Setzen Sie sich hin!

Nehmen Sie sich Zeit!
Am besten ein, zwei Stunden, denn so lange braucht man mindestens, um in ein Spiel einzusteigen – wenn es nicht gerade für Vierjährige konzipiert ist. Die Zeit ist Ihnen eigentlich zu schade zum Computerspielen? Es geht ja gar nicht in erster Linie ums Spielen, sondern um Zeit mit Ihrem Kind, und mehr noch, Zeit, in der Sie Ihrem Kind zeigen, dass Sie sich für das interessieren, was es gerne tut.
Seien Sie einfach neugierig!
Die Rennspiele, die ihr Sohn so liebt, lehnen Sie grundsätzlich ab, und diese Spiele, in denen Ihre Tochter ein ganzes Gestüt aufbauen soll, finden Sie langweilig? Auf den ersten Blick nur zu verständlich! Aber heute wollen Sie ja in erster Linie etwas lernen. Und die wichtigste Voraussetzung dafür ist Neugier.
Geben Sie nicht gleich auf!
Es kann ganz schön frustrierend sein, wenn die Finger des Sohnes mühelos über die Steuerungstasten flitzen, während sie jedesmal wieder über die Tastenkombination nachdenken müssen, die Ihren Helden bei Hindernissen hochhüpfen lässt. Denken Sie sich nichts, das ist nur eine Frage der Übung! Und: Anspruchsvollere Spiele sind extra so konzipiert, dass sie nicht so einfach durchzuspielen sind, auch nicht von Könnern. Denn sonst wären sie ja ihren Preis nicht wert.
Nutzen Sie das Tutorial!
Fast jedes bessere Spiel verfügt über einen Übungsmodus, Tutorial genannt. Hier kann der Anfänger alles ausprobieren, ohne etwas kaputt zu machen, und sich mit den wichtigsten Funktionen vertraut machen. Gerade Jungen ignorieren diese Stufe meist, denn im Tutorial zu spielen ist etwa so ehrenrührig wie das Lesen einer Gebrauchsanweisung. Aber zum Üben ist sie eigentlich ziemlich nützlich.
Haben Sie den Mut zu purem Quatsch!
Manche, nein, viele Spiele haben ein gewöhnungsbedürftiges Design, einen nervigen Sound und sind überhaupt ziemlich sinnfrei. Aber Gummibärchen sind eben auch kein Schwarzbrot. Haben Sie den Mut, sich auf purem Quatsch einzulassen! Wenn Sie Glück haben, werden Sie mit einem der besten Momente belohnt, die man im Leben mit Kindern haben kann: gemeinsam Zeit und Raum vergessen und Tränen lachen.
Stehen Sie zu Ihrer Meinung!
Sie haben virtuell Rätsel gelöst, rumgeballert, einen Businessplan für ein Tierheim erstellt und den 3. Platz im Skirennen gemacht? Herzlichen Glückwunsch, Sie haben nicht nur Erfahrung und zusätzlichen Respekt Ihres Kindes gewonnen, sondern auch eine fundierte Meinung. Vielleicht gefällt Ihnen das eine Spiel überraschend gut, während Sie ein anderes für bedenklich oder sogar gefährlich halten? Dann handeln Sie konsequent danach! Ihr Kind wird protestieren, klar, aber es wird spüren, dass ein gut durchdachtes „Nein“ auch Geborgenheit gibt.