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Anerkennung Loben, aber richtig

Mädchen läuft glücklich über Wiese
© kate_sept2004 / iStock
Beim Loben kann man bei Kindern doch eigentlich nichts verkehrt machen, möchte man meinen - stimmt auch. Aber zwischen loben und sinnvollem Loben gibt es einen großen Unterschied, wie Wissenschaftler jetzt herausgefunden haben. Denn die Art wie man Kinder lobt, hat Einfluss darauf, wie die Kleinen auch mit Kritik umgehen.

Die kleine Marie malt gerne: Egal ob Tiere, Häuser oder Menschen, ihre Bilder sind fröhlich und bunt und immer öfter können ihre Eltern sogar erkennen, was ihre vierjährige Tochter auf den Bildern darstellen will. Ganz klar, dass soviel Schaffenskraft auch ganz viel Lob verdient: "Du bist ja eine richtige Künstlerin" oder "Du malst wirklich schön" sagen Mama und Papa, wenn Marie eines ihrer Kunstwerke stolz präsentiert.
Eigentlich eine ganz normale Reaktion, doch Andrei Campian und Kollegen von der Stanford-Universität haben jetzt herausgefunden, dass so allgemein formulierte Anerkennung einen entgegengesetzten Effekt haben kann: Sie kann den Kindern die Motivation nehmen, wenn sie später einmal kritisiert werden. Denn: Durch allgemein gehaltenes Lob verinnerlicht das Kind: Ich kann gut malen. Wird das Kind jedoch dann mit Kritik konfrontiert, verliert es die Motivation. Besser: "Der Baum hat sehr schöne Blätter, da hast Du dir viel Mühe gegeben." Je konkreter Lob und Anerkennung ausgesprochen werden, desto stärker kommt diese auch an. Das Kind merkt: Papa sieht, dass ich mich bemüht habe.

Dieses Ergebnis zeigte sich bei einem psychologischen Test, den die Wissenschaftler durchführten: Kinder, die generelles Lob bekamen, reagierten viel sensibler auf Kritik als Kinder, die ganz spezifisch gelobt wurden. Im Test verloren Kinder, die generelles Lob bekamen, das Interesse an ihrer Aufgabe und äußerten auch keine Verbesserungsvorschläge. Ganz anders Kinder, die spezifisch gelobt wurden, wie "Das Pferd hast du aber schön gemalt" oder "Die Krone hast du aber gut beklebt."
Lob, dass auf eine konkrete Aufgabe zugeschnitten ist, hatte auf Kinder eine sehr viel positivere Auswirkung. Wenn diese Kinder mit Kritik ihre Kunstwerke betreffend konfrontiert werden, reagierten interessiert und machten sofort Verbesserungsvorschlägen.

Die Wissenschaftler erklären dieses unterschiedliche Verhalten so: Spezifisches Lob ist belohnend, ohne falsches Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten aufzubauen. Mit gezieltem Lob kann man demnach Kinder stärker motivieren. Außerdem bleiben sie zugänglich für konstruktive Kritik.

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