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Zervixschleim Was das Sekret über deine Fruchtbarkeit verrät

Zervixschleim: Junge Frau lächelt ihren neben ihr liegenden Partner an
© Thinkstock
Du wünschst dir ein Baby? Der Zervixschleim kann dir deinen Eisprung anzeigen. Seine Konsistenz reicht von dünnflüssig bis "spinnbar". Wir erklären, wie der Zervixschleim dir die fruchtbaren Tage verrät.

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Beim Schwangerwerden kommt es auf das Timing an. Nur drei bis fünf Tage ist eine Frau in jedem Zyklus in der Lage, schwanger zu werden. Die Frage ist, welche sind das? Ein Eisprungrechner kann dir helfen, das herauszufinden. Doch es wäre schlauer, wenn sich Paare mit Kinderwunsch nicht alleine darauf verlassen.

Schaut man ganz genau hin, verrät der Körper sehr viel über die Hoch- und Tiefpunkte der Fruchtbarkeit. Es gibt verschiedene Eisprung-Symptome, die die fruchtbaren Tage ankündigen. Ganz ohne medizinische Hilfestellung zeigt zum Beispiel der Zervixschleim durch Beschaffenheit und Optik, wann der Eisprung unmittelbar bevorsteht und damit die Chance, schwanger zu werden, am größten ist. Die Kombination mit einer regelmäßigen Temperaturmessung macht die Methode noch zuverlässiger. Mit diesem Wissen steigen die Chancen auf ein Baby zusätzlich.

Was ist Zervixschleim?

Das Sekret wird in den Drüsen im Hals der Gebärmutter (Zervix) gebildet. Die meiste Zeit im Zyklus, wenn die Frau nicht schwanger werden kann, bildet der Schleim einen Pfropf, der den Muttermund verschließt. Diese leicht alkalische Barriere verhindert, dass Bakterien aus der Scheide bis in die Gebärmutter aufsteigen können. Auch für Spermien bildet dieser Pfropf an den meisten Zyklustagen eine natürliche Barriere. Sie können also nicht aus der Scheide in den Gebärtmutterhals gelangen.

Was sagt das Sekret über meine Fruchtbarkeit aus?

Während des Zyklus verändern sich die Hormone im Körper der Frau. Zu Beginn des Zyklus, nach der Menstruation, ist die Scheide eher trocken. Wenn sich die fruchtbare Phase ankündigt, steigt der Östrogenspiegel. Chemisch gesehen enthält der Schleim dann immer mehr Salz. Auch im Speichel lässt sich vermehrt Salz nachweisen. Wird ein Speicheltropfen getrocknet und unter dem Mikroskop betrachtet, zeigt sich ein typisches Salzkristall-Muster (im Fachjargon als Farnkrautstruktur bezeichnet).

Um den Eisprung herum nimmt der Schleim stark zu. Er wird dünnflüssiger, glasklar und "spinnbar" (fadenziehend). Das ist das Anzeichen für fruchtbare Tage. Jetzt können die Spermien besser durch das Sekret dringen, da seine Struktur verändert ist. Der alkalische Zervixschleim dient gewissermaßen als Schutz vor dem sauren Scheidenmilieu. Das Sekret unterstützt wie eine Art Treibstoff die Fortbewegungskraft der Spermien und verlängert ihre Lebensdauer. Optimale Bedingungen für die Befruchtung einer Eizelle, also, um schwanger zu werden.

Gegen Ende des Zyklus wird die Schleimqualität weißlich-klumpig und die Menge nimmt wieder ab.

Was unterscheidet den "fruchtbaren" vom "unfruchtbaren" Zervixschleim?

Zunächst hat er eine milchig oder gelblich-trübe Farbe, ist zäh und klebrig. Je näher die Frau auf den Eisprung zusteuert, desto klarer und dünnflüssiger wird der Schleim. Die meisten Frauen nehmen das als vermehrten Ausfluss wahr, der Scheideneingang fühlt sich feucht an. Viele Frauen haben ein öliges, glitschiges Gefühl unmittelbar vor dem Eisprung. Die meisten haben spinnbaren Zervixschleim, andere beschreiben die Schleimqualität als eher cremig.

Wie kann ich den Zervixschleim beobachten?

Der Zervixschleim kann direkt am Scheideneingang oder am Muttermund abgenommen werden. Oft genügt es, mit dem Finger von außen über den Scheideneingang zu fahren. Um die Beschaffenheit des Sekrets richtig zu deuten, beantworte dir die folgenden drei Fragen:

  1. Gefühl: Achte auf dein Körpergefühl. Fühlt sich die Scheide eher trocken oder feucht, vielleicht sogar glitschig an?
  2. Optik: Dann schau dir das Sekret auf deinem Finger an: Ist die Schleimqualität eher weißlich, gelblich, cremig, klumpig oder eher durchsichtig?
  3. Beschaffenheit: Halte den Schleim zwischen Daumen und Zeigefinger und ziehe die Finger auseinander. Entsteht ein langer Faden oder reißt er nach wenigen Millimetern ab? (Übrigens eine Methode, die auch als "Billings-Test" bekannt ist.)

Hast du das Gefühl, dass deine Scheide feucht ist? Ist der Schleim fast durchsichtig und lässt sich zu langen Fäden spinnen? Dann sind das Anzeichen für einen unmittelbar bevorstehenden Eisprung und damit fruchtbare Tage. Falls ihr euch ein Baby wünscht, ist jetzt die beste Zeit für Sex. Für Paare mit Kinderwunsch haben wir hier Vorschläge für passende Liebesbotschaften. Denk daran, dass chemische Verhütungsmittel (z.B. Vaginalzäpfchen) oder ein Samenerguss in der Scheide die Konsistenz des Zervixschleims verändern können. Ebenso Erkrankungen wie z.B. eine Scheidenentzündung.

