InfektionenKitastart: So bleibt dein Kind gesund
Zuhause sind Babys meist noch weitgehend gegen Infekte geschützt. Aber was, wenn dein Schatz in die Kita geht? Gegen das Coronavirus gibt es Hygienekonzepte. Und was ist mit all den anderen Infekten, die in Krippe und Kita naturgemäß lauern? Wir haben die besten Tipps, wie du es vor dem großen Keim-Sturm schützen kannst – zumindest ein bisschen.

Stillen & Impfen - die richtige Strategie
Noch ist dein Zwerg zuhause - und so gut gegen Infektionen geschützt wie in den nächsten Jahren nicht mehr. Solange du stillst, bekommt es mit deiner Milch alle Antikörper, mit denen dein Körper sich gegen Infekte wehren kann. Wenn du dein Baby nach den Richtlinien der Ständigen Impfkommission impfen lässt, ist es rechtzeitig vor der Beikost (und vor Krippen- oder Kita-Start) gegen die wichtigsten Infektionskrankheiten geschützt. Bleibt ein Heer von Erregern, die Erkältungen, Durchfall, Hals-, Mittelohr- und Bindehautentzündungen und andere Infektionen auslösen. Gegen die braucht ihr andere Strategien.

Anziehen: fein raus mit dem Lagen-Look
Das Kind richtig warm einzumummeln ist natürlich wichtig, wenn es Minusgrade hat. Wenn Kleinkinder allerdings schon laufen und toben können, kann es ihnen schon mal zu warm werden. Ebenso, wenn die Sonne rauskommt. Dann ist es gut, wenn das Kind mehrere Lagen übereinander trägt, von denen es eine oder zwei ausziehen kann.
Hier gibt es Tipps, wie du dein Baby im Winter warm einpackst.

Viel frische Luft
Gerade in der kalten Jahreszeit ist Bewegung an der frischen Luft besonders wichtig für Kinder (und auch für Erwachsene): Denn die geheizte Raumluft trocknet die Schleimhäute aus und ist im schlimmsten Fall voller Krankheitskeime, die auf den trockenen Schleimhäuten besonders viel Angriffsfläche finden. Frische Winterluft dagegen befeuchtet die Schleimhäute und wirkt wie eine Sauerstoffdusche. Hier mehr darüber, warum es für Kinder so wichtig ist, auch im Herbst und Winter draußen zu sein.
Wenn es mit dem Rausgehen mal nicht klappt: Stoßlüften ist besser als gar nichts!

Auch zuhause für frische Luft sorgen
Wo wir gerade bei trockener Heizungsluft waren: Gegen die kann man etwas tun, nämlich regelmäßig stoßlüften. Also nicht Fenster dauerhaft auf Kipp, sondern mehrmals am Tag für fünf Minuten sperrangelweit auf. Und wenn es bei Minusgraden draußen nicht ohne kräftig laufende Heizung drinnen geht, dann kann auch ein vollbehängter Wäscheständer die Luftfeuchtigkeit erhöhen.

Auch die eigene Gesundheit ernst nehmen
Klar, am allerwichtigsten ist, dass dein Kind gesund bleibt. Aber du bist der allerwichtigste Mensch für dein Kind und kommst ihm Tag und Nacht sehr nah. Wenn du dich also vor Infekten schützt, schützt du damit auch dein Kind. Unter dem Titel "Jetzt bloß nicht krank werden, Mama!" haben wir dir die wichtigsten Tipps zusammengestellt, wie du dich selbst vor Infekten schützt und dein Immunsystem stärkst - zum Beispiel mit regelmäßigem Sport.
Und klar – das gilt natürlich genauso für Papas!

Händewaschen - aber richtig!
Gründliches Händewaschen sollte uns allen in Corona-Zeiten in Fleisch und Blut übergegangen sein. Falls nicht, hier noch mal die Tipps der Hygiene-Profis: die Hände gründlich einseifen (etwa so lang, wie es dauert, zweimal "Happy Birthday" zu summen), dabei Daumen, Handrücken und Finger-Zwischenräume nicht vernachlässigen, dann den Schaum sorgfältig abspülen. Schließlich die Hände mit einem eigenen oder einem Einmal-Handtuch gründlich trocken reiben.
Ganz kleine Kinder können das natürlich noch nicht selbst, aber durch das Vorbild lernen sie es mit der Zeit. Außerdem haben wir hier eine tolle Schritt-für-Schritt-Anleitung für Kinder. Und einen Händewasch-Rap für Kinder.

Bunt essen
Klar, wissen wir alle: Möglichst abwechslungsreich sollen Kinder essen, mit viel Obst und Gemüse. Die meisten tun es nur nicht. Entsprechend gibt es unendlich viele Tipps, wie das zu ändern ist. Die beste Strategie: kein großes Gerede drum machen, gutes Vorbild sein und immer wieder appetitliches Obst und Gemüse anbieten. Und hier gibt's wilde Ideen für kreativ präsentiertes Obst.

Ausreichend Schlaf
Guter, ausreichend langer Schlaf ist wichtig für das Immunsystem – übrigens auch bei Erwachsenen!

Kontakt zu Tieren
Dreck tut gut – okay, nicht immer und überall, aber in einer keimarmen Umgebung kann sich das Immunsystem nicht gut entwickeln. Besonders förderlich für ein starkes Immunsystem scheint der Kontakt zu Tieren zu sein. Wenn ein Haustier für euch nicht in Frage kommt, wie wäre es dann mit Ferien auf dem Bauernhof oder gelegentliche Besuche im Streichelzoo?

Kind möglichst nicht zu schnell wieder in die Kita schicken
Häufige Infekte bringen Eltern in die Zwickmühle: Zwar hat jeder Elternteil ein Anrecht darauf, pro Kind zehn Tage im Jahr (bei Alleinerziehenden 20 Tage) zuhause zu bleiben, um sein krankes Kind zu pflegen. Aber diese Tage sind meist schnell aufgebraucht. Also ist die Versuchung groß, das Kind schon dann wieder in die Kita zu bringen, wenn das Fieber gerade mal abgeklungen ist. Bei banalem Schnupfen mag das nicht so schlimm sein, bei infektiösen Bindehaut-Entzündungen oder schlimmem Durchfall aber kann das zu vielen Rückfällen und neuen Erkrankungen führen. Besser: Die Kita gibt Richtlinien aus, wann genau ein Kind wieder kommen darf.

Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen ein Infekt nach dem anderen?
Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen wird Dein Kita-Neuling wahrscheinlich bald eine Menge Infekte nach Hause bringen, allen voran Schnupfen, Husten, Halsentzündungen und Magen-Darm-Infekte. Ein Zeichen für mangelnde Abwehrkräfte? Nein, nur in seltensten Fällen. Acht bis zwölf Infekte im Jahr sind bei kleinen Kindern völlig normal, so der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte, bei Kita-Anfängern sogar noch mehr. Denn das Immunsystem kennt all die Viren und Bakterien noch nicht und reagiert deshalb mit verstärkter Abwehr. Kleiner Trost: Gegen alle Infekte, die ein Kind früh durchmacht, ist es später in der Schule gewappnet.