Mit der nötigen Portion Selbstvertrauen lässt es sich leichter und entspannter durchs Leben gehen. Wie ihr das Selbstbewusstsein von euren Kindern stärken könnt, verraten wir hier.
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Selbstbewusstsein gilt zu 50 Prozent als erblich. Das heißt: Wer Eltern mit einem ausgeprägten Selbstvertrauen hat, besitzt gute Karten. Die anderen 50 Prozent bekommen Kinder aus eigenen Erfahrungen. Natürlich gibt es jedoch auch Abweichungen von der Regel, denn eure Kids bringen von Geburt an ihre eigene Persönlichkeit mit. Das Selbstbewusstsein stärken bei Kindern kann eine Herausforderung sein. Es gibt jedoch einige Dinge, die ihr tun könnt.
Warum Selbstvertrauen so wichtig ist
Selbstbewusst, stark, durchsetzungsfähig, liebenswert – so wünschen sich die meisten Eltern ihre Kinder. Warum? Weil mit einem gesunden Selbstbewusstsein die Basis dafür gelegt wird, dass euer Kind später ein selbstbestimmtes, erfolgreiches und glückliches Leben führen kann. Ein selbstbewusstes Kind ist neugierig, erforschend und fordert Dinge für sich ein. Im Gegensatz zu eher ängstlichen Kindern geht es offen auf Menschen zu und kann Nähe und Distanz selbst einschätzen.
Bereits im Kindesalter können Eltern einiges tun, um ihre Kinder selbstbewusster zu machen. So kann euer Sprössling lernen, für seine Überzeugungen und Entscheidungen einzustehen. Wer Selbstbewusstsein besitzt, lässt sich zudem weniger von Selbstzweifeln plagen. Was nicht heißen soll, dass selbstbewusste Menschen keine Fehler oder Schwächen haben. Sie können diese nur besser einschätzen und wissen damit umzugehen.
Wenige Worte, große Wirkung
9 Sätze, die unsere Kinder selbstbewusster machen
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9 Sätze, die unsere Kinder selbstbewusster machen
Wie sich das Selbstwertgefühl entwickelt
Schon im ersten Lebensjahr beginnen Babys ein Selbstwertgefühl zu entwickeln – zu dieser Zeit natürlich noch unterbewusst. Zweijährige empfinden in bestimmten Situationen bereits Scham oder Schuld. Mit den Jahren verstärkt sich dieses Bewusstsein für das Selbst und eure Kinder verstehen, was ihre Worte bewirken und wie sie auf andere Kinder wirken. Etwa mit Beginn der Pubertät kommen sie zu einer eigenen, realistischen Einschätzung von Stärken und Schwächen. Und je genauer und zuversichtlicher diese ausfällt, desto besser sind sie als Teenager Krisen und Herausforderungen gewachsen.
Doch während manche Kinder beginnen, selbstbewusst zu handeln, zweifeln andere an sich und fühlen sich unsicher in ihrem Tun. Wenn Kinder sich eher zurückhaltend und ängstlich verhalten, können Eltern oder auch Erzieher:innen und Lehrer:innen einiges tun, um das Selbstvertrauen zu fördern. Grundsätzlich gilt beim Selbstbewusstsein stärken von Kindern: Damit eure Kinder zu selbstbewussten Menschen heranwachsen können, sollten sie Wertschätzung, Liebe und Unterstützung erfahren. Diese Sätze schaden hingegen dem Selbstbewusstsein eurer Kinder.
Selbstbewusstsein stärken bei Kindern: 10 Tipps
Wie das Selbstbewusstsein stärken von Kindern? Wir haben 10 Tipps, wie eure Kinder zu verantwortungsvollen, mutigen, widerstandsfähigen und liebenswerten Persönlichkeiten heranwachsen.
- Eigenverantwortlichkeit fördern: Selbstbewusstsein stärken bei Kindern kann ganz einfach sein: Lasst euer Kind selbst im Supermarkt zahlen oder seine Brötchen beim Bäcker selber aussuchen. Oft sind es solche Situationen im Alltag, in denen Kinder über ihren Schatten springen müssen, um mit anderen Menschen zu interagieren. Solche Interaktionen erfordern Mut, doch wenn sie geschafft sind, sind eure Kleinen stolz auf sich.
