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Vergiftung im Garten Bunte Beeren: Im Herbst haben Giftzentralen Hochsaison

Hier finden Sie wichtige Giftnotrufnummern und Informationen über giftige Pfanzen. Damit Sie Ihr Kind rechtzeitig vor Vergiftungen schützen können.

Im Herbst haben Giftzentralen Hochsaison

Giftig oder nicht? Eine Frage, die sich viele besorgte Eltern spätestens dann stellen, wenn ihr Nachwuchs im Garten oder Park von "verbotenen" Früchten probiert hat. Denn nicht immer ist klar, ob sich die leuchtend roten Beeren, die an dem Strauch wachsen, zum menschlichen Verzehr eignen oder nicht.

Im Herbst, wenn sich an Zier- und Wildpflanzen Früchte und Samen ausbilden, haben die bundesdeutschen Giftzentralen Hochsaison. Betroffen sind in den meisten Fällen Kleinkinder bis zum Alter von vier Jahren. "In dem Alter können sie noch nicht beurteilen, ob etwas giftig ist oder nicht und außerdem stecken sie vieles einfach in den Mund - egal, ob es gut oder schlecht für sie ist", erläutert Andreas Behrens vom Giftinformationszentrum Nord mit Sitz in Göttingen.

Vergiftungsgefahr durch farbige Zier- und Wildfrüchte

Allerdings werden schwere oder lebensbedrohende Vergiftungen infolge von Pflanzenverzehr bei Kleinkindern relativ selten beobachtet. Trotzdem sollten Eltern wissen, was in Gärten oder Parks so wächst - denn spätestens, wenn es beim Anruf bei der Giftzentrale darum geht, die Pflanze, von der der Nachwuchs probiert hat, zu bestimmen, müssen viele Eltern passen. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Kindersicherheit rät den Eltern von kleinen Kindern daher, Pflanzen und Bäume, die im eigenen oder auch im Nachbargarten oder im nahen Park stehen, genauer unter die Lupe zu nehmen.

Mädchen liegt auf der Couch und hält sich vor Schmerzen den Bauch.

Giftige Pflanzen im Garten und in Parks

Ganz oben auf der Liste der giftigen Zier- und Wildfrüchte stehen Tollkirsche und die Früchte des Seidelbast. In beiden Fällen reichen nur geringe Mengen, um bei Kindern zum Teil heftige Symptome auszulösen. Allerdings sind beide Pflanzen in Gärten nur noch äußerst selten zu finden. Giftig sind aber auch die Früchte des weit verbreiteten Kirschlorbeer: Die rot-violette Farbe und der angenehme Geschmack können Kleinkindern gefährlich werden: Die Samenkörner setzen Blausäure frei - drei der kleinen Beeren können ausreichen, um Vergiftungserscheinungen wie Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen und Atemnot auszulösen. Ebenfalls giftig ist die Eibe - doch ist es hier gerade nicht die rote Beerenfrucht, die die schädlichen Wirkstoffe enthält - diese sind vielmehr in allen anderen Pflanzenbestandteilen und im Samenkorn, das sich in der Frucht befindet, gespeichert.

Schnelle Hilfe durch einen Anruf bei der Giftzentrale

Sollte das Kind trotz aller Vorsicht von giftigen Früchten gegessen haben, sollten die Eltern schnellstmöglich bei der für ihr Bundesland zuständigen Giftzentrale anrufen, um hier zu erfragen, welche Gegenmaßnahmen zu ergreifen sind. Ganz wichtig: Je präziser man Art der Pflanze und Menge der verzehrten Früchte bestimmen kann, desto genauer kann auch die erforderliche Behandlung dann sein. Sind die Vergiftungssymptome allerdings bereits eingetreten, sollten Eltern schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen oder mit dem Kind direkt ins Krankenhaus fahren.

So sehen giftige Pflanzen aus!

Wer sich über giftige Pflanzen informieren will, kann dies auch im Internet unter: www.meb.uni-bonn.de.

"Bestimmen Sie die Pflanzen in Ihrer Umgebung, denn erst wenn man weiß, was giftig ist, kann man seine Kinder auch schützen", rät Dr. Uwe Prümel-Philippsen von der Bundesarbeitsgemeinschaft. In Park und Garten gilt Ähnliches wie im Haushalt: Auch hier sollten Eltern einen beschützenden Blick entwickeln, der die Risiken entdeckt und sie bannt, bevor sie dem Nachwuchs gefährlich werden können. Dabei gilt: Je jünger die Kinder sind, desto mehr Aufsicht ist erforderlich. Wenn sie älter sind, sollte man mit ihnen bei Gelegenheit über die giftigen Pflanzen in unseren Breiten sprechen. Im eigenen Garten haben giftige Pflanzen nichts zu suchen.

Giftnotruf - Informationszentralen für Vergiftungsfälle

Berlin
Giftnotruf Berlin, Charité-Universitätsmedizin
Tel. 030 / 19240
www.giftnotruf.charite.de

Bonn
Informationszentrale gegen Vergiftungen
des Landes Nordrhein-Westfalen

Tel. 0228 / 19240
www.gizbonn.de

Erfurt
Gemeinsames Giftinformationszentrum der Länder Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen

Tel. 0361 / 730 730
www.ggiz-erfurt.de

Freiburg
Vergiftungs-Informations-Zentrale Freiburg (VIZ)
Tel. 0761 / 19240
www.giftberatung.de

Göttingen
Giftinformationszentrum-Nord der Länder Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein (GIZ-Nord)
Pharmakologisch-toxikologisches Servicezentrum
Universität Göttingen
Tel. 0551 / 19240
www.giz-nord.de

Homburg/Saar
Informations- und Behandlungszentrum für Vergiftungen
des Saarlandes
Universitätsklinikum des Saarlandes
Tel. 06841 / 19240
www.uniklinikum-saarland.de/giftzentrale

Mainz
Giftinformationszentrum der Länder Rheinland-Pfalz und Hessen
Klinische Toxikologie der II. Med. Klinik
Universität Mainz
Tel. 06131 / 19240
www.giftinfo.uni-mainz.de

München
Toxikologische Abteilung der II. Med. Klinik der Technischen Universität München
Tel. 089 / 19240
www.toxinfo.org

Österreich und Schweiz

Vergiftungsinformationszentrale Österreich
Notruf-Tel: +43 1 406 43 43
www.goeg.at/de/VIZ

Tox Info Suisse
Notfall-Tel. innerhalb der Schweiz: 145
www.toxinfo.ch

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