Die Wechseljahre beginnen nicht von heute auf morgen – im Gegenteil. Sie kündigen sich über einen längeren Zeitraum an, der als Prämenopause bezeichnet wird. Alle Infos zu dieser Phase findest du hier.
Du bist in deinen Vierzigern und dein Zyklus und deine Stimmung schwanken um die Wette? Dann könnte es sein, dass du bereits mitten in der Prämenopause steckst. Prä-was? Die Frühphase der Wechseljahre bahnt sich meist schleichend an undsetzt mehrere Jahre vor der eigentlichen Menopause ein. Wir verraten, auf welche Symptome du achten musst, und wie du damit umgehen kannst.
Was ist die Prämenopause?
Die Prämenopause markiert den Beginn der Wechseljahre, die auch als Klimakterium bezeichnet werden. "Prä" bedeutet "vor" und "Menopause" ist der letzte Zeitpunkt der Monatsblutung. Die Prämenopause tritt typischerweise in den mittleren Vierzigern auf, kann aber auch schon mit Mitte 30 oder erst mit Ende 40 beginnen. Die Dauer variiert ebenfalls stark von Frau zu Frau und kann von wenigen Monaten bis zu mehreren Jahren reichen. Während dieser Zeit beginnen die Eierstöcke einer Frau allmählich, weniger Progesteron zu produzieren. Es kommt zu einem Progesteron-Mangel – und zu einer Östrogen-Dominanz. In Kombination rufen diese hormonellen Veränderungen diverse Beschwerden hervor, die nach und nach stärker bemerkt werden.
Oft können Frauen ihre anfänglichen Beschwerden nicht richtig zuordnen, weil sie sich noch zu jung für die Wechseljahre fühlen. Erst wenn sich die typischen Symptome wie etwa Hitzewallungen oder das Ausbleiben der Periode zeigen, werden die körperlichen und emotionalen Veränderungen als das erkannt, was sie sind: eine neue herausfordernde Lebensphase, die sich über mehrere Jahr(zehnt)e ziehen kann.
Welche Phasen der Wechseljahre gibt es?
Die Wechseljahre bestehen aus mehreren Phasen. Insgesamt vier Phasen kennzeichnen den Übergang vom reproduktiven zum nicht-reproduktiven Stadium im Leben einer Frau. Hier sind sie im Detail:
Prämenopause: Die Prämenopause bezeichnet die Jahre vor der Menopause, in denen die Eierstöcke allmählich weniger Geschlechtshormone produzieren. In dieser Phase kann die Menstruation unregelmäßig werden und es können verschiedene Symptome wie Konzentrations- und Schlafstörungen sowie Stimmungsschwankungen auftreten.
Perimenopause: Die Perimenopause beginnt etwa drei bis fünf Jahre vor der Menopause und endet ein Jahr nach der letzten Regelblutung. Während dieser Zeit nehmen die Symptome in der Regel zu und die Menstruationszyklen können sehr unregelmäßig werden. Viele Frauen erleben in dieser Phase die intensivsten Symptome.
Menopause: Die Menopause wird als der Zeitpunkt definiert, an dem eine Frau seit einem Jahr keine Menstruation mehr hatte. Im Durchschnitt tritt die Menopause um das 51. Lebensjahr herum auf. Die Eierstöcke stellen nun die Produktion der meisten Geschlechtshormone ein.
Postmenopause: Die Postmenopause bezeichnet die Jahre nach der Menopause. Während dieser Zeit lassen die meisten menopausalen Symptome nach, aber aufgrund des niedrigeren Hormonspiegels steigt das Risiko für gesundheitliche Probleme wie Osteoporose und Herzkrankheiten.
Es ist wichtig zu beachten, dass jede Frau die Wechseljahre anders erlebt und die Dauer und Intensität der Symptome individuell variiert. Es ist immer empfehlenswert, medizinischen Rat einzuholen, wenn du glaubst, dass du in die Wechseljahre kommst oder bereits darin bist.