Nach dem Eisprung geht das Sekret zurück und wird innerhalb kurzer Zeit wieder dick, zäh und trüb. Das Gefühl im Scheideneingang wird trockener. Bei vielen Frauen bildet sich nicht genug Zervixschleim, um ihn direkt am Scheidenausgang zu entnehmen. Dann kann man das Sekret direkt am Muttermund abnehmen.

Hast du dich bisher noch nicht mit dem Thema beschäftigt, kostet es vielleicht etwas Überwindung, aber mit ein bisschen Übung geht es ganz einfach. Am besten so: mit dem Finger die Vagina ertasten. Die richtige Stelle am Muttermund ist dort, wo es sich anfühlt wie eine Nasenspitze, die leicht in die Scheide hineinragt. Er befindet sich in Richtung Bauchdecke an der oberen Seite der Scheide.

Was beutet die Konsistenz konkret?

Gefühl

Aussehen

Fruchtbarkeit

trocken, rau

nicht fruchtbar

trocken

kein Schleim am Scheideneingang

nicht fruchtbar

feucht

kein Schleim am Scheideneingang

wenig fruchtbar

feucht

dicklich, cremig, klumpig, klebrig, zäh-elastisch, nicht ziehbar, trüb, weißlich, gelblich

fruchtbar

feucht

glasklar, durchscheinend, wie Eiklar dehnbar, spinnbar, fadenziehend, gelblich, rötlich, rotbraun

sehr fruchtbar

nass, weich, glitschig, glatt

glasklar, durchscheinend, wie Eiklar dehnbar, spinnbar, fadenziehend, gelblich, rötlich, rotbraun

sehr fruchtbar

Wenn du schwanger werden willst, ist es am besten, wenn ihr schon 1–2 Tage vor dem Eisprung Sex habt. Denn die Eizelle bleibt nur 12–18 Stunden befruchtungsfähig. Die Samenzellen dagegen können 2–3 Tage im weiblichen Körper überleben.

Zervixschleim beobachten als Mittel zur Familienplanung?

Mit etwas Erfahrung – und Übung – kann jede Frau die Veränderungen des Zervixschleims selbst erkennen und daraus schließen, in welcher Zyklusphase sie sich gerade befindet. 

Wer eine Schwangerschaft plant, beobachtet am besten die Konsistenz über mehrere Monate täglich genau und protokolliert sie in einer Tabelle. Das Sekret ist bei jeder Frau anders beschaffen. Lerne deinen Körper kennen! Um fruchtbare Tage zuverlässig zu bestimmen, ergänze die Kontrolle des Zervixschleims am besten mit der Temperaturmessmethode. So lässt sich die Beobachtung des Sekrets in einen sinnvollen Zusammenhang zum Eisprung setzen und du kannst die besten Tage für eine Schwangerschaft leichter erkennen. Auch ein Ovulationstest ist sinnvoll, um den Zeitpunkt des Eisprungs zu erkennen.

Bei uns kannst du deine fruchtbaren Tage mit dem Eisprungrechner ermitteln, aber auch mobil berechnen. Hier geht’s zu unserer kostenlosen Eisprung-App! Und falls es geklappt hat, kannst du gleich weiter rechnen: Unser Geburtsterminrechner verrät dir ganz genau, wann dein Wunschkind das Licht der Welt erblicken wird!

Ausfluss oder Erregungsschleim ist kein Zervixschleim

Zu Beginn der Beobachtungen kann Zervixschleim noch mit Erregungsschleim oder Scheidenausfluss verwechselt werden. Geht der Ausfluss mit einem üblen Geruch, starkem Juckreiz oder Brennen einher, ist er jedoch Begleiterscheinung einer Krankheit oder Infektion.

Auch der sogenannte "Erregungsschleim" beim Sex kann mit hochfruchtbarem Zervixschleim verwechselt werden. Er ist ebenfalls spinnbar, meistens klar, manchmal auch milchig-cremig, kann aber weggewischt werden. Erregungsschleim löst sich in Wasser auf – im Gegensatz zu fruchtbarem Zervixschleim.

Gibt der Zervixschleim Auskunft über eine Schwangerschaft?

Viele Frauen mit Kinderwunsch hoffen, viel Ausfluss deute auf eine Schwangerschaft hin. Allerdings verändert sich derAusfluss in der Schwangerschaft zunächst nicht nennenswert. Es ist also nicht möglich, eine Schwangerschaft durch Veränderungen des Sekrets zu erkennen

Erst im Verlauf einer Schwangerschaft bemerken manche Frauen, dass sie mehr Ausfluss haben als sonst. Das liegt daran, dass sich der Hormonhaushalt ändert und der Vaginalbereich stärker durchblutet wird (so kann der Körper Keime und Bakterien leichter loswerden). Normalerweise ist der Ausfluss geruch- und farblos oder weiß (deshalb auch der Name "Weißfluss"). Vor der Geburt, wenn das Kind bald kommt, kann der Weißfluss stärker werden. Ändern sich jedoch Farbe, Beschaffenheit und Geruch und brennt oder juckt die Haut, ist das oft ein Zeichen für eine Infektion. Gerade in der Schwangerschaft dann unbedingt zur Ärztin gehen!

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