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Muskelkater Die Strafe fürs Nichtstun

Mutter macht Sport mit ihrem Baby
© Olena Chukhil / Shutterstock
Jeder kennt es - das schmerzende Ziehen in Körperteilen, von denen man vorher gar nicht wusste, dass sie überhaupt wehtun können. Ungewohnte oder starke Beanspruchung der Muskeln verursacht Muskelkater, ein Zeichen für Überbelastung. Doch woher kommt der Muskelkater?

Muskelkater - was nun?

Eine neue Sportart ausprobiert, mit den Nachbarskindern um die Wette getobt oder schwere Sachen getragen - spätestens nach 24 Stunden kommt die Quittung für das ungewohnte Workout: der Muskelkater. Er erwischt Kinder und Erwachsene. Muskelkater ist aber kein Anzeichen dafür, dass man unsportlich ist. Er deutet lediglich darauf hin, dass man ungewohnte Bewegungen gemacht hat; und davon zu viele.

Doch was ist ein Muskelkater überhaupt? Und wie entsteht er? Wir geben Antworten.


Was ist ein Muskelkater?

Ist Muskelkater gefährlich?

Was hilft bei Muskelkater?

Wie kann ich Muskelkater vorbeugen?
 

Was ist ein Muskelkater?

Muskelkater ist eine Schutz-Reaktion des Körpers. Er soll verhindern, dass der betroffene Muskelbereich weiter belastet wird, damit er sich erholen kann. Früher nahm die Wissenschaft an, dass Muskelkater die Folge übersäuerter Muskeln ist. Heute weiß man, dass er durch mikrofeine Risse in der Zellstruktur der Muskelzellen entsteht. Man nennt sie auch Mini-Muskelfaserrisse.

Die Risse entstehen durch Überdehnung der Muskulatur bei ungewohnter Belastung. Der Grund: Die Koordination zwischen Muskeln und Nerven ist bei ungeübten Bewegungen nicht optimal eingestellt. Durch die Risse entstehen kleine Entzündungen, die durch das Eindringen von Wasser aus dem Gewebe zum Anschwellen des Muskels führen. Die Dehnungsschmerzen stellen sich jedoch erst nach etwa zwölf bis 24 Stunden ein, wenn die entstandenen Abfallprodukte aus dem Muskel befördert werden und dort mit den Nervenzellen in Kontakt kommen.

Ist Muskelkater gefährlich?

Im Gegenteil: Muskelkater stärkt die Muskeln. Je öfter man die gleiche Bewegung ausübt, desto seltener wird man Muskelkater an dieser Stelle bekommen. Der beste Schutz vor Muskelkater ist demnach der Muskelkater selbst. Bremsen Sie Ihre Kleinen daher nicht, wenn sie sich mal wieder richtig ins Zeug legen.

Bei einem schweren Muskelkater sollten Sie allerdings aufpassen und etwas pausieren, bevor es weitergeht.

Was hilft bei Muskelkater?

Muskelkater verschwindet in der Regel von allein. Je nach Schwere kann das allerdings drei bis fünf Tage dauern. Wem das zu lange ist, der kann die Muskulatur warm halten, um den natürlichen Heilungsprozess zu unterstützen. Warme Bäder mit ätherischen Ölen, Sauna, sanfte Bewegungen und Schwimmen fördern die Durchblutung und unterstützen die Regeneration. Besonders bewährt haben sich durchblutungsfördernde Naturmittel zum Einreiben wie Franzbranntwein, Tigerbalm, oder Propolis-Salbe.

Massagen tragen nicht wirklich zur Heilung eines Muskelkaters bei. Im Gegenteil: Zu starke Massagen verzögern sogar den Heilungsprozess. Ein sanftes Streicheln ist aber natürlich erlaubt.

Wenn der Muskelkater nach einer Woche nicht verschwunden ist, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, der abklärt, ob es sich um eine Zerrung oder einen Muskelfaserriss handelt.

Wie kann ich Muskelkater vorbeugen?

Wenn man Sport treibt, hat man einen höheren Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen. Achten Sie deswegen auf ausreichend Obst und Gemüse und verzichten Sieso gut es geht auf tierische Fette. Ein weiterer Tipp: Viel trinken, vor allem Wasser gemischt mit Fruchtsäften.

Wie nützlich Dehnübungen vor und nach dem Sport sind, ist bis heute nicht vollkommen geklärt. Australische Wissenschaftler behaupten, dass Übungen unmittelbar vor oder nach dem Sport nicht gegen Muskelkater helfen. Wer sich dagegen regelmäßig dehnt, kann seinen Muskel- und Sehnenapparat wohl aber vor Verletzungen schützen. Deswegen sollte man nie auf Aufwärmübungen vor dem Sport verzichten.

Der sinnvollste Weg, Muskelkater zu vermeiden, ist aber nach wie vor die sportliche Aktivität langsam zu steigern.

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