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Zyklustee bei Kinderwunsch Sanfte Hilfe für einen regelmäßigen Zyklus

Frau trinkt Zyklustee und blickt in die Ferne
© Africa Studio / Adobe Stock
Der Kinderwunsch ist groß, doch das erhoffte Baby lässt noch auf sich warten. Grund für die längere Wartezeit können Zyklusschwankungen sein. Zyklustee soll eine sanfte Hilfe sein, um den Menstruationszyklus wieder ins Gleichgewicht zu bringen. 

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Abwarten, Teetrinken und schwanger werden? Ganz so einfach ist es nicht. Zyklustee, der auch unter den Namen Klapperstorchtee, Nestreinigertee oder Kinderwunschtee bekannt ist, gilt als sanfte Hilfe bei Störungen des Hormonhaushalts. Zwar ist die Wirkung nicht wissenschaftlich erwiesen, schaden kann das Heißgetränk in moderaten Mengen aber auch nicht.

Was ist Zyklustee?

Es gibt nicht den einen Zyklustee. Vielmehr werden unter dem Begriff verschiedene Teemischungen gebündelt, die Frauen in unterschiedlichen Zyklus-Phasen unterstützen sollen. Zyklustee soll nicht nur bei Zyklusstörungen helfen, sondern auch Menstruationsbeschwerden lindern. Das liegt an den im Tee enthaltenen Kräutern, denen eine hormonähnliche Wirkung nachgesagt wird.

Wie wirkt der Kinderwunschtee?

Je nachdem, welche Kräuter im Zyklustee enthalten sind, unterscheidet sich die Anwendung. Abhängig von der jeweiligen Hälfte im Monatszyklus können verschiedene Teemischungen ausgewählt werden. Der Tieflagen-Tee eignet sich am besten für die erste Zyklushälfte, der Hochlagen-Tee wird in der zweiten Zyklushälfte getrunken. Doch inwieweit unterscheidet sich die Wirkung der jeweiligen Teesorte und was hat es mit der sogenannten Hoch- und Tieflage auf sich?
  1. Zyklushälfte (1. bis 14. Tag): In der ersten Zyklushälfte dominieren zwei Hormone den weiblichen Menstruationszyklus: Follikel stimulierende Hormone (FSH) und Östrogene. Das im Eierstock gebildete Hormon Östrogen sorgt dafür, dass sich die Gebärmutterschleimhaut aufbaut. Gleichzeitig reift eine befruchtungsfähige Eizelle heran. Kurz vor der Ovulation bewirken große Östrogenmengen einen Anstieg des luteinisierenden Hormons (LH), das wiederum den Eisprung auslöst. Bis maximal 24 Stunden nach dem Eisprung ist die Eizelle befruchtungsfähig. In der ersten Zyklushälfte kann es somit sinnvoll sein, eine Teemischung zu trinken, die die Östrogenproduktion ankurbelt. Da die Körpertemperatur bis zum Eisprung niedriger ist, werden diese Zyklustee-Mischungen auch Tieflagen-Tee genannt.
  2. Zyklushälfte (ab 15. Tag): Die zweite Zyklushälfte wird vom Hormon Progesteron (Gelbkörperhormon) dominiert. Dieses Hormon wird vom sogenannten Gelbkörper produziert. Die Gelbkörperphase dauert etwa zehn bis zwölf Tage. In der Zeit kann sich die befruchtete Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut (Nidation) einnisten. Bleibt die Befruchtung aus, wird die Schleimhaut abgebaut und während der Periode abgestoßen. Kommt es jedoch zur Schwangerschaft, produziert der Körper weiter Progesteron – das Hormon, dem viele Frauen auch die Schwangerschaftsübelkeit zu verdanken haben. Die Körpertemperatur ist in dieser Zeit etwas höher als in der ersten Zyklushälfte, weshalb hier auch von einer Hochlage gesprochen wird. In dieser Zyklusphase soll der sogenannte Hochlagen-Tee unterstützen, indem die enthaltenen Kräuter eine Progesteron-ähnliche Wirkung entfalten.

Welche Kräuter eignen sich für den Tee?

Folgende Kräuter eignen sich für den Kinderwunschtee (oder Zyklustee 1) in der ersten Zyklushälfte:
  • Storchschnabel heißt im Volksmund auch „Kindsmacher“. Der Tee sollte über längeren Zeitraum getrunken werden. Er enthält Gerbstoffe, die auf pflanzlicher Basis eine östrogenartige Wirkung entfalten können.
  • Rosmarin ist nicht nur ein leckeres Gewürz im Essen. Es soll ebenfalls östrogenähnlich wirken und damit die Reifung der Eizelle fördern.
  • Holunderblüten enthalten Phytohormone, die wie Östrogen wirken sollen.
  • Himbeerblätter werden gerne in der Geburtsvorbereitung eingesetzt. Vor einer Schwangerschaft können die Wirkstoffe im Himbeerblättertee die Gebärmutter beim Aufbau der Schleimhaut für die Einnistung unterstützen.
  • Beifuß regt die Östrogen- und Gestagen-Produktion an.
  • Basilikum ist ein echter Allrounder. Es regt nicht nur die Östrogen-Produktion an, es wirkt sich auch positiv auf die Libido aus.
  • Echtes Eisenkraut ist eine traditionelle Heilpflanze. Sie enthält Flavonoide und Phytohormone, die die Bildung des Hormons FSH stimulieren. Nicht zu verwechseln mit Zitronenverbene, die ebenfalls Eisenkraut genannt wird.
Folgende Pflanzen und Kräuter eignen sich für den Hochlagen- bzw. Zyklustee 2:
  • Frauenmantel eignet sich sowohl in der ersten als auch zweiten Zyklushälfte. Beim Genuss des Frauenmanteltees sollen nicht nur der Eisprung gefördert, sondern auch Menstruationsbeschwerden gelindert werden. In der Pflanze stecken zudem Phytohormone, die dem Hormon Progesteron ähneln.
  • Mönchspfeffer soll dabei helfen, den Zyklus zu stabilisieren. Darüber hinaus stimulieren die Samen das Gelbkörperhormon Progesteron und senken den Prolaktin-Spiegel. Warum das wichtig ist? Weil eine Überproduktion des Hormons Prolaktin für einen gestörten Menstruationszyklus verantwortlich sein kann.
  • Schafgarbe soll die Progesteron-Bildung fördern und somit bei der Einnistung der Eizelle in der Gebärmutter hilfreich sein.
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Zyklustee kaufen oder selbst mischen?

