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Schulwechsel So klappt es mit dem Wechsel der Schule

Mutter verabschiedet ihr Kind vor der Schule.
© hedgehog94 / Adobe Stock
Es gibt zahlreiche Gründe für einen Schulwechsel. Wir erklären dir, worauf du dabei achten musst und wie du deinem Kind den Wechsel möglichst leicht machen kannst.

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Im Regelfall erfolgt ein Schulwechsel für dein Kind nur ein Mal, nämlich dann, wenn es nach der Grundschule auf eine weiterführende Schule wechselt. Dieser Schulwechsel kann manchmal bereits zu kleinen Problemen führen, die sich aber meist leicht lösen lassen. Doch es kann auch passieren, dass dein Kind aus anderen Gründen die Schule wechseln muss, etwa weil ihr umzieht oder dein Kind an der Schule gemobbt wird. In diesem Fall ist ein Wechsel meist nicht so einfach zu bewältigen und dein Kind kann Unterstützung brauchen. Wie diese aussehen kann und was du tun kannst, damit dein Kind sich an der neuen Schule schneller wohl fühlt, erklären wir dir hier. Zudem gibt es einen Leitfaden für den Schulwechsel.

Ein Schulwechsel sollte gut überlegt sein

Ein Schulwechsel kann ein guter, frischer Start nach einer schlechten schulischen Phase sein, dennoch sollte er wohl bedacht sein. Denn sich in einer neuen Schule einzugewöhnen, kann viel Kraft und Energie fordern – sowohl von den Kindern als auch von den Eltern. 

Der/die Schüler:in muss sich an neue Lehrer:innen gewöhnen und sich in der neuen Klasse einleben. Gerade Letzteres ist oft schwer, da sich innerhalb der Klasse in der vorangegangenen Zeit bereits Grüppchen gebildet haben. Und auch was den Schulstoff betrifft, ist ein Wechsel oftmals mit einer gewissen Hürde verbunden. Zwar sind die Lehrpläne innerhalb eines Bundeslandes gleich, jedoch gehen Lehrer und Lehrerinnen den Stoff ganz unterschiedlich an und vor allem auch in unterschiedlicher Reihenfolge. 

Aus all diesen Gründen sollten Eltern und Schüler:in das Gespräch mit der Schulleitung in den Lehrer:innen suchen, wenn ein Schulwechsel in Erwägung gezogen wird. Manchmal überwiegen einfach die Gründe, die für einen Wechsel der Schule sprechen. Diese müssen die Eltern in einem entsprechenden Antrag für den Schulwechsel aufführen.

Gründe für einen Schulwechsel

  1. Umzug: Wechselst du mit deinem Kind die Stadt oder das Bundesland, kommst du um einen Schulwechsel meist leider nicht herum.
  2. Mobbing: Leider kommt Mobbing in der Schule immer wieder vor – und auch, dass aus diesem Grund ein Kind die Schule wechseln muss. Wenn ein Kind von Mitschüler:innen oder auch Lehrkräften gemobbt wird, ist der Leidensdruck groß und das Kind sollte in dieser Phase größtmögliche Unterstützung und Hilfestellungen bekommen – manchmal auch in Form eines Schulwechsels. Meist ist dieser aber der letzte Ausweg, nachdem andere Lösungen nicht funktioniert haben. Vorher wirst du mit den Lehrer:innen und der Schulleitung darüber sprechen, ob dieser Weg eingeschlagen wird.  
  3. Über- oder Unterforderung: Manchmal stellt sich auch heraus, dass ein:e Schüler:in mit dem Schulstoff an der ursprünglich ausgesuchten Schule nicht zurecht kommt – entweder weil er/sie überfordert ist oder weil ihn/sie das Angebot unterfordert. Auch in diesem Fall gehen einem Schulwechsel Gespräche mit Lehrerschaft und Schulleitung voran. Dann kommt gegebenenfalls ein Wechsel vom Gymnasium an eine Realschule, Gesamtschule oder Stadtteilschule (je nach Bundesland) in Betracht oder umgekehrt ein Wechsel zum Gymnasium. 
  4. Probleme mit Lehrer:innen: Manchmal bauen sich auch schwerwiegende Unstimmigkeiten zwischen Schüler:in und Lehrer:innen auf, die nichts mit Mobbing zu tun haben, aber nur schwer oder gar nicht lösbar sind. In solchen Fällen kann ebenfalls entschieden werden, dass das Kind besser die Schule wechseln sollte.
  5. Psychische Probleme oder physische Probleme: Auch in solchen Fällen, ist ein Schulwechsel in Betracht zu ziehen. Gerade dann, wenn es für den/die Schüler:in möglicherweise eine Schule gibt, die besser auf die Besonderheiten des Kindes vorbereitet ist.  

Wie beantrage ich den Schulwechsel für mein Kind?

Wichtig ist es, dass du den Kontakt zu Lehrer:innen und Schulleitung aufnimmst und nach gemeinsamen Gesprächen entscheidest, dass ein Schulwechsel die einzige Lösung ist. Auch das Schulamt sollte mit einbezogen werden, damit du dich darüber informieren kannst unter welchen Bedingungen der Wechsel auf eine andere Schule überhaupt möglich ist. Meist muss dann ein entsprechender schriftlicher Antrag beim Schulamt gestellt werden, in dem die Gründe für den Schulwechsel angegeben werden müssen. Sollte dem Wechsel ein psychisches oder physisches Problem zugrunde liegen, ist auch ein ärztliches Attest vonnöten.

Schulwechsel: Alle Schritte im Überblick

Hier findest du nochmal alle Schritte, die bei einem Schulwechsel zu bedenken sind. Allerdings können die einzelnen Schritte je nach Schule und Bundesland etwas unterschiedlich sein. Genaue Auskunft über den Ablauf und eventuell nötige schriftliche Anträge erhältst du in der Schule deines Kindes.

