Seit über einem Jahr ist die ganze Welt von der Pandemie gezeichnet. Ob gesundheitlich, finanziell oder psychisch: Viele Menschen leiden unter den Folgen des Coronavirus. Für unsere Kinder können die Umstände ebenfalls belastend sein, denn auch sie leben in einer Extremsituation. Aufgrund von Schul- und Kitaschließungen fehlen ihnen Kontakte zu Freund:innen und Homeschooling hat sowohl sie als auch viele Eltern vor eine neue Herausforderung gestellt. Über 400 Schüler:innen haben ihre Gefühle während dieser bewegten Zeit zum Ausdruck gebracht, die nun in einem Buch zusammengetragen wurden.
"Schule im Corona-Modus": Schüler:innen kommen zu Wort
Schüler:innen aus insgesamt 44 Schulen in Hessen haben sich an diesem Projekt beteiligt. Das Ergebnis: "Schule im Corona-Modus – Eindrücke und Erlebnisse von Schülerinnen und Schülern", ein Buch, das einen unverfälschten Einblick in die Gefühlswelt junger Menschen gewährt. Herausgegeben wurde das Werk von der Aktion Hessen hilft und Tobias Greilich. Kinder und Jugendliche haben ihre Gedanken und Emotionen auf kreative Weise zu Papier gebracht, ob in Form von Zeichnungen, Briefen, Tagebüchern oder Gedichten. Hier haben wir sieben der zahlreichen bewegenden Zitate ausgewählt. Auf eine redaktionelle Überarbeitung hat "Aktion Hessen hilft" verzichtet, da das "ungeschönte Stimmungsbild" wiedergegeben werden sollte.
Schüler:innen teilen ihre Gedanken zur Pandemie
"Ich vermisse meine Klassenkameraden, meine Lehrer und sogar den Unterricht."
"Die Coronazeit ist für mich eine Zeit in der man sehr eingeschränkt leben muss, und sehr wenig Freunde treffen kann. [...] Ich habe mich sehr traurig gefühlt weil ich nicht in die Schule durfte. Ich musste Home-Schooling machen. Aber das hat mir auch ein bisschen Spaß gemacht weil ich ausschlafen konnte, und weil meine Lehrerin meiner Klasse und mir coole Videos geschickt hat."
"Schule in Zeiten von Corona ist wie ein Schlachthof, nur dass Träume statt Tieren geschlachtet werden."
"Die Menschen sind selbst schuld an der Covid 19 Pandemie. sie würgen der Erde ja gerade die Luft ab, mit ihren Kriegen und ihren Luftverpester-Maschinen, sie vermüllen die Erde und dann wundern sie sich das die Erde sich wehrt."
"Bei den Aufgaben komme ich nur langsam voran, das stresst mich richtig."
"Ich habe Angst, dass die Normalität bald ganz anders aussieht oder es so bleibt, wie es derzeit ist. Dass die Einschränkungen bleiben. Dass die Freiheit wegbleibt. UNSERE Freiheit. Die, die jeder Mensch verdient hat."
"Ich habe Angst, dass meine Angehörigen an dem Virus erkranken und ich sie dadurch verliere."
Mehr als ein Herausgeber: Aktion Hessen hilft
Die Initiative "Aktion Hessen hilft" e.V. wurde 1991 in Hessen von Schüler:innen gegründet. Ursache für die Entstehung war die Hilfestellung für die Opfer des Bürgerkriegs in Jugoslawien. In rund 30 Ländern weltweit hat die Organisation seitdem humanitäre Hilfe geleistet. "Immer da, wo Not herrscht und wir die Möglichkeit haben zu helfen, leisten wir - meist selbst vor Ort - unseren Beitrag", ist auf der Website des Vereins zu lesen. Mit "Schule im Corona-Modus" verschafft er jetzt Kindern und Jugendlichen Gehör.