ZyklusDer weibliche Zyklus in faszinierenden Bildern
Am Anfang war das Ei! Wir zeigen Ihnen in faszinierenden Bildern, wie eine Eizelle befruchtet wird und wie sie durch den Eileiter ins Nest wandert, sich einnistet und langsam zum Embryo wird.

Die erste Zyklushälfte
Zu Beginn des Zyklus sendet die Hirnanhangsdrüse ein Hormon zu den Eierstöcken. Von den Tausenden Eibläschen, die sich dort befinden, beginnen etwa 20 zu wachsen. Diese Eibläschen produzieren Östrogene, die weiblichen Geschlechtshormone. Das Östrogen sorgt unter anderem dafür, dass sich die Gebärmutterschleimhaut verändert: sie wird dicker, ihr Sekret (der Zervixschleim) wird dünnflüssiger. Im Inneren der Eibläschen reifen kleine Eizellen heran.
Die erste Zyklushälfte wird auch Follikelphase genannt.

Der Eisprung
In der Mitte des Zyklus findet der Eisprung statt, ausgelöst durch das luteinisierende Hormon: Das dickste Eibläschen platzt, und das reife Ei „springt heraus“ und verlässt den Eierstock. Sie spüren den Eisprung als Ziehen im Unterleib? Das ist gut möglich, man spricht hier vom sogenannten Mittelschmerz.
Der Eisprung ist Voraussetzung, dass eine Befruchtung stattfinden kann.

Die Befruchtung
Nach dem Eisprung ist die Eizelle etwa zehn bis zwölf Stunden fruchtbar, danach stirbt sie ab. Einige Spermien haben die Chance, zur Eizelle vorzudringen: Sie versinken quasi mit ihrem Köpfchen in der Umhüllung der Eizelle, kurz danach verhärtet die Haut - für die anderen Spermien ist der Zugang jetzt versperrt. Nur eine der teilweise eingedrungenen Samenzellen kann die Eizelle befruchten. Sie streift ihre Umhüllung und den Hinterteil ab, die "nackte" Samenzelle dringt tiefer in die Eizelle ein - und es entsteht ein neues Leben!

Die zweite Zyklushälfte
Die reife Eizelle begibt sich nach dem Eisprung auf eine spannende Reise: Sie wird vom Eileiter aufgefangen und wandert langsam aber sicher in Richtung Gebärmutter. Nach dem Eisprung verändert sich der Zervixschleim: Er wird wieder zäh und dickflüssig und lässt keine Spermien mehr durch. Die Zeit der möglichen Befruchtung ist vorbei. Aus den Zellen des gesprungenen Follikels entwickeln sich die Zellen des Gelbkörpers, deshalb trägt die zweite Zyklushälfte auch den Namen „Gelbkörperphase“. Diese kleine Drüse produziert jetzt Progesteron, das die Gebärmutterschleimhaut auf eine eventuelle Einnistung vorbereitet: Sie wird dicker. Bei einer Schwangerschaft ist sie für die Ernährung des Embryo zuständig.
Das Progesteron lässt die Körpertemperatur um ungefähr drei Zehntel Grad ansteigen. Die Temperatur sinkt erst dann wieder, wenn der Progesteronspiegel sinkt.

Fall 1: Eine Eizelle wurde befruchtet
Die Reise beginnt! Die feinen, beweglichen Härchen im Eileiter bewegen die Eizelle in Richtung Gebärmutter. Schon auf der Reise beginnt sich die Zelle zu teilen, das erste Mal etwa einen Tag nach der Befruchtung.
Die Befruchtung der Eizelle ist der erste, aber gewichtige Schritt auf dem Weg zu einem neuen Leben. Ganz profan ändert sich jetzt erst einmal der Name der Eizelle: Sie wird jetzt "Keim" oder "Zygote" genannt.

Jede Körperzelle verfügt über denselben genetischen Code. Bei der Zellteilung wird eine identische DNA-Kopie erstellt, die Chromosomen trennen sich, dann teilt sich der Zellkern in zwei Hälften. Zwei identische Tochterzellen sind entstanden, beide enthalten nun die gleichen genetischen Informationen.

Etwa am dritten Tag erreicht die Zygote (inzwischen besteht sie aus 32 bis 64 Zellen) ihr Ziel, die Gebärmutter. Es vergehen wieder zwei, drei Tage - dann schlüpft sie aus ihrer Haut und nistet sich in der Schleimhaut der Gebärmutter ein.

Diese Einnistungsphase dauert bis zu drei Tage. Etwa am zwölften Tag nach der Befruchtung hat sich der Embryo eingenistet. Jetzt beginnt die Produktion des Schwangerschaftshormons HCG, Östrogen- und Progesteronspiegel steigen.
Wenn sich eine befruchtete Eizelle eingenistet hat, kommt es zu keiner neuen Monatsblutung.

Fall 2: Es hat keine Befruchtung stattgefunden
Wenn es keine Befruchtung gab, nistet sich die Eizelle nicht in der Gebärmutterschleimhaut ein, sondern löst sich einfach wieder auf. Der Gelbkörper bildet sich zurück. Wenn damit der Progesteronspiegel im Blut fällt, baut sich auch die Gebärmutterschleimhaut wieder ab. Mit der nächsten Menstruation wird das Gewebe zusammen mit Blut ausgespült. Wenn jetzt die Hormonmenge wieder gering ist, wird die Hirnanhangsdrüse erneut aktiv und schickt ihre Hormone wieder zum Eierstock. Und wieder werden 20 Eizellen aktiv und ein neuer Zyklus beginnt.