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Baby zuckt im Schlaf Warum bewegt sich mein Baby beim Schlafen so viel?

Baby zuckt im Schlaf: Baby schläft im Kinderbett
© Monkey Business / Adobe Stock
Dein Baby zuckt im Schlaf und du bist unsicher, was das zu bedeuten hat? Keine Sorge: In der Regel ist das Zucken harmlos. Alles Wichtige dazu erklären wir hier.

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Beobachtest du dein Baby auch so gern beim Schlafen? Kein Wunder – es sieht ja auch einfach zu niedlich aus, wenn sich der kleine Schatz von den Eindrücken des Tages erholt. Manchmal öffnet das Kind dabei vielleicht die kleine Faust, versucht etwas zu greifen oder bewegt andere Körperteile wie die Beinchen hin und her. Diese kleinen Zuckungen können Eltern anfangs vielleicht etwas beunruhigen. Aber im Normalfall gibt es hier keinen Grund zur Sorge: Fast jedes Baby zuckt im Schlaf.

Das Baby zuckt im Schlaf als Teil der Entwicklung

Früher dachte man, dass Babys im Schlaf zucken, weil sie träumen. Amerikanische Forschende halten diese Annahme mittlerweile aber für überholt. Laut "Kinderärzte im Netz" weisen die Zuckungen daraufhin, dass der Säugling vor allem seine motorischen Fähigkeiten weiterentwickelt. Professor und Forscher Mark Blumberg, einer der leitenden Autoren der Studie, schrieb dazu in einer Pressemeldung der Universität: "Wir konnten interessante Zusammenhänge zwischen dem Zucken und den Fähigkeiten, die Babys entwickeln, erkennen." Komme es beispielsweise zu Muskelzuckungen am Hals, während das Neugeborene schläft, gebe es demnach eine Verbindung zu seiner Fähigkeit, den Kopf im Wachzustand selbst zu halten und zu bewegen.

Wenn das Baby in den ersten Lebensmonaten anfängt, im Schlaf die Finger oder Handgelenke zu bewegen, ist dieser Reflex laut Untersuchungen möglicherweise auch ein Hinweis darauf, dass es bald lernen wird, gezielt nach Gegenständen zu greifen. Dadurch wird der Umklammerungsreflex, den Neugeborene in den ersten Monaten ihres Lebens haben, langsam abgelöst. Die Studienergebnisse könnten laut den Forschenden dabei helfen, die Entwicklung von Babys genauer nachzuvollziehen und entsprechend eventuelle Entwicklungsstörungen früher zu erkennen.

Kann das Zucken beim Baby gefährlich sein?

Wie gesagt ist es in den meisten Fällen völlig harmlos, wenn dein Kind im Schlaf zuckt. Und während du dem Baby in seinen ersten Lebensmonaten vermutlich noch recht häufig dabei zusehen kannst, nehmen die Muskelzuckungen mit der Zeit auch wieder ab. 

In seltenen Fällen kann aber auch eine Erkrankung hinter dem Zucken des Neugeborenen stecken. Beispielsweise könnte eine Epilepsie ursächlich sein. Bei Babys tritt vor allem das sogenannte West-Syndrom (BNS-Epilepsie) auf, das Zuckungen kurz vor dem Einschlafen oder kurz nach dem Aufwachen verursachen kann. Wenn du dir Sorgen machst, dass dein Kind womöglich an einer Erkrankung leiden könnte, zögere nicht, mit dem Kinderarzt oder der Kinderärztin zu sprechen.

Hilft Pucken gegen die Zuckungen bei meinem Kind?

Durch das sogenannte Pucken, bei dem das Baby eng in ein Tuch oder in einen speziellen Pucksack gewickelt wird, soll das Neugeborene ein geborgenes Gefühl wie im Mutterleib erleben. Das soll dem kleinen Schatz beispielsweise helfen, sich zu beruhigen oder leichter einzuschlafen. Der "Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte" warnt aber bereits seit 2012 vor dieser Technik, weil dem Kind durch das Pucken beispielsweise zu heiß werden könnte. Des Weiteren bestehe die Gefahr, dass Nerven abgeklemmt werden, wenn man zu eng wickelt. Alle Vor- und Nachteile beim Pucken erklären wir hier.

Auch Erwachsene zucken im Schlaf

Im Grunde ist es mit den Zuckungen bei Kindern fast wie bei Erwachsenen – auch diese zucken häufig kurz vor dem Einschlafen, aber auch im Schlaf selbst, also beispielsweise in der Tiefschlafphase. Laut den amerikanischen Forschenden aktualisieren wir so das sensomotorische System. Das ermöglicht uns beispielsweise, neue Fähigkeiten zu erlernen. Auch wenn wir uns in der REM-Phase (rapid eye movement, zu deutsch: rasche Augenbewegung) befinden, kann es zu leichten Bewegungen oder Muskelzuckungen kommen. Denn dabei handelt es sich um die Schlafphase, in der wir träumen.

Quellen

ELTERN

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