"Da hast du ja einen tollen Teddy. So ein kuscheliger Teddy! Ist das Timmys Teddy?" Redet Ihr auch so? Sogar Eltern, die sich fest vorgenommen haben, keine "Babysprache" zu benutzen und immer in vollständigen vernünftigen Sätzen mit ihren Kindern zu reden, ertappen sich dabei. Upps! Und jetzt?
Mutter- bzw. Elterninstinkt hat alles richtig gemacht! Auf diese Weise lernen tatsächlich nicht nur Menschenkinder leichter sprechen, sondern auch Zebrafinken-Küken schneller zwitschern.
Jon Sakata von der McGill University und seine Kollegen beobachteten Zebrafinken-Babys beim Gesangstraining und stellten dabei fest, dass die kleinen Nachwuchssänger ihre Lieder schneller beherrschten, wenn sie mit einem echten Lehrer üben durften und nicht Tonbandgezwitscher hörten. Soweit so gut: Mit Vorlesen klappt also auch bei Zebrafinkens das Sprache lernen besser als mit Hörspiel.
Bei genauerer Analyse der Elterngesänge stellten die Forscher zu ihrem Erstaunen fest, dass Zebrafink-Eltern anders zwitschern, wenn sie ihren Nachwuchs ansingen – nämlich: langsamer und mit längeren Pausen, sie teilen ein Lied in kleine Lied-Häppchen und wiederholen sogar einzelne Noten. Und, nein, das wundert uns jetzt nicht mehr, der auf diese Weise unterstützte Zebrafinken-Schüler kann seine Lieder schneller.
Übrigens: Auch Menschenkinder lieben es, wenn ihre Eltern singen – gerne auch mit x Wiederholungen ;)
Qelle: Spektrum.de
Sprachentwicklung Sprechen lernen wie in der Zebrafinken-Kinderstube

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Vermutlich wirken wir auf Nicht-Eltern gelegentlich leicht debil, wenn wir uns mit unseren Kleinen "unterhalten": langsam, deutlich, in kurzen Sätzen und gerne mit mehrfacher Wiederholung. Aber: Wir machen das genau richtig!