Jedes Kind wird musikalisch geboren. Aber es kann diese Gabe verlieren, wenn sie nicht stimuliert wird. Mit den Eltern zu singen, ist für Kinder spannender, als Lieder von der CD mitzusingen, denn Vater und Mutter sind flexibel und können Pausen machen, wenn ihr Kind Atem holen muss, sie können zwischendurch ein Wort erklären oder die Lieblingsstrophe dreimal wiederholen. Damit Sie keine Ausrede mehr haben: hier eine Auswahl an schönen Kinderliederbüchern!
Singen macht glücklich
Das besagt die Gehirnforschung. Es setzt im Gehirn einen wirkungsvollen Cocktail von Neurotransmittern frei. Neben Glücksbotenstoffen werden zusätzlich noch Oxytocin und Melantonin ausgeschüttet. Ersteres ist unter anderem für Bindung sowie tiefe Gefühle der Liebe und Treue zuständig, Letzteres regelt den gesunden Schlaf-Wach-Rhythmus.
Singen macht sprachlich fit
Erste Einblicke in diese Prozesse gelangen Forschern am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften. Eine Studie mit Zehnjährigen belegt, dass musikalisches Training - je früher und intensiver, desto besser! - die sprachliche Entwicklung von Kindern fördert.
Singen macht schlau
So lautet ein Forschungsergebnis an der Universität Münster zur Bedeutung des Singens im Kindergarten. In der Studie "Singen in der Kindheit" zeigt sich, dass Kindergartenkinder, die täglich etwa eine halbe Stunde singen, bei den Einschulungstests deutlich besser abschneiden, als Mädchen und Jungen, die nicht oder sehr selten singen. Da passt es nicht ins Bild, dass ausgerechnet Singen in der Erzieherinnenausbildung nicht mehr stattfindet. Parallel zur Studie an der Uni Münster hat deshalb der Soziologe und Musiker Dr. Karl Adamek ein Projekt erarbeitet, mit dem Singen wieder unkompliziert zurück in die Kindergärten kommt. Der Grundgedanke: Großeltern singen heute viel mehr als Eltern. Warum also nicht Großmütter und Großväter als Singpaten für Kindergärten ausbilden? Mittlerweile hat das Projekt "CANTO elementar" bundesweit Fuß gefasst und wird vom Netzwerk "Il canto del mondo e. V." allen Kindergärten zur Teilnahme angeboten. www.cantomondo.de
Singen gibt Kindern Halt
Lieder klingen immer gleich, der Text ändert sich nicht, und verlässlich folgt nach vier Zeilen der Refrain. Solche übersichtlichen Strukturen schenken Kindern das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit.
Babys lieben Töne
Mit Singen und Tanzen können Eltern gar nicht früh genug anfangen: Tanzen Sie mit Ihrem Baby, wenn Sie es auf dem Arm tragen. Lassen Sie es Musik hören. Und singen Sie mit, wann immer Ihnen danach zu Mute ist.
Wenn Babys etwa sechs Monate alt sind, beginnen sie bereits, Musik und Gesang in Bewegung umzusetzen. Sie nicken mit dem Kopf, wippen mit den Füßchen, schaukeln mit dem ganzen Körper. Sobald sie stehen können, versuchen sie zu tanzen.
Im Alter von zwei bis drei Jahren können Kinder Lieder teilweise nachsingen, relativ sicher im Rhythmus, unsicher noch in Intonation und Text. In dieser Zeit stellen Kinder kleine Potpourris aus Liederfetzen, die sie kennen, zusammen, singen vor sich hin, summen, trällern, wenn sie mit sich im Einklang sind.
Zwischen drei und vier Jahren können sie eine Zeit lang ruhig sitzen und zuhören, um ein Lied zu lernen.
Mit vier bis fünf Jahren halten viele sicher den Takt und können ihre Lieblingslieder auswendig.
Buch- & CD-Tipp

Kinder im Krippenalter lieben Bewegungslieder! Aber wie ging bloß der Text? Und wie funktionieren die Bewegungen, die den Kleinen so viel Spaß machen? Rettung ist in Sicht, denn Antje Bostelmann hat in "Nun zieht Hampelmann seine Kleider an" viele einfache Lieder für Kinder zwischen 0 und 3 Jahren gesammelt und mit Bewegungsvorschlägen kombiniert. Das Büchlein enthält Text, Noten und die Spielanleitung zu vielen traditionellen Kreisspielliedern und zu einer Vielzahl neu komponierter Singspiele, die CD unterstützt beim Singen oder versüßt langweilige Autofahrten."Nun zieht Hampelmann seine Kleider an - Kreisspiele in der Kinderkrippe"
Antje Bostelmann (Hrsg.)
Bananenblau
16,80 Euro
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