Welche Symptome deuten auf die Prämenopause hin?
Die Prämenopause ist die Phase, die der Menopause vorausgeht und in der die ersten Veränderungen in Bezug auf den Menstruationszyklus und andere Beschwerden auftreten können. Die spezifischen und unspezifischen Symptome variieren stark und sind bei jeder Frau anders. Hier sind einige der typischen Anzeichen:
Spezifische Symptome der Prämenopause:
Unregelmäßige Menstruationszyklen: Dies ist oft das erste Anzeichen der Prämenopause. Die Perioden können unregelmäßig werden, das heißt, sie kommen früher, später oder sie überspringen Monate. Darüber hinaus bleibt oft der Eisprung aus.
Veränderte Blutungsstärke und -dauer: Während der Prämenopause können Blutungen stärker oder schwächer sein sowie länger oder kürzer andauern als zuvor.
Hitzewallungen und nächtliches Schwitzen: Diese sind häufige Symptome der Prämenopause. Eine Hitzewallung ist ein plötzliches Wärmegefühl, das sich über den Körper ausbreitet, oft begleitet von Hautrötungen und Schwitzen.
Vaginale Trockenheit: Aufgrund der veränderten Hormonproduktion kann es zu vaginaler Trockenheit kommen, was Geschlechtsverkehr unangenehm machen kann.
Unspezifische Symptome der Prämenopause:
Stimmungsschwankungen: Reizbarkeit, Depressionen, PMS und Angstzustände können während der Prämenopause auftreten.
Schlafstörungen: Viele Frauen berichten über Schwierigkeiten beim Einschlafen, Durchschlafen oder über frühes Erwachen.
Konzentrationsstörungen und Gedächtnisprobleme: Einige Frauen erleben Konzentrations- und Gedächtnisprobleme.
Veränderte Libido: Die sexuelle Lust kann während der Prämenopause abnehmen.
Gewichtszunahme: Aufgrund des hormonellen Ungleichgewichts leiden manche Frauen unter Gewichtszunahme trotz gleichbleibender Nahrungsaufnahme.
Es ist wichtig zu beachten, dass diese Beschwerden auch durch andere Gesundheitszustände verursacht werden können. Um abzuklären, ob die Symptome wirklich auf die Prämenopause hindeuten, solltest du mit deinem Arzt oder deiner Ärztin sprechen.
Was hilft gegen die Wechseljahresbeschwerden?
Die Linderung von Beschwerden während der Wechseljahre kann durch eine Vielzahl von Ansätzen erreicht werden. Sie werden oft kombiniert, um eine umfassende und individualisierte Behandlung zu bieten. Hormontherapie kann eine Option sein, um die Symptome zu lindern, indem sie die abnehmenden Hormonspiegel ausgleicht. Sie sollte jedoch immer unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, da sie Risiken und Nebenwirkungen mit sich bringen kann.
Darüber hinaus können Lebensstilveränderungen, einschließlich gesunder Ernährung, regelmäßiger Bewegung und ausreichendem Schlaf, dazu beitragen, die Symptome der Wechseljahre zu lindern und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern. Für manche Frauen können alternative Therapien wie Akupunktur, Yoga, Hypnotherapie, Kräutermedizin oder andere komplementäre Ansätze hilfreich sein.
Schließlich kann psychologische Unterstützung, beispielsweise durch Psychotherapie oder Beratung, hilfreich sein, um mit den emotionalen Auswirkungen der Wechseljahre umzugehen. Es ist wichtig, dass du mit deinem Arzt oder deiner Ärztin sprichst, um einen individuellen Behandlungsplan zu entwickeln, der deinen Bedürfnissen und spezifischen Symptomen entspricht.
Quellen:
Eva Marbach, Gesundheitsratgeber Wechseljahre: Wechseljahresbeschwerden mit Naturheilkunde und Schulmedizin erfolgreich behandeln, 2010, S.8-15.