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Soziale Kontakte Wie Ihr Kind Freunde gewinnt

2 Jungen sitzen auf Stein und umarmen sich
© Irina Wilhauk / Shutterstock
Freundschaft ist keine Glückssache. Doch warum sind manche Kinder sofort der Star jeder Gruppe, während andere einfach keinen Anschluss finden? Zehn Tipps, wie Ihr Kind leichter Kontakte knüpfen und sie auch halten kann.

1. Aufeinander zugehen

Das ist der erste Schritt, um Freunde zu gewinnen. Wenn Ihr Kind zurückhaltend oder unsicher ist, machen Sie Vorschläge, wie man Kontakte knüpfen kann. "Du könntest fragen, ob Anna Lust hat, mit dir Federball zu spielen. Oder ob sie den neuen Harry Potter gelesen hat." Sorgen Sie für Spielmaterial, das die Sprechfähigkeit fördert: Kaufmannsladen, Verkleidungssachen fürs Rollenspiel, Gesellschaftsspiele.

Keine Freunde finden

2. Einfühlungsvermögen

Um sich in andere einfühlen zu können, brauchen Kinder ein gutes Selbstwertgefühl und viel Selbstvertrauen. Machen Sie Ihr Kind auf seine sozialen Fähigkeiten aufmerksam, so spürt es, dass es einfühlsam, hilfsbereit, rücksichtsvoll ist. "Mir gefällt, dass du dich mit Niklas beim Eisenbahnspiel abwechselst." "Toll, wie ihr euch beim Aufräumen helft." "Es ist mutig von dir, dass du Antonia beistehst, wenn sie geärgert wird."

3. Ehrlichkeit

Das ist die Basis jeder Freundschaft. Man muss nicht immer einer Meinung sein, aber wissen, wie man seinen Standpunkt und seine Ansichten ehrlich vertreten kann, ohne den anderen zu verletzen. Dieser Balanceakt braucht viel Übung. Zeigen Sie Ihrem Kind, wie man offen, fair und humorvoll diskutiert, argumentiert und verhandelt.

4. Fairness

Auch Fairness braucht Training, aber das ist gar nicht so schwer, wenn man diese Regeln beherzigt: keine Schimpfwörter und Beleidigungen. Nicht schlagen. Jeder darf sagen, was ihm auf der Seele liegt, ohne unterbrochen zu werden. Am besten in Ich-Botschaften. Wenn etwas unklar ist, muss man nachfragen, um Missverständnisse und falsche Interpretationen zu vermeiden. Findet man dennoch keine Lösung, geht deshalb die Welt nicht unter. Man kann trotzdem befreundet bleiben.

5. Nachgeben

Zoff lässt sich auch in Kinderfreundschaften nicht immer vermeiden. Vor allem Mädchen scheinen manchmal alle Nuancen einer Beziehung auskosten zu wollen nach dem Muster "Ich hasse Lisa" - "Lisa ist meine allerbeste Freundin" - "Ich hasse sie". Helfen Sie in Auseinandersetzungen, die Sache auch aus der Perspektive des Freundes oder der Freundin anzuschauen, und machen Sie klar, dass es oft besser ist, nachzugeben, als einen Freund zu verlieren.

6. Solidarität

Freunde halten zusammen - zeigen Sie, dass man gemeinsam stärker, schneller und einfallsreicher ist, zum Beispiel beim Seilziehen, Aufräumen, Suchen nach etwas Verlorenem, Pilzesammeln. Übertragen Sie Freunden gemeinsam kleine Aufgaben ("Ihr könnt schon mal den Tisch decken"). Fördern Sie Teamgeist statt Rivalitäten. Kinder, die gute Teamplayer sind, sind fast immer auch gute Freunde. Teamfähigkeiten lernen Kinder am besten über regelmäßige sportliche oder künstlerische Gruppenaktivitäten. Auch Klassenfahrten mit der Schule oder - bei etwas älteren Kindern - organisierte Kinder- und Jugendreisen sind eine gute Gelegenheit, um solche sozialen Kompetenzen zu erwerben beziehungsweise weiter auszubauen.

7. Verträglichkeit

Kinder tragen oft bis zu 30 Konflikte pro Tag aus, aber keine Freundschaft verkraftet es, wenn man sich wegen jeder Kleinigkeit in die Wolle gerät. Verträglichkeit kann man ein bisschen einüben, indem man Hand- oder Fingerpuppen für Rollenspiele einsetzt, die die Regeln des freundlichen Miteinanders vermitteln: zuhören, sich abwechseln, nachgeben.

8. Zuhören

Wer zuhören kann, tut sich leichter, Kontakt aufzunehmen und Vertrauen zu gewinnen. Gut zuhören heißt, so aufmerksam zu sein, dass man das Gesagte wiederholen kann, und sich bemüht, auch die Gefühle wahrzunehmen und auf das Gesagte zu beziehen. Machen Sie vor, wie's geht, und fragen Sie manchmal nach: "Wie meinst du das?" "Was glaubst du, was dein Freund jetzt von dir denkt?"

9. Verschwiegenheit

Vertrauen ist die Grundlage der Freundschaft, Petzen geht deshalb gar nicht. Richtige Freunde lassen einander nicht im Stich, aber sie müssen nicht alles richtig finden, was der andere macht. Wenn ein Freund in Gefahr ist oder vorhat, "Scheiß zu bauen", müssen Eltern oder andere verantwortungsbewusste Erwachsene informiert werden. Zu den unguten "Geheimnissen" gehören Diebstahl, riskante Spiele, Alkohol und Drogen, verbotene Video- und Computerspiele, verbotene Webseiten, jede Form von Gewalt.

10. In Kontakt bleiben

Helfen Sie Ihrem Kind nach einem Umzug oder Schulwechsel mit Besuchen, E-Mail, Telefon oder via Skype, in Kontakt zu bleiben. Trösten Sie es, wenn eine Freundschaft auseinandergegangen ist. Wenn Kinder spüren, dass sie nicht allein sind, gehen sie gestärkt aus diesem Kummer hervor und finden bald neue Freunde.

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