Zyklustee gibt es in zahlreichen Geschäften zu kaufen, wie etwa Reformhäusern, Bio-Läden, Apotheken und Drogerien. Die Fertigmischungen in Teebeuteln sind meist nicht besonders frisch – und obendrein recht teuer. Es empfiehlt sich deshalb, einen Tee in der Apotheke mischen zu lassen. Die meisten Apotheken haben auch Fertigmischungen im Angebot.
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Alternativ kannst du dir Kräuter im Bio-Laden oder in der Apotheke kaufen und eine eigene Teemischung kreieren. Wichtig dabei sind folgende Aspekte:
  • Du kennst ein gutes Rezept aus verlässlicher Quelle. (z.B. Apotheke oder von einer Hebamme)
  • Du hast eine grammgenaue Küchenwaage.
  • Du besitzt eine luftdichte Verpackung, die vor Feuchtigkeit und Licht schützt.
Eigene Mischungen sind günstiger als Fertigmischungen. Wer sich jedoch Arbeit sparen möchte, ist mit einer Teemischung aus der Apotheke am besten beraten. Generell gilt: Je frischer die Kräuter, desto größer auch die Wirkung.

Wie häufig und lange Zyklustee trinken?

Die Anwendung von Zyklustee erfordert Ausdauer. Kinderwunschtee muss regelmäßig und über einen längeren Zeitraum getrunken werden, bis er seine Wirkung entfalten soll. Da die Kräuter im Zyklustee naturgemäß niedriger dosiert sind als in entsprechenden Kinderwunsch-Medikamenten, kann nur ein regelmäßiger Konsum über mehrere Zyklen hinweg etwas bewirken – wenn überhaupt. Und selbst wenn die erhoffte Wirkung ausbleibt, kann eine tägliche Tasse Kräutertee zumindest auch keinen Schaden anrichten. Oder doch?

Welche Nebenwirkungen hat der Kinderwunschtee?

Im Großen und Ganzen ist Zyklustee eher heilsam als schädlich. Wie immer gilt: alles in Maßen. Mehrere Kannen Tee am Tag können problematisch sein, weil Kräutertee mit Pyrrolizidinalkaloiden (PA) verunreinigt sein kann. PA sind sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe, die von vielen Pflanzen zur Abwehr von Fressfeinden gebildet werden. Schätzungsweise 6.000 Pflanzenarten weltweit enthalten PA. Werden solche Pflanzen aus Versehen mitgeerntet, können die PA in den Tee gelangen. Zwar sind die Mengen, die bisher in Kräutertees gefunden wurden, so gering, dass Menschen sich nicht direkt mit dem Tee vergiften können. Wird der Tee aber täglich und in großen Mengen getrunken, kann das im schlimmsten Fall der Leber schaden
Deshalb rät das Bundesinstitut für Risikobewertung:
"Schwangere und Stillende sollten Kräutertees und Tee abwechselnd mit anderen Getränken konsumieren. Dies gilt auch für Personen, die den überwiegenden täglichen Flüssigkeitsbedarf mit Kräutertee decken."
Außerdem ist Vorsicht geboten, wenn du bestimmte Medikamente einnehmen musst. Manche Kräutermischungen können die Aufnahme von Arzneimitteln stören – insbesondere Teemischungen mit einem hohen Anteil an Gerbstoffen. Es empfiehlt sich, einen Blick in den Beipackzettel des jeweiligen Medikaments zu werfen oder Rücksprache mit dem Arzt zu halten, um Wechselbeziehungen mit bestimmten Kräutern auszuschließen.

Kann Zyklustee bei Kinderwunsch helfen?

Leider gibt es keine eindeutige Antwort auf diese Frage. Denn: Wissenschaftliche Studien, die einen positiven Effekt von Zyklustee auf eine mögliche Schwangerschaft nachweisen konnten, fehlen bislang. Ob eine Frau mithilfe der Teemischungen schwanger oder gar schneller schwanger wurde, ist somit nicht bestätigt. Nichtsdestotrotz gibt es Frauen, die in Online-Foren von positiven Effekten auf ihren Zyklus berichten. Andere sprechen von keiner Veränderung.
Bei unerfülltem Kinderwunsch solltest du nicht zur Teetasse greifen, sondern der Gang zum Gynäkologen planen. Dort wird zunächst die Ursache für die Schwierigkeiten festgestellt und dann entsprechende Maßnahmen eingeleitet. Nichtsdestotrotz kannst du auch immer zu Zyklustee greifen. Denn selbst wenn es keine Studie über die Wirksamkeit des Kinderwunschtees gibt, so kann er durchaus förderlich für einen regelmäßigen Zyklus sein.
Verwendete Quellen: 

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