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Postmenopause Wenn Frauen in die letzte Phase der Wechseljahre kommen

Postmenopause: Ältere Frau steht mit Tasse im Raum
© Jacob Lund / Adobe Stock
Etwa ein Jahr nach der letzten Periodenblutung beginnt die letzte Phase der Wechseljahre: die Postmenopause. Wie du sie bemerkst und was du gegen die Beschwerden tun kannst, erfährst du hier.

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Deine allerletzte Menstruation liegt bereits eine Weile zurück und trotzdem leidest du weiterhin unter typischen Wechseljahresbeschwerden? Dann steckst du vermutlich mitten in der Postmenopause. Welche Symptome mit dieser letzten Phase des Klimakteriums einhergehen und was dir in dieser Zeit helfen kann, liest du im Folgenden.

Was wird unter der Postmenopause verstanden?

Die Postmenopause bezeichnet den Lebensabschnitt einer Frau nach den Wechseljahren. Während der Menopause, die durch das völlige Ausbleiben der monatlichen Regelblutung gekennzeichnet ist, erlebt der Körper erhebliche Veränderungen im Hormonhaushalt, insbesondere einen Rückgang der weiblichen Sexualhormone Östrogen und Progesteron. Etwa ein Jahr nach der letzten Blutung tritt die Frau in die letzte Wechseljahresphase ein: die Postmenopause.
Sie gilt somit als letzte Phase im reproduktiven Zyklus einer Frau und kann einen erheblichen Teil des Lebens einer Frau ausmachen. Warum? Weil sich die Postmenopause im Allgemeinen über einen Zeitraum von zehn bis 15 Jahren erstrecken kann. In diesem Zeitraum sind die Eierstöcke nicht mehr aktiv und die Menstruationszyklen finden nicht mehr statt. Die Östrogenproduktion ist auf ein Minimum reduziert, was verschiedene physische und emotionale Veränderungen verursachen kann.

Die vier Wechseljahresphasen im Überblick:

  • Prämenopause: Dies ist die Phase vor den Wechseljahren. Manche Menstruationszyklen werden bereits ausgelassen, da der Körper allmählich weniger Geschlechtshormone bzw. Gestagene produziert. Die Symptome sind noch relativ unspezifisch.
  • Perimenopause: Die Perimenopause beginnt etwa drei bis fünf Jahren vor der Menopause. Die Menstruationszyklen sind unregelmäßig und die Hormonproduktion beginnt drastisch zu sinken, was wiederum deutliche Wechseljahresbeschwerden verursacht.
  • Menopause: Die Menopause wird als der Zeitpunkt definiert, an dem eine Frau seit einem Jahr keine Menstruation mehr hatte. Die Eierstöcke stellen die Produktion von Östrogen und Progesteron weitestgehend ein.
  • Postmenopause: Diese Phase beginnt nach der Menopause und dauert mindestens zehn bis 15 Jahre. Die Östrogenproduktion ist auf ein Minimum reduziert, Menstruationszyklen treten nicht mehr auf.

Welche Beschwerden begleiten diese Lebensphase?

Während der Postmenopause können verschiedene Symptome und Beschwerden auftreten. Viele Frauen berichten von fortgesetzten Hitzewallungen und Nachtschweiß, obwohl diese Symptome im Laufe der Zeit abnehmen sollten. Weitere Symptome können vaginale Trockenheit, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen und eine Abnahme der Libido sein. Einige Frauen können auch gesundheitliche Probleme wie Osteoporose und Herzerkrankungen entwickeln, da der Schutz, den Östrogen diesen Bedingungen bietet, nicht mehr vorhanden ist. Daher ist es wichtig, regelmäßige medizinische Untersuchungen durchzuführen, um diese Bedingungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