  1. Eltern bzw. Erziehungsberechtigte und Kind stimmen dem Wechsel zu.
  2. Die Klassenlehrerin bzw. der Klassenlehrer wurde informiert.
  3. Die Schulleitung der aktuell besuchten Schule wurde informiert.
  4. Die Schulleitungder neuen Wunschschule wurde informiert.
  5. Schriftliche Empfehlungen der derzeitigen und der neuen Schulleitungen.
  6. Zeitpunkt des Schulwechsels festlegen: Hier bietet sich meist ein Tag nach den Ferien an.
  7. Bei psychischen Gründen für den Wechsel: Gutachten des Schulpsychologen bzw. der Schulpsychologin.
  8. Bei körperlichen Gründen für den Wechsel: Gutachten des Schularztes / der Schulärztin oder eines Kinderarztes bzw. Kinderärztin (je nach Schule und Bundesland).
  9. Formloser Antrag ans Schulamt. 

Eine neue Schule finden: Was muss ich bedenken?

Wenn du eine neue Schule für dein Kind aussuchst, solltest du mehrere Schulen genau unter die Lupe nehmen und prüfen, ob diese zu euch und deinem Kind passt. Denn nichts ist schlimmer als die Schule zu wechseln und dann festzustellen, dass auch diese Schule nicht die richtige Wahl war. Dann könnte der ganze Stress möglicherweise wieder losgehen.

Achte daher vor allem auf folgende Punkte, wenn du dir eine Schule anschaust:

  1. Passt die Schule zum Lernverhalten meines Kindes? Kann es auf der neuen Schule möglicherweise gefördert oder unterstützt werden? Ist die Schule auf bestimmte Schwächen deines Kindes eingestellt? 
  2. Passt die Schule zu unserer familiären Situation bzw. die Situation des Kindes? Gibt es beispielsweise Hilfe bei physischen oder psychischen Besonderheiten? Wie ist die Betreuungssituation oder die Entfernung vom Wohnhaus? 
  3. Teilt die Schule unsere weltanschaulichen, religiösen und pädagogischen Werte? Ist die Schule zum Beispiel konfessionell gebunden oder vertritt sie ein bestimmtes Konzept wie beispielsweise Waldorf oder Montessori?
  4. Wie gut ist die Schule? Welches Verhältnis haben Lehrer:innen und Schüler:innen zueinander, gibt es spezielle Angebote, wie ist das Leistungsniveau der Schüler:innen, welche Didaktik wird angewandt? 

Wie kann ich mein Kind beim Schulwechsel unterstützen?

Ein Schulwechsel ist für dein Kind auf jeden Fall ein tiefer Einschnitt. Es muss sich wieder auf eine neue Situation einstellen. Alles ist anders: Der Schulweg, die Räumlichkeiten, die Mitschüler:innen, Lehrer und Lehrerinnen. Wenn ihr zuvor umgezogen seid, ist auch der Stadtteil, die Stadt und eure Wohnumgebung neu und dein Kind musste sich von Freunden und Freundinnen verabschieden. Das ist ziemlich viel.

Es gibt Kinder, die sich gut auf solche Situationen einlassen können. Manche Kinder gehen aber durch eine schwere Zeit und brauchen unbedingt Unterstützung. Insbesondere wenn Kinder eher introvertiert und schüchtern sind, kann es ihnen schwerfallen, in der neuen Schule anzuknüpfen. 

Mit folgenden Maßnahmen kannst du den Einstieg für dein Kind erleichtern:

  • Neuen Schulweg erkunden: Fahre oder gehe mit deinem Kind gemeinsam den neuen Schulweg ab, damit es ihn kennenlernt, bevor die Schule startet.
  • Die neue Schule besichtigen: Sicherlich führt euch der Schulleiter der Schule oder eine Lehrkraft gerne herum, bevor ihr euch entscheidet, ob ihr auf die Schule wechselt. Das solltest du auf jeden Fall gemeinsam mit deinem Kind machen.
  • Veranstaltungen der Schule besuchen: Wenn es dir möglich ist, besuche mit deinem Kind schon vor dem Schulwechsel die neue Schule. Beispielsweise zu einem Schulfest oder einer Info-Veranstaltung. So bekommt dein Kind schon einen guten Einblick in die neue Einrichtung.
  • Kontakte mit anderen Kindern suchen: Kennt ihr vielleicht schon Kinder, die auf die Schule gehen, auf die dein Kind wechselt? Dann organisiert doch ein unverbindliches Treffen mit ihnen. Entweder zu Hause oder irgendwo anders. So hat dein Kind schon einen ersten Anker beziehungsweise ein bekanntes Gesicht an der neuen Schule. Das könnte möglicherweise Sicherheit schaffen. Lies hierzu auch: Wie Kinder Freunde finden.
  • Lernstoff prüfen und nacharbeiten: Du hast dich ja vor dem Schulwechsel über den Lernstoff an der neuen Schule erkundigt. Falls es noch Nachholbedarf gibt, sorge mit deinem Kind dafür, dass es bestimmten Stoff lernt, bevor es die Schule wechselt. So hinkt es nicht direkt im Unterricht hinterher. 
  • Reden, reden, reden: Nicht alle Kinder sind dafür offen, aber vielen hilft es. Unterhalte dich mit deinem Kind über den Schulwechsel. Frage, wie es sich fühlt, ob es Sorgen gibt (oder auch Vorfreude?) und ob es Hilfe braucht. Manchmal helfen schon kleine Gespräche, damit sich dein Kind in dieser Phase sicherer fühlt. Lies hierzu auch: So kannst du mit deinem Kind über Gefühle reden.
ELTERN

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