam wächst, hat jede Frau, die regelmäßig einmal im Jahr zur Vorsorge geht, sehr gute Chancen, so eine Erkrankung frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Der beste Termin liegt in der Mitte des Zyklus, dann bekommt das Labor die klarsten Ergebnisse. Beschrieben werden sie in Kategorien von I bis V (harmlos bis ernst).
Was bedeuten die Ergebnisse?
- Pap I
Diesen optimalen Befund haben fast nur junge Mädchen. - Pap II
Das ist der Normalfall. Die meisten erwachsenen Frauen, die Sex hatten, Pilze, Bakterien,Virenentzündungen überstanden haben, die Pille oder die Spirale nutzen, bekommen dieses Ergebnis. - Pap II W oder Pap II K
Eine Sonderbewertung, die nicht zur offiziellen Skala gehört, aber von manchen Ärzten verwendet wird. Das K bedeutet Kontrollieren, das W Wiederholen - beides erfordert einen neuen Abstrich in einigen Wochen, weil der Arzt die Zellen jetzt nicht gut bewerten konnte - beispielsweise wegen einer akuten Entzündung. Auf jeden Fall kein Anlass zur Sorge. - Pap III
Ein unklarer Befund. Dahinter könnte eine Entzündung stecken oder eine Zellveränderung. Empfehlenswert sind eventuell Antibiotika und ein erneuter Abstrich in vier oder sechs Wochen. - Pap III D
Das D steht für Dysplasie, Zellveränderung. Am Abstrich erkennt der Arzt, dass sich die Frau vor einigen Jahren mit dem Humanen Papiloma-Virus infiziert hat, dem Erreger von Gebärmutterhalskrebs. 85 bis 90 Prozent der Frauen schaffen es, dass ihr Immunsystem die Infektion bekämpft, werden immun gegen HPV-Erreger und bleiben gesund. Frauen mit Pap III D sollten alle drei, vier Monate einen neuen Abstrich machen lassen. Bei über 60 Prozent verbessert sich das Ergebnis von selbst. Gut zu wissen: Wer raucht, sollte nun damit aufhören. Wird III D ein Jahr lang weder schlechter noch besser, macht der Arzt eine Kolposkopie, betrachtet also den Muttermund mit einer Lupe und entscheidet danach, ob er eine Gewebeprobe entnimmt oder veränderte Zellen mit einer Schlinge abträgt. - Pap IV A
Im Abstrich sind schwere Zellveränderungen zu finden, das kann eine direkte Vorstufe von Krebs sein. - Pap IV B
Verdacht auf Oberflächenkrebs bzw. wuchernde bösartige Zellen. - Pap V
Gebärmutterhalskrebs, es muss operiert werden.
Was tun bei Pap III D und Kinderwunsch?
Wer in ein bis zwei Jahren schwanger werden will, sollte sich in jedem Fall behandeln lassen. Konkret bedeutet das: Die veränderten Zellen werden mit einem Laser oder einer Hochfrequenzschlinge abgetragen. Eine Konisation ist nur bei bestimmten drüsigen Zellveränderungen nötig, dabei wird die Schleimhaut kegelförmig herausgeschnitten.Wer noch drei bis vier Jahre auf das Baby warten kann, kann auch bei Pap III D abwarten, ob sich der Befund von selbst verbessert.
Gibt es bessere Methoden als den Pap-Test?
Der Pap-Test ist seit 50 Jahren Standard. Der Arzt macht einen Abstrich, streicht alle Zellen auf einen Objektträger, fixiert und färbt sie und kann sie kontrollieren. Eine neue - aufwendigere - Methode aus den USA ist die Dünnschichtzytologie: Dabei werden die Zellen in Flüssigkeit gegeben, gewaschen, vom Schleim befreit, die reinen Zellen werden auf einen Filter gezogen und kontrolliert. Vorteile: Damit kann man geringe Zellveränderungen gut erkennen; die Methode eignet sich besonders bei wiederholt unklaren Befunden. Nachteil: Das zahlen die gesetzlichen Kassen nicht (etwa 50 Euro).
Beratung: Dr. Christina Kühler-Obbarius,
Gynäkologin und Zytologin, Hamburg