Die wichtigsten Ergebnisse unserer Studie im Überblick
Was denken und fühlen Kinder in Deutschland heute? Wie sehen sie die Welt und sich selbst? Wie geht es ihnen mit Familie und Freunden? Wie läuft es in der Schule, und was erhoffen sie sich von der Zukunft?
Vor sechs Jahren ließ Eltern family genau zu diesen Fragen eine repräsentative Umfrage erstellen. Nun haben wir eine zweite Erhebung in Auftrag gegeben und können die Antworten miteinander vergleichen. 741 Sechs- bis Zwölfjährige wurden von einem Kinder- und Jugendforschungsinstitut in persönlichen Interviews zu ihrer Lebenssituation befragt.
Das positive Ergebnis der Studie: Kinder sind Optimisten und sehen ihre Zukunft positiv. 96 Prozent aller befragten Kinder sagten: "Es ist schön auf der Welt zu sein." 91 Prozent sind überzeugt: "Meine Eltern sind die besten Eltern, die man haben kann", und 86 Prozent der Kinder finden sich in Ordnung, so wie sie sind - 2006 waren es 81 Prozent die das so sahen.
Mehr Zeit mit Eltern und für Hobbys
Andererseits scheint der Alltag den Kindern aber auch einiges abzuverlangen: 46 Prozent der Kinder gaben an: "Vor lauter Lernen habe ich kaum noch Zeit für andere Dinge, die ich gerne mache", (2006 waren es nur 28 Prozent) und 76 Prozent wünschen sich, dass die Eltern mehr Zeit für sie hätten, 42 Prozent fühlen sich manchmal allein. In der Studie von 2006 klagte nur ein Drittel der Kinder über gelegentliche Einsamkeit. Während 2006 noch 35 Prozent der Kinder manchmal traurig oder wütend waren, ohne zu wissen warum, sind es derzeit 45 Prozent.
Auch haben viele Kinder das Gefühl, bei einigen Erwachsenen auf Ablehnung zu stoßen:"Es gibt viele Erwachsene, die keine Kinder mögen und sich von ihnen gestört fühlen", so das Empfinden von 71 Prozent der Befragten. 2006 waren 59 Prozent dieser Meinung.
Schule ist gar nicht so negativ besetzt, wie Erwachsene oft denken. Für Kinder ist sie in erster Linie ein Ort sozialer Begegnung. 77 Prozent der Kinder geben an, dass sie gerne in die Schule gehen, weil sie dort nette Kinder treffen und 63 Prozent macht das Lernen auch Spaß. Wenn das nicht die Noten wären: 59 Prozent der Schulkinder wünschen sich, dass die Eltern bei schlechten Noten nicht schimpfen.
Deutliche Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland
Kinder im Osten Deutschlands scheinen in allen persönlichen Bereichen zufriedener mit sich und ihrem Leben zu sein und haben einen optimistischeren Blick auf die Welt. Im Westen wünschen sich mehr Kinder, erwachsen zu sein (63 zu 46 Prozent) und mehr gute Freunde (72 zu 65 Prozent) zu haben. Lernstress tritt bei 47 Prozent im Westen und 40 Prozent im Osten auf, und "nie wieder in die Schule zu müssen" wünschen sich 32 Prozent im Westen und 25 Prozent im Osten.
Generell scheinen Kinder heute kritischer mit den Geschehnissen in ihrer Umwelt zu sein: "Die Erwachsenen kümmern sich zu wenig um die Umwelt und die Tiere", bestätigen heute 69 Prozent gegenüber 54 Prozent in 2006. Und die Angst, irgendwann nicht mehr auf dieser Welt leben zu können, verspüren 62 Prozent (zu 49 Prozent). Auch zeigen bereits Kinder eine steigende Politikverdrossenheit: Aktuell finden 68 Prozent (zu 51 Prozent), dass "Politiker immer sagen, dass sie den Menschen helfen wollen, aber es nicht tun".
Experten ordnen Ergebnisse ein
In der aktuellen Heftausgabe von ELTERN family lesen Sie eine ausführliche Auswertung unserer Umfrage-Ergebnisse. Erziehungswissenschaftler, Psychologen und Soziologen ordnen die Ergebnisse in den gesellschaftlichen Zusammenhang ein und erklären anschaulich, welche Einflüsse die gesellschaftlichen Gegebenheiten auf unsere Kinder haben.
Die wichtigsten Zahlen im Überblick
Alle Ergebnisse als Download
Falls Sie das Datenmaterial ganz genau einsehen wollen, können Sie sich alle Ergebnisse unserer großen Umfrage hier herunterladen:
Studie IconKids Denken Fühlen 2011 (Teil 1)
Studie IconKids Denken Fühlen 2011 (Teil 2)
Studie IconKids Denken Fühlen 2011 (Teil 3)