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Gelber Ausfluss Was kann es bedeuten, wenn du Flecken in dieser Farbe entdeckst?

Gelber Ausfluss: Frau schaut mit Lupe in ihre Unterwäsche
© vladimirfloyd / Adobe Stock
Jede Frau hat vaginalen Ausfluss. Das weiße, geruchslose Sekret ist ganz normal und natürlich. Gelber Ausfluss allerdings, der sich stark in Farbe, Konsistenz und Geruch unterscheidet, kann auf eine Infektion hinweisen. Hier bekommst du wichtige Informationen rund um gelben Ausfluss und erfährst außerdem, was du in der Schwangerschaft bei gelbem Ausfluss tun kannst.

Artikelinhalt

Drs. M.Schälike, H. Nelle und Kollegen – Pränatal

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Drs. M. Schälike, H. Nelle und Kollegen geprüft.

Normalerweise hat der vaginale Ausfluss eine weißliche Farbe, ist sauer, geruchslos und flüssig. Der pH-Wert liegt zwischen 3,8 und 4,4. Konsistenz und Stärke des Ausflusses variieren bei jeder Frau.

Im Laufe des Zyklus ändert sich die Menge des Ausflusses stetig. Vielleicht hast du das selbst schon mal bemerkt: In der Mitte des Zyklus ist er eher flüssig, durchsichtig und glasig und nach der Periode zäher und dichter. Bei dieser zyklusbedingten Ausscheidung spricht man auch von verflüssigtem Zervixschleim (Zervix ist der lateinische Name für den Gebärmutterhals). Der Zervixschleim verschließt an den nicht fruchtbaren Tagen die Gebärmutter und schützt sie vor Bakterien. Während der fruchtbaren Tage wird er flüssiger, so dass die Samenfäden aus dem sauren, für sie feindlichen Milieu der Scheide in die Gebärmutter gelangen können.

Was bedeutet gelber Ausfluss?

Für die Veränderungen des Ausflusses rund um den Zyklus ist vor allem das weibliche Sexualhormon Östrogen verantwortlich. Zusätzlich produzieren Milchsäurebakterien eine Flüssigkeit in der Scheide, die ebenfalls als Ausfluss wahrgenommen wird und ganz normal ist. Wenn sich der Ausfluss jedoch gelb verfärbt und manchmal auch andere Symptome, wie Jucken und Brennen der Scheide und Schleimhäute, oder ein unangenehmer Geruch des Ausflusses dazukommen, deutet das auf eine Infektion hin.

Es gibt verschiedene Ursachen dafür, dass gelber Ausfluss entsteht. Oft sind es recht harmlose Gründe. Liegt jedoch eine Infektion oder Entzündung vor, wird eine Behandlung mit Medikamenten nötig. Als typische Geschlechtskrankheiten und Infektionen kommen infrage:

  • Bakterielle Vaginose
  • Pilzinfektion
  • Chlamydien
  • Trichomonadeninfektion

Bei allen Infektionen gilt, dass sich deine Partnerin oder dein Partner mitbehandeln lassen muss, um einen Ping-Pong-Effekt zu vermeiden, bei dem ihr euch die Keime immer wieder hin und her gebt.

1. Bakterielle Vaginose

Eine bakterielle Vaginose verursacht an sich keinen gelben Ausfluss, kann aber andere Infektionen begünstigen. Bei einer Vaginose besteht ein mikrobiologisches Ungleichgewicht im Scheidenmilieu. Die Laktobazillen, auch Milchsäurebakterien, die für eine gute Scheidenflora verantwortlich sind, werden hierbei von anderen Bakterien überlagert. Die Vagina ist weniger geschützt, so dass sich Krankheitserreger leichter festsetzen. Entzündungen und schwerere Geschlechtskrankheiten können also die Folge einer vorausgegangenen Vaginose sein.

Woran erkenne ich eine Vaginose?

Erkennen und bemerken kannst du die Vaginose an einem gräulich-weißen Ausfluss, der schaumig, aber auch dünnflüssig ist. Zusätzlich riecht der Ausfluss unangenehm fischig. Auch Jucken und Brennen der Scheide und Schmerzen beim Wasserlassen gehören zu den typischen Anzeichen einer Vaginose.

