Nebenwirkung des Sommers
"Ein Mädchen ohne Sommersprossen ist wie ein Himmel ohne Sterne", heißt eine irische Volksweisheit. Stimmt! Schließlich ist man unter prominenten Sommersprossenträgern wie Robert Redford, Boris Becker oder Charlize Theron auch wirklich gut aufgehoben. Doch irgendwie haben sie trotzdem immer einen negativen Beigeschmack. Wo man doch eigentlich auf die niedlichen Punkte stolz sein sollte.
Für die Sommersprossen sind im Laufe der Zeit viele lustige Namen entstanden. Zum Beispiel werden sie im Schwarzwald als "Riesele" (von Riesel = Niederschlag) bezeichnet. Früher wurde kleinen Kindern sogar verboten in den Regen zu gehen, weil man Angst hatte, dass sich sonst Sommersprossen bilden. In anderen Gebieten heißen Sommersprossen "Märzflecken", weil sie sich mit den ersten Sonnenstrahlen im Frühling bildeten. Aber was sind Sommersprossen eigentlich genau? Und wie entstehen sie?
Was sind Sommersprossen?
Wer hat Sommersprossen?
Haben Kinder mit Sommersprossen eine empfindlichere Haut?
Warum hat man Sommersprossen im Sommer?
Was kann man gegen Sommersprossen tun?
Was sind Sommersprossen?
Der Name Sommersprossen kommt vom grieschischen Wort Ephelis. "Epi" steht für "bei" und "helios" für "Sonne". Aber wie entstehen diese lustigen Tupfer? Sommersprossen sind kleine braungelbe Pigmentflecken in der obersten Hautschicht. Verursacht werden sie durch einen ungefährlichen genetischen Defekt, der dazu führt, dass sich die Pigmente nicht gleichmäßig in den Hautzellen verteilen. Normalerweise bilden bestimmte Hautzellen, die Melanozyten, das Pigment Melanin als Schutz vor Sonnen- oder UV-Strahlung. Je mehr Sonneneinstrahlung auf die Melanozyten einwirkt, desto mehr Melanin produzieren sie und desto stärker wird die Hautpigmentierung. Sommersprossen entstehen durch eine Überproduktion an Melanin (= Hyperpigmentierung).
Je weniger Pigmentspeicher (Keratinozyten) pro Zelle vorhanden sind, desto mehr Sommersprossen kann ein Mensch bekommen. Zum Beispiel haben Hellhäutige 50 Pigmentspeicher pro Zelle, wohingegen die Zellen von Afrikanern über 500 Pigmentspeicher pro Zelle verfügen.
Anders als Muttermale oder Leberflecke, aus denen sich Hautkrebs bilden kann, sind Sommersprossen harmlos. Sie sind aber oft ein Zeichen für sonnenempfindliche Haut. Menschen, die Sommersprossen haben, bekommen meist schneller einen Sonnenbrand. Daher sollten sie nicht zu lange in die direkte Sonne gehen und eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor benutzen.
Wer hat Sommersprossen?
Sommersprossen treten besonders bei blonden oder rothaarigen Kindern und Erwachsenen auf, die generell eine helle Haut haben. Man nennt diesen Typ "Hauttyp 1" oder "irischen bzw. keltischen Hauttyp". Aber auch bei Europäern mit hellenHaaren (Hauttyp II) können Sommersprossen sprießen, sobald sie sich in der Sonne aalen.
Menschen mit heller Haut weisen eine verstärkte Melaninsynthese auf. Das heißt, es werden mehr Pigmente gebildet, die in Flecken konzentriert auftreten. Ebenso ist die Anzahl der Melanozyten - pigmentbildenden Zellen - erhöht. Meist entstehen Sommersprossen an Stellen der Haut, die besonders häufig der Sonne ausgesetzt sind wie Nase, Wangen und Stirn. Manche Menschen haben diese Pigmentierungen am ganzen Körper (Arme, Schultern, Rücken, etc.).
Haben Kinder mit Sommersprossen eine empfindlichere Haut?
Bei heller Haut treten oft auch vermehrt Leberflecken auf. Die Abgrenzung einer stark gefärbten Sommersprosse zu einem Leberfleck ist manchmal schwierig, weswegen ein erfahrener Hautarzt kontrollieren sollte, ob aus der Pigmentveränderung nicht ein bösartiger Hauttumor wird. Übrigens: In der Schwangerschaft können Sommersprossen und andere Pigmentflecken durch die veränderte Hormonkonzentration stärker hervortreten.
Bei Neigung zu Sommersprossen sollten Kinder vor allem direktes Sonnenlicht meiden. Benutzen Sie außerdem ein Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor.
Warum hat man Sommersprossen im Sommer?
Im Herbst verblassen die Sommersprossen meist wieder, bis sie fast völlig verschwinden. Der Grund: Da die Farbe der Sommersprossen stark von der Lichtintensität abhängt, werden sie im Winter oft sehr viel heller und damit für das bloße Auge unsichtbar. Allerdings gilt auch dann: Bei Aktivitäten im Freien sollte man die Haut vor zu viel Sonneneinstrahlung schützen. Durch Schnee werden die Sonnenstrahlen reflektiert und die Haut ist der Sonne ebenso ausgesetzt wie an einem heißen Sommertag. Wenn man sich im Winter viel draußen aufhält, nehmen auch die Sommersprossen wieder an Intensität zu.
Was kann man gegen Sommersprossen tun?
Wenn Kinder größer werden, finden sie ihre Sommersprossen meist gar nicht mehr so niedlich. Und viele Erwachsene können sie überhaupt nicht ausstehen. Was Sie dagegen tun können? Das beste Mittel: Sonne meiden! Wem das allerdings zu lästig ist, der kann Selbstbräuner oder ein gut deckendes Make-up verwenden, die die Sommersprossen etwas kaschieren. Wenig erfolgreich sind Bleichcremes oder Peelings mit Fruchtsäure. Sie können die Haut zwar etwas aufhellen, machen sie aber noch lichtempfindlicher.
Außerdem können Sommersprossen mit einem Laser entfernt werden. Dabei entstehen kleine Heilungskrusten auf den behandelten Flächen, die abfallen. Jedoch kann eine Laserbehandlung neu hinzu kommende Pigmentflecken nicht verhindern. Die Behandlung wird nicht von den Krankenkassen bezahlt und je nach Ausprägung der Sommersprossen sind mehrere Behandlungssitzungen nötig, die jeweils zwischen 100 und 300 Euro kosten.
Am besten man findet sich mit seinen Sommersprossen ab, schließlich sehen sie doch wirklich toll aus. Und sind Sie etwa nicht verschossen, wenn Sie andere mit Sommersprossen sehen? Sommersprossenträger wirken sogar besonders natürlich und charmant. Und denken Sie daran: Es gibt genügend Menschen, die einiges dafür tun würden, um Sommersprossen zu bekommen. Dank der Kosmetik-Branche gibt es eine neue Möglichkeit. Mit "Crayon Freckels", einem Sommersprossen-Stift, kann sich jeder seine Sommersprossen selbst malen!