7 Beschwerden während der Postmenopause:

  1. Vaginale Trockenheit und sexuelle Unlust: Da deine Eierstöcke die Produktion des Hormons Östrogen nahezu eingestellt haben, kann deine Vagina trockener und weniger elastisch sein. Ein Zustand, der als vaginale Atrophie bekannt ist. Dies kann zu Beschwerden oder Schmerzen während des Geschlechtsverkehrs führen. Und das zieht wiederum sexuelle Unlust nach sich. 
  2. Osteoporose: Eine häufige Ursache für Osteoporose ist der Mangel an weiblichen Sexualhormonen, denn Östrogene sorgen dafür, dass neue Knochenmasse aufgebaut wird. Während der Postmenopause kann es somit passieren, dass deine Knochen schwächer und anfälliger für Brüche werden.
  3. Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Nach der Menopause steigt dein Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dies liegt zum Teil an der Alterung, aber auch an den schützenden Effekten, die Östrogen auf die Arterien hat.
  4. Erhöhter Fett- und Cholesterinspiegel: Die Verteilung von Körperfett kann sich ändern, mit mehr Fett, das sich um den Bauch ansammelt, anstatt um die Hüften und Oberschenkel. Auch dein Cholesterinspiegel kann ansteigen.
  5. Haut und die Haare: Die Umstellung der Hormone wirkt sich auch auf Haut und Haare aus. Haare können merklich dünner werden und sogar ausfallen. Die Haut geht hingegen auf vielfältige Weise mit dem Östrogenmangel um: Manche Frauen haben besonders trockene Haut, andere unreine, fettige Haut.
  6. Inkontinenz oder Blasenschwäche: Wenn Frauen in der Postmenopause an Inkontinenz leiden, liegt das an der Kombination verschiedener Faktoren, wie etwa Alter, Schwerkraft, Geburt, Gebärmuttersenkung und dem Verlust von Östrogen.
  7. Hitzewallungen und Schlafstörungen: Postmenopausale Schlafstörungen werden oft mit depressiven Verstimmungen in Zusammenhang gebracht. Die schlechte Schlafqualität macht sich auch in Hitzewallungen und Schweißausbrüchen bemerkbar, die Frauen bereits über die Menopause begleitet haben.

Wie können die Symptome behandelt werden?

Die Behandlung von postmenopausalen Symptomen hängt von den spezifischen Beschwerden und den individuellen Bedürfnissen der Frau ab. Eine gängige Methode ist die Hormonersatztherapie (HRT), die dazu beitragen kann, Hitzewallungen, Nachtschweiß und vaginale Trockenheit zu lindern. Die HRT kann in verschiedenen Formen verabreicht werden, darunter Tabletten, Pflaster, Gele, Cremes und Vaginalringe. Bei Frauen, die keine HRT verwenden können oder wollen, können nicht-hormonelle Medikamente zur Behandlung von Symptomen wie Hitzewallungen oder zur Vorbeugung von Osteoporose eingesetzt werden.
Unabhängig von der gewählten medizinischen Behandlung sind gesunde Lebensstiländerungen entscheidend, um das allgemeine Wohlbefinden in der Postmenopause zu fördern und die Symptome zu lindern. Dazu gehört eine ausgewogene Ernährungmit reichlich Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, magerem Protein und gesunden Fetten. Regelmäßige Bewegung, einschließlich Gewichtstraining, kann dazu beitragen, die Knochengesundheit zu erhalten und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verringern. Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation und tiefe Atemübungen helfen, Stress abzubauen und die Schlafqualität zu verbessern. Es ist ratsam, auf Alkohol und Tabak zu verzichten, da sie die Symptome verschlimmern und das Risiko für Osteoporose und Herzkrankheiten erhöhen können.
Scheidentrockenheit kann durch rezeptfreie Gleitmittel und Feuchtigkeitscremes oder östrogenhaltige Vaginalcremes gelindert werden. Insgesamt ist es wichtig, dass du auf deine körperlichen und emotionalen Bedürfnisse achtest und dich umfassend über die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten informierst. Jede Frau erlebt die Postmenopause anders, und was für eine Frau gut funktioniert, funktioniert möglicherweise nicht für eine andere. Sprich mit deinem Gynäkologen oder deiner Gynäkologin über die Symptome – und bestimmt gemeinsam die beste Vorgehensweise für deine Bedürfnisse und deinen Lebensstil.
Quellen:
Wolfgang Janni, Katharina Hancke, Tanja Fehm, Facharztwissen Gynäkologie, Urban & Fischer Verlag, 2021.
Frauenaerzt-im-Netz.de, Schlafmangel in der Postmenopause: Nachholschlaf kann Gesundheitsrisiken verringern, zuletzt aufgerufen am 10.07.2023.
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