Ursachen für eine bakterielle Vaginose:

  • Zu viel Hygiene im Intimbereich
  • Starke und parfümierte Seifen, Badezusätze und Intimsprays

Gut zu wissen:

  • Um eine Vaginose zu verhindern, solltest du nur den äußeren Intimbereich waschen (die Scheide reinigt sich selbst) und für die Hygiene im Intimbereich nur pH-neutrale Seifen / Waschlotionen verwenden, oder solche, die mit Milchsäurebakterien angereichert sind.
  • Trage am besten nur Unterwäsche aus Baumwolle statt aus Kunstfasern.
  • Wasche deine Unterwäsche immer bei 60 Grad.
  • Eine Vaginose kann speziell eine Infektion mit Trichomonaden begünstigen.

2. Pilzinfektion

Auch bei einer Pilzinfektion kann es zu gelblichem Ausfluss kommen. Oft stellen betroffene Frauen aber auch einen weißen, bröckligen Ausfluss fest.

Zusätzliche Symptome:

  • Rote und geschwollene innere Schamlippen
  • Starker Juckreiz und Brennen in der Scheide und beim Wasserlassen

Ursachen für eine Pilzinfektion:

  • Hormonelle Veränderungen (z.B. in der Schwangerschaft),
  • Stress
  • Klimaveränderungen (Urlaub)
  • Erhöhter Glucose-Gehalt im Blut
  • Eine vorausgegangene Behandlung mit Antibiotika

Was tun bei einer Pilzinfektion in der Schwangerschaft?

Aufgrund der hormonellen Umstellungen im Körper, besteht in der Schwangerschaft ein höheres Risiko für eine Pilzinfektion. Um den Pilz bei einer vaginalen Geburt nicht auf das neugeborene Baby zu übertragen, sollte unbedingt vor der Geburt eine Behandlung der Schwangeren erfolgen. Diese wird meistens mithilfe von speziellen Cremes und Zäpfchen durchgeführt.

3. Chlamydien

Eine Infektion mit Chlamydien kann, wenn sie unbemerkt bleibt, schwere gesundheitliche Folgen nach sich ziehen und sogar zu Unfruchtbarkeit führen. Ein Hinweis auf Chlamydien kann gelber, eitriger Ausfluss sein. Die Bakterien gehören zu den am häufigsten sexuell übertragbaren Erregern.

Zusätzliche Symptome:

Ursachen für eine Infektion mit Chlamydien:

  • Eine der häufigsten Ursachen für die Übertragung von Clamydien ist ungeschützter Geschlechtsverkehr.

Gut zu wissen:

  • Aufgrund der uneindeutigen Anzeichen bleiben Chlamydien bei 80 Prozent der infizierten Frauen unbemerkt. So entsteht leicht eine chronische Erkrankung.
  • Eine frühzeitige Diagnose führt in den meisten Fällen zu einer wirksamen Behandlung.

Was tun bei Chlamydien in der Schwangerschaft?

Auch in der Schwangerschaft können Chlamydien behandelt werden! Mediziner:innen greifen hier auf Antibiotika zurück, die für Mutter und Kind gut verträglich sind. Hierzu wird dich deine Frauenärztin oder dein Frauenarzt aber gut beraten.

4. Trichomonadeninfektion

Gelber Ausfluss kann auch auf eine Infektion mit Trichomonaden hindeuten. Diese Parasiten werden als Geißeltierchen bezeichnet und führen bei einer Infektion zu einem grünlich-gelblichen, dünnen und manchmal schaumigen Ausfluss, der sich stark vom normalen Ausfluss unterscheidet. 

Zusätzliche Symptome:

  • Trichomonaden verursachen einen markanten, scharfen Geruch.
  • Juckreiz und Brennen in der Scheide können Anzeichen für eine Infektion sein.

Ursachen für eine Trichomonadeninfektion:

  • Eine Trichomonadeninfektion wird durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen. Es handelt sich um eine der am häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen.
  • Geringe Hygiene und Sauberkeit können eine Trichomonadeninfektion begünstigen.

