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Wie lange Mittagsschlaf? Wann Kinder auf ihr Tagesschläfchen verzichten können

Wie lange Mittagsschlaf? Junge schläft im Bett
© Dragana Gordic / Adobe Stock
Wie lange braucht mein Kind einen Mittagsschlaf? Eine Frage, die sich wohl alle Eltern irgendwann stellen. Etwa, wenn das Kind abends plötzlich nicht mehr gut einschläft oder nachts schlechter schläft. Wir geben einen Überblick.

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Je älter euer Kind wird, desto weniger Schlaf benötigt es am Tag und in der Nacht. Waren es im ersten Lebensjahr noch mindestens zwei oder mehr Tagesschläfchen, reduziert sich diese Anzahl ab dem zweiten Lebensjahr auf einen Tagesschlaf. Doch wie lange brauchen Kinder einen Mittagsschlaf? Und gibt es überhaupt den perfekten Zeitpunkt, ganz darauf zu verzichten? Wir geben euch einen Überblick – und verraten, worauf ihr besser achtet.

Warum ist der Mittagsschlaf für Babys und Kleinkinder wichtig?

Insbesondere im ersten Lebensjahr sind die Tagesschläfchen unabdingbar, damit sich das Gehirn eures Babys entwickeln und Erlebtes verarbeitet werden kann. Mit etwa zwölf Monaten schlafen Kinder im Durchschnitt rund 14 Stunden, verteilt auf Tages- und Nachtschlafphasen. Zwischen einem und drei Jahren benötigen Kinder etwa zwölf bis 13 Stunden Schlaf und maximal einen Tagesschlaf. Hier kommt es allerdings immer auf das Kind und die Situation an: Manche Kids benötigen weiterhin zwei Powernaps, anderen reicht ein Mittagsschlaf. Dabei kommen eure Kleinen zur Ruhe und tanken Kraft, was speziell im stressigen Kita-Alltag wichtig ist. Ausgeschlafen ist nicht nur die Laune besser, weil während der Schlafphase Stresshormone abgebaut werden, auch sind die Kinder konzentrierter und haben Lust auf Neues.
Vorteile eines Mittagsschlafes auf einen Blick:
  • Kinder kommen zur Ruhe und tanken neue Energie für den Tag.
  • Fein- und grobmotorische Fähigkeiten werden entwickelt und verbessert.
  • Die Laune verbessert sich und Kinder haben wieder Spaß am Spielen und Lernen.
  • Eindrücke werden verarbeitet.

Wie lange sollte ein Mittagsschlaf dauern?

Wie lange ein Mittagsschlaf dauert, richtet sich ganz individuell nach dem Kind. Das Gleiche gilt übrigens auch für den Schlafbedarf. Es gibt zwar Empfehlungen, wie viele Stunden ein Kind schlafen sollte, doch nicht alle Kinder funktionieren nach Schema F. Manche machen noch mit drei Jahren täglich zwei Stunden Mittagsschlaf, anderen reicht ein kurzer Powernap von 30 Minuten, um Energie zu tanken. Idealerweise findet das Schläfchen nach dem Mittagessen – also zwischen 12 und 14 Uhr statt –, damit sich der Körper auf die Verdauung konzentrieren kann. Damit euer Kind abends gut zur Ruhe finden kann, ist es ratsam, dass zwischen Mittagsschlaf und Abendschlaf mindestens vier Stunden liegen.

Wann benötigt das Kind keinen Tagesschlaf mehr?

Die Frage, wann euer Kind keinen Mittagsschlaf mehr braucht, beantwortet euer Kind in der Regel selbst. Tatsächlich gibt es bereits Kinder mit zwei Jahren, die kein Tagesschläfchen mehr benötigen, andere legen selbst als Schulkind weiterhin ein Nickerchen ein, sobald sie nach Hause kommen. Es gibt jedoch einige Anzeichen, dass euer Kind keinen Mittagsschlaf mehr benötigt. Insbesondere, wenn euer Kind abends nicht müde ist und weit nach 20 Uhr einschläft oder große Probleme beim Durchschlafen hat, sollte über die Mittagsschlafroutine nachgedacht werden.
Anzeichen auf einen Blick:
  • Eurem Kind fällt es abends zunehmend schwerer, einzuschlafen.
  • Euer Kind wacht nachts häufiger auf und/oder hat ganze Wachphasen.
  • Euer Kind möchte nach dem Mittagessen nicht mehr schlafen, sondern weiterspielen.
  • Euer Kind ist nicht mehr übermüdet bzw. überreizt, wenn der Mittagsschlaf mal ausfällt
Übrigens: Auch wenn der Mittagsschlaf wegfällt, ist es ratsam, eine Erholungspause über Mittag einzuplanen. Sei es, indem ihr euch ein Buch anschaut oder ein Hörbuch hört. Ältere Kinder können sich auch mit ruhigen Beschäftigungen wie etwa einem Puzzle oder einem Malbuch die Zeit vertreiben. Insbesondere in der Übergangsphase müsst ihr allerdings mit Quengelei und schlechter Laune am Nachmittag rechnen. Das "Schafdefizit" kompensiert euer Kind in der Regel durch einen tieferen Nachtschlaf und frühes Zubettgehen.
Mittagsschlaf Infografik Tabelle
© Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, kindergesundheit-info.de, CC BY-NC-ND

Ist es ratsam, das Kind aufzuwecken?

Wenn ihr das Gefühl habt, dass euer Kind zwar noch einen Mittagsschlaf braucht, abends aber schlecht zur Ruhe kommt, könnt ihr das Nickerchen auch verkürzen. Weckt es einfach sanft und liebevoll nach einer bestimmten Zeit auf und testet so, ob sich die Einschlafprobleme am Abend verbessern. Sollte sich die Schlafsituation nicht verbessern, könnt ihr versuchen, gänzlich auf den Mittagsschlaf zu verzichten. Seid euch jedoch bewusst, dass es immer wieder Phasen geben kann, in denen euer Kind ein Schläfchen benötigt – etwa über die Feiertage, nach Familienfeiern oder bei Erkrankungen.

Was tun, wenn das Kind in der Kita schlafen muss?

Viele Eltern stecken in puncto Kita in einer Zwickmühle. Oft lassen es der Personalschlüssel oder das Raumangebot nicht zu, dass auf die individuellen Schlafgewohnheiten eines Kindes Rücksicht genommen werden kann. Die Folge: Alle Kinder legen sich mittags nach dem Essen hin und müssen ruhig sein. Problem dabei ist, dass die Kinder, die eigentlich keinen Mittagsschlaf mehr brauchen, dort womöglich einschlafen. Was abends dazu führt, dass die Kinder sehr spät einschlafen, wodurch sie am nächsten Tag ihr Schlafdefizit in Form des Mittagsschlafes wieder kompensieren müssen. Ein Teufelskreis. Solltet ihr ältere Kinder haben, die sich mittags hinlegen müssen, ist es ratsam, das Gespräch mit den Erzieher:innen zu suchen. Womöglich findet ihr einen Konsens oder es bieten sich Möglichkeiten einer alternativen Mittagsruhe.
Quellen:
Kindergesundheit-info.de: Schlafbedarf und Schlafdauer, zuletzt aufgerufen am 08.08.2023.
Kindergesundheit-info.de: Schlafen in der Kita, zuletzt aufgerufen am 08.08.2023.
Kinderinfo.de: Wie lange brauchen Kinder einen Mittagsschlaf?, zuletzt aufgerufen am 08.08.2023.
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