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Studie Kinder können sich nicht gegen Rassismus wehren

Alltagsrassismus ist ein Problem, gegen das sich Kinder schwer wehren können
Alltagsrassismus ist ein Problem, gegen das sich Kinder schwer wehren können
© art_inside / Adobe Stock
Alltagsrassismus begegnet 7 von 10 Kindern. Sie möchten sich wehren, aber wie eine Studie zeigt, fehlt (nicht nur) ihnen das notwendige Wissen dazu.

Alltagsrassismus kennen viele Kinder in Deutschland: Wie eine Studie des Internationalen Zentralinstituts für das Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI) bereits 2021 feststellte, erfahren fast 7 von 10 Kindern und Jugendlichen mit Zuwanderungsgeschichte Alltagsrassismus. "Je dunkler die Hautfarbe, desto höher die Wahrscheinlichkeit, von Alltagsrassismus betroffen zu sein", hieß es.

Eine neue Studienreihe des IZI untersuchte nun den Wissenstand von Kindern, Jugendlichen und Pädagog:innen zu dem Thema. Und hat festgestellt, dass es vielen Kindern (und auch Erwachsenen) am notwendigen Hintergrundwissen fehlt, um den erlebten Rassismus als solchen einordnen zu können – geschweige denn, sich dagegen zu wehren. Dabei ist es unabhängig, ob die Kinder selbst einen Migrationshintergrund haben. Immerhin wissen Erzieher:innen und Lehrer:innen laut Studie mehr über Phänomene wie Alltagsrassismus als der Durchschnitt in Deutschland.

Oftmals fehlt es an Grundwissen

Zwar wollen die meisten befragten Kinder Rassismus aktiv entgegentreten – aber es fehlt ihnen in vielen Fällen am notwendigen Grundwissen. So erkennen sie Alltagsrassismus nicht als solchen und es fällt ihnen schwer, die Perspektive einer rassistisch angesprochenen Person einzunehmen.

Die Studienreihe machte ebenfalls deutlich: Menschen mit Migrationshintergrund sind nicht zwangsläufig besser über Rassismus informiert als andere. Das zeigt, dass es Nachholbedarf auf allen Ebenen gibt – und dass Rassismus einen Raum braucht, um von Betroffenen wie Nichtbetroffenen besprochen, erkannt und verstanden zu werden.

Kinder brauchen den Raum, um sich mit Rassismus auseinandersetzen zu können

In der siebten Studie der Reihe diskutierten Schüler:innen anhand von realen Fallbeispielen, wie sie Mitschüler:innen, die rassistisch angegangen werden, als Verbündete (Allys) unterstützen können. Die Auswertung dieser Diskussionen machte unter anderem deutlich, dass Kinder und Jugendliche an manchen Stellen pädagogische Unterstützung brauchen. "Die Aussagen der Kinder in den Studien verdeutlichen, wie wenig Raum Alltagrassismus im Kontext Schule bekommt und wie sehr Kinder profitieren, wenn es zum Thema gemacht wird", so Studienleiterin Dr. Maya Götz.

Verwendete Quelle: br-online.de

csc ELTERN

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