Gut zu wissen:

  • Der Erreger kann im Scheidenmilieu vorkommen und durch eine Vaginose begünstigt werden.
  • Nur ein Arzt kann eine genaue Diagnose mithilfe einer mikroskopischen Untersuchung stellen.

Was tun bei Trichomonaden in der Schwangerschaft?

Eine Schwangerschaft erhöht das Risiko für eine Trichomonadeninfektion. Bei einer positiven Diagnose klärt deine Gynäkologin oder dein Gynäkologe ab, welche Therapie die beste für Mutter und Kind ist. Wichtig ist, dass die Trichomonadeninfektion schnell behandelt wird, da sie im schlimmsten Fall zu vorzeitigen Wehen und zu einer Frühgeburt führen kann. Auch ist es wichtig, die Behandlung vor der Geburt zu beginnen, da sich das neugeborene Baby bei einer vaginalen Geburt leicht mit den Erregern anstecken kann.

Tipp: Ruhe bewahren, aber ernst nehmen!

Solltest du bei dir selbst gelben Ausfluss entdecken, solltest du erst einmal Ruhe bewahren. Wichtig ist aber, dass du nicht zu lange wartest, bis du die Arztpraxis aufsuchst, ganz besonders, wenn du schwanger bist und andere Symptome dazukommen. Eine Selbstdiagnose ist nicht empfehlenswert! Sprich über deinen Verdacht immer zuerst mit deiner Frauenärztin oder deinem Frauenarzt, dann hast du schnell Klarheit und bist mit der passenden Therapie den gelben Ausfluss schnell wieder los.

Krankheit

Anzeichen

Ursachen

Gut zu wissen

In der Schwangerschaft

Bakterielle Vaginose

Ausfluss: Gräulich/ weiß/ schaumig/ dünnflüssig/ fischiger Geruch
- Jucken und Brennen
- Schmerzen beim Wasserlassen

- Zu viel Hygiene im Intimbereich
- Starke und parfümierte Seifen, Badezusätze und Intimsprays

- PH-neutrale Seifen/ Waschlotionen mit Milchsäurebakterien
- Unterwäsche aus Baumwolle, statt aus Kunstfasern
- Unterwäsche immer bei 60 Grad waschen

Eine Vaginose kann andere Infektionen begünstigen, daher sollte sie besonders in der Schwangerschaft schnell behandelt werden.

Pilzinfektion

Ausfluss: Gelb/ weiß/ bröcklig
- Rote und geschwollene Schamlippen
- Starker Juckreiz und Brennen

- Hormonelle Veränderungen
- Stress
- Klimaveränderungen
- Erhöhter Glukosegehalt im Blut
- Vorausgegangene Behandlung mit Antibiotika
 

Fast jede Frau erleidet in ihrem Leben einmal eine Pilzinfektion.

- Es besteht ein höheres Risiko für eine Infektion
- Behandlung sollte vor der Geburt erfolgen
Übertragungsgefahr auf das Baby!

Chlamydien

Ausfluss: Gelb/ eitrig
- Brennen, Juckreiz
- Ziehen im Unterleib
- Blutungen und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
- Zwischenblutungen
- Blutiger Ausfluss

Ungeschützter Geschlechtsverkehr

- 80% der Infektionen bleiben unbemerkt
- Gefahr einer chronischen Erkrankung
- Frühe Diagnose führt zu wirksamer Behandlung

Behandlung erfolgt mit Antibiotika, die schwangerschaftsverträglich sind.

Trichomonadeninfektion

Ausfluss: Gelb/ grün/ scharfer Geruch
- Juckreiz, Brennen

- Ungeschützter Geschlechtsverkehr
- Geringe Sauberkeit/ Hygiene

- Erreger kann durch Vaginose begünstigt werden
- Nur mithilfe einer mikroskopischen Untersuchung diagnostizierbar

- Erhöhtes Risiko für eine Infektion
- Schnelle Behandlung ist wichtig!
- Risiken: Vorzeitige Wehen/ Frühgeburt
- Behandlung muss vor der Geburt erfolgen
Übertragungsgefahr auf das Baby!

Quellen:

ELTERN

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