Beschluss der Grünen sorgt für Wirbel
Die Grünen hatten am Sonntag auf ihrer Landesdelegiertenversammlung in Augsburg in ihr Wahlprogramm die Forderung aufgenommen, aus Gründen der Gleichbehandlung alle religiösen Symbole an Schulen zu verbieten. Erwartungsgemäß stößt dieser Beschluss bei der CSU auf scharfe Kritik. CSU-Fraktionschef Georg Schmid warf den Grünen vor, damit die religiösen Gefühle der großen Mehrheit der Menschen in Bayern "mit Füßen zu treten". Mit dem Beschluss rüttele die Partei an den "Grundfesten christlich-abendländischen Kultur".
Schmid betonte: "Die Grünen haben immer noch nicht begriffen, was eine Gesellschaft zusammenhält. Wer von einem Baum die Wurzeln abtrennt, braucht sich nicht wundern, wenn dieser verdorrt." Das Christentum sei das "Wurzelgeflecht unserer Gesellschaft und unserer Werte". Auch als Folge der Globalisierung suchten die Menschen nach Halt und fänden ihn wieder im Glauben.
CSU-Generalsekretärin Christine Haderthauer sagte dem "Münchner Merkur" in seiner Montagausgabe: "Die Gleichsetzung des Kopftuchs, das ein Symbol der Unterdrückung ist, mit dem Kruzifix ist ein Skandal." Christliche Traditionen seien fester Bestandteil der Alltagskultur.
Streit ums Kruzifix ging bis vor das Bundesverfassungsgericht
Zuletzt hatte das Thema vor 13 Jahren auch außerhalb des Freistaats für Wirbel gesorgt. Damals hatte das Bundesverfassungsgericht Bestimmungen der Bayerischen Volksschulordnung, dass in jedem Klassenzimmer der Volksschulen ein Kruzifix anzubringen sei, für verfassungswidrig erklärt.
Da das Urteil bundesweit auf großes Interesse stieß, ist anzunehmen, dass die Diskussion auch diesmal über Bayern hinaus Kreise zieht. Deshalb möchten wir von Ihnen wissen, wie Sie den Beschluss der Grünen beurteilen. Machen Sie mit bei unserer Umfrage und diskutieren Sie mit anderen Usern in unserem Politik-Forum. Wir sind gespannt auf Ihre Meinung!