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Kinder und Computer Einladung zur LAN-Party

Jungen zwischen zwölf und 16 träumen davon, bei einer sogenannten LAN-Party Computer zu vernetzen und mit Freunden gemeinsam zu spielen, am besten die ganze Nacht. Es ist gut zu wissen, wie der Spaß harmlos bleibt.

LAN-Party, da denkt man an Hunderte von Jugendlichen, die in großen Hallen vor ihren Rechnern hocken und sich in Ballerspielen messen. Aber LAN ist erst einmal nichts weiter als die Abkürzung für Local Area Network, was so viel bedeutet wie "lokales Netzwerk", und das können auch computerbegeisterte Kinder und Jugendliche herstellen. Aber dürfen sie das überhaupt?
Vom Gesetz her ja, denn Veranstaltungen fallen nur dann unter das Jugendschutzgesetz, wenn sie öffentlich sind, und das ist eine private LAN-Party sicher nicht.

Trotzdem haben Eltern eine besondere Verantwortung: Sie müssen dafür sorgen, dass die Teilnehmer nicht zu sehen bekommen, was für ihr Alter nicht geeignet ist. Dabei gibt es einen wichtigen Unterschied: Ist ein Computerspiel ab sechs, zwölf oder 16 Jahren freigegeben, steht es im Ermessen der Eltern, ihr Kind dieses Spiel auch dann spielen zu lassen, wenn es das entsprechende Alter noch nicht erreicht hat. Für die LAN-Party heißt das: Die einladenden Eltern sollten von allen anderen Eltern die Erlaubnis einholen, welche Spiele gespielt werden dürfen. Anders bei Games, die keine Jugendfreigabe erhalten haben, die also "ab 18 Jahre" sind: Wer sie Kindern und Jugendlichen ermöglicht, macht sich damit strafbar (nach 28 Jugendschutzgesetz)!

So wird die Party ein Erfolg

  • Vorbereitung: Überlassen Sie den Kindern die Technik. Wer alt genug ist, eine LAN-Party zu feiern, ist auch alt genug, sie zu organisieren. Ein paar Stunden vorher sollte alles fertig sein: Nichts ist frustrierender als stundenlange Wartezeiten, weil ein Kabel fehlt.
  • Zeitbegrenzung: über Nacht oder nicht? Das hängt vom Alter des jüngsten Teilnehmers ab. Etwa ab 14 kann man frühestens daran denken, die LAN-Party über Nacht laufen zu lassen, aber auch nur dann, wenn ausreichend Schlafmöglichkeiten bereitstehen.
  • Nüchternheit: Alkohol ist tabu, genauso wie Kaffee. Wer sich nicht ohne wach halten kann, gehört ins Bett!
  • Ehrlichkeit: An den Eltern vorbei eingeschmuggelte Spiele sind verboten und führen absolut zum sofortigen Abbruch der LAN-Party.
  • Schlafmöglichkeiten: Selbst die größten Zockerhelden sind irgendwann zu müde, um weiterzuspielen, also: Schlafsack und Isomatte mitbringen!
  • Machtwort: Wenn vereinbarte Regeln nicht eingehalten werden oder die Party aus anderen Gründen aus dem Ruder läuft, sollten sich die Eltern das Recht vorbehalten, die Veranstaltung vorzeitig abzubrechen.

Vertrauen ist gut, Kontrolle besser

Heißt das nun, dass Eltern die ganze Zeit dabeibleiben müssen, wenn die Kinder spielen? Nein, sagt Stefan Adler, Erzieher und Fachmann für gesetzlichen Jugendschutz vom Jugendamt Regensburg. "Das wäre pädagogisch auch nicht sinnvoll: Die Jugendlichen wollen ohne ständige Kontrolle unter sich sein, und das sollen sie auch. Es ist ja auch ein Vorteil dieser Partys, dass Kinder und Jugendliche nicht einsam vorm Rechner sitzen, sondern gemeinsam spielen. Sinnvoll ist es aber, wenn die Eltern hin und wieder vorbeischauen und einen Blick darauf werfen, was sich da auf den Bildschirmen abspielt. Wie oft sie das tun - das kommt auf die Reife der Teilnehmer an und wie sehr die Eltern ihnen vertrauen."

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