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Schulwahl Viele Schulwege führen zum Erfolg

Es gibt nicht nur das Gymnasium - auch Real-, Haupt- und Gesamtschulen haben Kindern viel zu bieten. Eine weitere Alternative: die Waldorfschule.
Schulwahl: Viele Schulwege führen zum Erfolg
© Corbis

Vier Grundschuljahre sind kurz, wenn es darum geht, eine Empfehlung fürs Gymnasium zu ergattern. Das wissen Lehrer, das wissen Eltern - und das wissen auch die Kinder. Spätestens ab Klasse 3 stehen deshalb viele Dreier- Kandidaten ganz enorm unter Druck, vor allem, wenn die beste Freundin oder der beste Freund aufs Gymnasium wechseln wollen.

Die Schultypen

So gern Ihr Kind Trennungen vermeiden möchte, die Entscheidung für den künftigen Schultyp muss sich vor allem an den Bedürfnissen und Fähigkeiten des Kindes orientieren. Eltern und Kind können gemeinsam anschauen, welche Vorteile andere Schulformen als das Gymnasium bieten.

Hier die wichtigsten:

An der oft unterschätzten Hauptschule wird in den Klassen 5 und 6 Grundschulstoff intensiv wiederholt und vertieft. Schüler, die sich in der Grundschule schwer getan haben, bauen in dieser Phase ihr Wissen aus und tanken dabei neues Selbstbewusstsein.

Ab der Klasse 7* findet durch eine Einteilung in Grundkurse und Erweiterungskurse Leistungsförderung nach Begabung statt. Vom achten Schuljahr an werden durch Betriebspraktika und Berufsberatung Schule und Berufsleben miteinander verzahnt. Der Mix aus Theorie plus ihrer praktischen Anwendung führt bei vielen Jugendlichen zum Erfolg: Etwa ein Drittel eines Jahrgangs erreicht den angebotenen Realschulabschluss, der - wenn in allen Fächern mindestens befriedigende Leistungen vorliegen – zum Besuch des Gymnasiums berechtigt.

Realschulen sind alles andere als Mittelmaß: keine andere Schulform kann so schnell auf Schülerinteressen und Veränderungen in der Wirtschaft reagieren. Möglich machen das die benoteten Wahlpflichtkurse mit Themen wie "Textverarbeitung", "Technisches Zeichnen", "Theater", "Astronomie", "Computermusik", "Journalismus", "Computer Aided Design (CAD)", "Web-Design", "Elektronik", "Bootsbau" oder "Sport-Physiologie und -Biologie". An vielen Realschulen ist das Angebot inzwischen so attraktiv, dass sie Schüler mit einer Empfehlung fürs Gymnasium besuchen.

Gut zu wissen: Auf Grund der Berufspraktika, der zahlreichen Neigungskurse, des Zieles, einen guten Abschluss in Klasse 10* zu erreichen und der großen Chance, einen guten Ausbilungsplatz zu finden, fällt der Durchhänger in der Pubertät milder aus.

Gesamtschulen müssen in zwei Typen unterschieden werden: Die kooperativen Gesamtschulen fassen Haupt-, Realschule und Gymnasium pädagogisch und organisatorisch zusammen. Der Unterricht wird in Klassen erteilt, die auf die unterschiedlichen Abschlüsse bezogen sind. Integrierte Gesamtschulen, kurz IGS genannt, vereinen zunächst alle Kinder im Klassenverband. Unterricht auf verschiedenen Leistungsniveaus erfolgt erst ab Klasse 7* – und das auch nur in den Hauptfächern.

Gut zu wissen: Die IGS kommt dem finnischen Erfolgs-Schulsystem am nächsten. Das Vorurteil, dass begabte Schüler in dieser Schulform nur mäßig gefördert werden können, widerlegte die Helene- Lange-Schule in Wiesbaden bei der letzten PISA-Studie eindrucksvoll mit Spitzenergebnissen.

Über 200 private Waldorfschulen gibt es in Deutschland. Die Schüler können zwölf Schuljahre durchlaufen – ohne Sitzenbleiben. Trotzdem gibt es Zeugnisse. Es sind Wortgutachten, in denen der Schüler, seine Entwicklung und seine Leistung beurteilt werden. Alle Schulabschlüsse sind möglich. Die erste Waldorfschule wurde 1919 von Rudolf Steiner gegründet. Der Lehrplan dieser Schulen richtet sich nach der Entwicklung der Kinder und ist stark von musischen, handwerklichen und naturwissenschaftlichen Unterrichtsstoffen geprägt. Waldorfschulen erhalten zwar staatliche Zuschüsse, ein großer Teil der Finanzierung erfolgt jedoch über Eltern-Beiträge. Weitere Infos unter: www.waldorfschule.de

Zum Weiterlesen
Gute Entscheidungshilfen für die Wahl der weiterführenden Schule finden Sie in "Die beste Schule für mein Kind", Walter Kowalczyk, Klaus Ottich, Cornelsen Scriptor, 8,95 Euro.

*In einigen Bundesländern beginnt die Einteilung in Kurse nach unterschiedlichen Leistungsniveaus erst später

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