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Du suchst nach einer geeigneten Kita für dein Kind und bist dabei auf das Modell der inklusiven Pädagogik gestoßen? Ein integrativer Kindergarten ist eine Einrichtung, in der Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam betreut und gefördert werden. Welche Grundgedanken hinter dem Konzept stecken und warum alle Kinder von Inklusion profitieren, liest du hier.
Was ist ein integrativer Kindergarten?
Ein integrativer Kindergarten verfolgt den Ansatz, Kinder mit und ohne Behinderung "zusammenzuführen" und Berührungsängste abzubauen. Der Schwerpunkt der Erziehungsarbeit liegt darauf, dass jedes Kind individuell gefördert wird und die Chance erhält, sich gemäß seinen Fähigkeiten und Bedürfnissen zu entwickeln. Ziel der integrativen Pädagogik ist es, ein Miteinander zu schaffen, in dem jeder Einzelne wertgeschätzt wird. Indem die Kinder gemeinsam spielen, lernen sie schnell, dass es ganz normal ist, anders zu sein.
Welche Vorteile hat die inklusive Pädagogik?
- Soziale Kompetenzen: Kinder lernen von Anfang an, Unterschiede zu akzeptieren und wertzuschätzen. Sie entwickeln Empathie und soziale Fähigkeiten wie Toleranz, Akzeptanz und Rücksichtnahme, die sie ihr ganzes Leben lang begleiten werden.
- Selbstbewusstsein stärken bei Kindern: Kinder mit Behinderungen fühlen sich nicht ausgegrenzt, sondern erleben, dass sie genauso wichtig sind wie jedes andere Kind in der Gruppe. Auch gesunde Kinder werden selbstbewusster, indem sie Berührungsängste abbauen und den Anderen mit seiner individuellen Persönlichkeit annehmen.
- Bessere Vorbereitung auf das Leben: Unsere Gesellschaft ist vielfältig. Wenn Kinder von klein auf lernen, mit dieser Vielfalt umzugehen, sind sie besser auf das Leben in einer diversen Gesellschaft vorbereitet.
Welche Unterschiede gibt es zu anderen Kitas?
Wie sieht ein Tag in einem integrativen Kindergarten aus?
- Ankommen und Freispiel: Die Kinder treffen ein und suchen sich eine Aktivität aus – sei es Malen, Bauen oder ein Rollenspiel.
- Morgenkreis: Alle versammeln sich, begrüßen sich und besprechen den Tagesablauf. Oftmals werden auch Lieder gesungen oder Geschichten erzählt.
- Gemeinsames Frühstück: Die Kinder essen zusammen, wobei besondere Ernährungsbedürfnisse berücksichtigt werden.
- Gezielte Förderangebote: Je nach Bedarf nehmen einzelne Kinder an Therapien (zum Beisiel Sprach- oder Ergotherapie) teil, während die anderen in der Gruppe weiterspielen oder lernen.
- Außenaktivitäten: Ob im Garten der Kita, auf dem Spielplatz oder bei Ausflügen – die Kinder genießen die frische Luft und bewegen sich.
- Mittagessen: Gemeinsam wird zu Mittag gegessen. Danach folgt oft eine Ruhe- oder Schlafenszeit für die, die sie benötigen.
- Nachmittagsangebote: Basteln, Musik, Bewegung oder Projekte – je nach Interesse und Angebot der Kita.
- Abschlusskreis: Der Tag wird gemeinsam reflektiert, bevor die Kinder nach Hause gehen oder abgeholt werden.
Ist ein integrativer Kindergarten das Richtige für mein Kind?
Wie bei so vielen Entscheidungen im Leben gibt es nicht die eine richtige Antwort. Es kommt auf das Kind und seine individuellen Bedürfnisse an. Für viele Kinder - ob mit oder ohne Behinderung - ist ein integrativer Kindergarten genau das richtige Umfeld, um zu wachsen und sich zu entwickeln.
Grundsätzlich aber kann gesagt werden, dass von einem integrativen Kindergarten oder auch einer inklusiven Schule alle Kinder profitieren - insbesondere in puncto Sozialkompetenz. Wichtig ist dennoch, dass du dir vor Ort ein Bild der Kita machst, mit den Erzieher:innen sprichst und auf dein Bauchgefühl hörst. Nur so findest du die beste Umgebung für dein Kind.
Quellen:
Kindererziehung.com: Integrativer Kindergarten, zuletzt aufgerufen am 10.08.2023.
Bildungsserver.de: Inklusion/ Integrative Erziehung in der Kita, zuletzt aufgerufen am 10.08.2023.