- Haustier anschaffen: Eine Strategie, die vermutlich nicht für jede Familie funktioniert. Wer allerdings mit dem Gedanken spielt, ein Haustier anzuschaffen, dem sei gesagt: Verantwortung für Tiere stärkt das Selbstvertrauen. Studien haben gezeigt, dass regelmäßiger Kontakt zu Tieren aufgeschlossener, ausgeglichener und kooperativer macht.
- Stärke vorleben: Wer das Selbstbewusstsein seines Kindes stärken möchte, muss sich auch selbst reflektieren. Wie gebe ich mich nach außen? Bin ich selbstbewusst? Wichtig ist, seinen Kindern Stärke vorzuleben. Bringt euren Kindern Zuneigung entgegen, geht demokratisch mit ihnen um und seid konsequent in eurer Handlung. Kinder schauen sich viel von ihren Eltern ab und lernen daraus, wie sie mit bestimmten Situationen umgehen müssen.
- Immer wieder bestärken: Wenn euer Kind eine Aufgabe zu bewältigen hat, liegt es an uns Eltern, unser Kind zu bestärken und immer wieder zu ermutigen. Lasst es die Herausforderung selbstständig bewältigen, damit es auch lernt, mit Misserfolgen umzugehen. Das beginnt bereits im ersten Lebensjahr, wenn Babys beginnen zu robben oder zu greifen. Statt ihm die Rassel hinzuhalten, solltet ihr ermutigende Worte finden, damit es sein Erfolgserlebnis bekommt. Egal, wie alt euer Kind ist: Bestärkung und Ermutigung stärken das Selbstvertrauen eures Kindes.
- In einem Verein anmelden: Sport kommt nicht nur dem Bewegungsdrang von Kindern entgegen, er fördert auch die Entwicklung. Geistige, körperliche und soziale Fähigkeiten werden geschult. Grundsätzlich legen Sportvereine viel Wert auf Teamgeist und Toleranz. Kindern, die Sport treiben, fällt es leichter, sich zu konzentrieren. Durch den spielerischen Wettstreit lernen sie auch, sich zu behaupten – und das schafft wiederum Selbstvertrauen. Aber vor allem macht Sport eines: Spaß!
- Eigene Meinung zulassen: Fragt euer Kind nach seiner Meinung zu bestimmten Themen – und nehmt diese Antwort auch ernst. Geht mit eurem Kind in den Dialog. Denn: Wenn euer Kind das Gefühl bekommt, dass seine Meinung zählt, schafft das Vertrauen. Vertrauen darin, dass es seine Meinung laut und offen vertreten darf.
- Grenzen selbst bestimmen lassen: Kinder müssen nicht immer angepasst und leise sein – sie dürfen auch mal laut und einfach Kind sein. Sie wollen sich ausprobieren, Grenzen austesten und unbeschwert toben. Akzeptiert ihr das als Eltern, bestärkt das das Selbstbewusstsein eures Kindes.
- Gefühle respektieren und ernst nehmen: Kinder können an einem Nachmittag eine ganze Bandbreite an Gefühlen durchleben – Wut, Trauer, Glückseligkeit. Nehmt all diese Gefühle ernst und respektiert sie. Versucht nicht davon abzulenken, wenn euer Kind gerade traurig ist oder sich wehgetan hat. So lernt euer Kind, dass es gut ist, seine Gefühle zu äußern oder zu zeigen.
- Echtes Lob aussprechen: Je mehr Lob und Zuspruch, desto selbstbewusster? Nicht unbedingt. Eltern tendieren dazu, ihre Kinder für ihre Intelligenz zu loben. Für Kinder kann dies kontraproduktiv sein, weil sie das Gefühl haben, keine Kontrolle darüber zu haben. Eure Kids wissen, dass es zahlreiche Dinge gibt, die sie nicht wissen. Was, wenn Mama und Papa herausfinden, dass sie doch nicht so schlau sind? Besser ist es, ein echtes Lob für eine bestimmte Leistung zu geben, die sich euer Kind erarbeitet hat.
- Sachlich kritisieren: Kinder haben oft Angst, ihre Eltern zu enttäuschen – etwa mit schlechten Leistungen in der Schule. Nichts greift ihr Selbstbewusstsein so sehr an wie eine elterliche Kritik, etwa auf schlechte Schulnoten. Besser ist es, wenn konstruktive Kritik geleistet wird, indem gemeinsam nach Lösungen gesucht wird. Immerhin hat euer Kind sein Bestes gegeben, auch wenn es vielleicht nicht gereicht hat. Dafür sollte es nicht auch noch bestraft werden.