Schüler:innen bekommen hierzulande zwei Mal pro Jahr Zeugnisse: das Halbjahres- und Endjahreszeugnis. Wann das Halbjahreszeugnis vergeben wird, was es aussagt und wie Eltern am besten damit umgehen, verraten wir euch hier.
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Für Eltern und Schüler:innen spielt das Halbjahreszeugnis oft eine untergeordnete Rolle. Immerhin bestimmt erst das Zeugnis am Ende des Schuljahres, ob euer Kind in die nächsthöhere Jahrgangsstufe versetzt wird. Es empfiehlt sich jedoch, auch dem Zwischenzeugnis große Aufmerksamkeit zu schenken. Warum das so ist, erfahrt ihr hier.
Wann wird das Zwischenzeugnis vergeben?
Das Halbjahreszeugnis wird am Ende des ersten Schulhalbjahres überreicht. Je nach Bundesland variiert der Zeitpunkt der Vergabe zwischen Mitte Januar und Mitte Februar. Es gibt somit keinen bundesweit einheitlichen Termin. Nach der Zeugnisvergabe folgen oft die Winter- oder Faschingsferien, doch auch das ist nicht in allen Bundesländern so.
Wie werden die Schüler:innen bewertet?
In den ersten beiden Jahren der Grundschule fehlen die Noten im Halbjahreszeugnis oft gänzlich. Stattdessen wird das klassische Zeugnis in Notenform durch eines in Berichtform ersetzt. Generell werden Ziffernnoten mit oder ohne ergänzende Kommentare in der Regel erst ab dem Ende der zweiten Klasse vergeben – wenn überhaupt. Manchmal findet auch lediglich ein Lernentwicklungsgespräch mit den Schüler:innen und ihren Eltern statt.
Auch in den weiterführenden Schulen wird nicht einheitlich bewertet. In manchen Bundesländern werden ganze Noten vergeben, andere geben lediglich Notentendenzen in Form eines Plus oder Minus. Darüber hinaus gibt es in nahezu jedem Bundesland sogenannte Kopfnoten, die jedoch in der Kritik von Expert:innen stehen. Denn: Kopfnoten bewerten das Arbeits- und Sozialverhalten des:der Schüler:in – und sind somit keine Beurteilung der Leistung, sondern des Menschen.
Was sagt das Halbjahreszeugnis aus?
Das Halbjahreszeugnis dient dazu, einen Überblick über den Lernstand in den einzelnen Unterrichtsfächern zu geben. Als Eltern erkennt ihr, ob euer Kind auf dem richtigen Weg ist oder an mancher Stelle noch Hilfe benötigt. Für Schüler:innen kann das Zwischenzeugnis auch als Motivation dienen, um sich im zweiten Halbjahr noch zu verbessern. In jedem Fall sollten Eltern mit ihrem Kind über das Zeugnis sprechen – und nicht nur Misserfolge, sondern auch Erfolge hervorheben.
Sollte es in einem Fach Nachholbedarf geben, dann sucht nach Lösungen – auch gemeinsam mit den Lehrer:innen. Kommt eine Nachhilfe in Betracht? Wie können die Defizite ausgeglichen werden? Nach dem Halbjahreszeugnis habt ihr die Chance, das Ruder nochmal herumzureißen. Egal, ob gutes oder schlechtes Zeugnis: Eltern sollten ihren Kindern erstmal Ruhe gönnen und eine kleine Pause einlegen, bevor es mit neuem Elan ins zweite Halbjahr geht.
Warum sind Halbjahreszeugnisse wichtig?
Das Halbjahreszeugnis ist nicht nur wichtig, um den Schüler:innen eine Gelegenheit zu geben, ihre Schwächen auszugleichen. Es wird auch für verschiedene Bewerbungsprozesse benötigt. Etwa für die Grundschulempfehlung in der vierten Klasse, die sich an den Halbjahreszeugnissen der Kinder orientiert. Oder auch für Bewerbungen auf Praktika und Ausbildungsplätze. Das Verfahren der Unternehmen zur Vergabe dieser Plätze beginnt meist recht früh im Jahr, weshalb ihr euch dort oft mit eurem Halbjahreszeugnis bewerben müsst.