SchuleElf praktische Tipps gegen den Hausaufgaben-Frust
Kaum ein Schüler setzt sich gut gelaunt und fröhlich an seine Hausaufgaben. Aber sie gehören nun mal zum Schüler-Alltag, und sie helfen ja auch, den Lernstoff zu üben und besser zu verstehen. Also ran an die Arbeit! Mit unseren elf Tipps lässt sich der Hausaufgaben-Frust zumindest etwas eindämmen.

Tipp 1: Gute Umgebung = gute Konzentration
Achte auf optimale Arbeitsbedingungen. Das heißt: gutes Licht und einen festen Arbeitsplatz, am besten ein eigener Schreibtisch. Studien haben ergeben, dass sich ein Kind bei schräg gestellter Arbeitsfläche besser konzentrieren kann. Auch der Stuhl sollte verstellbar sein, damit dein Kind die Beine fest auf dem Boden hat. Die beste Zimmertemperatur fürs Lernen liegt übrigens zwischen 18 und 22 Grad.

Tipp 2: Lass Dein Kind lernen, sich selbst zu organisieren!
Lass dein Kind selbst entscheiden, wann es jeden Nachmittag seine Aufgaben machen möchte. Dein Kind wird wesentlich kooperativer sein, wenn es das Gefühl hat, an dieser Pflicht irgendetwas selbst bestimmen zu können. Dann sollte es sich aber auch an seine eigene Planung halten. Manche Kinder wollen gleich nach dem Mittagessen anfangen, manche erst eine Pause machen.
Allerdings: Die beste Zeit fürs Lernen ist etwa 90 Minuten nach dem Essen. Dann ist der Körper nicht mehr mit der Verdauung beschäftigt und der Geist wieder bereit, Neues aufzunehmen oder Gelerntes zu wiederholen. Außerdem erreicht der Biorhythmus der meisten Menschen zwischen 15 und 17 Uhr ein Hoch. Kommt dein Kind erst am Nachmittag aus der Schule, solltet ihr schauen, dass es sein Lern-Programm nicht allzuspät am Abend beginnt.

Tipp 3: Feste Wochenpläne!
Arbeitet zu Beginn eines jeden Schulhalbjahres einen Wochenplan aus. Das ist ein Stundenplan, der nicht nur die einzelnen Schulstunden auflistet, sondern auch die Nachmittags-Aktivitäten wie Sport, Musikunterricht, Chor oder Fußball. Ist das geschehen, könnt Ihr gemeinsam für jeden Tag eine konkrete Hausaufgabenzeit festlegen und eintragen. Daran muss sich dein Kind halten. Sonst wird das Hinauszögern zur Methode. Gibt es hingegegen einen festen Plan, erpart ihr euch immerhin diese tägliche Diskussion.

Tipp 4: Ordnung ist das halbe Leben
Ordnung und Übersichtlichkeit machen das Leben leichter: Der Schreibtisch sollte ausschließlich für die Hausaufgaben reserviert sein. CDs und Comics haben da nichts verloren. Bunte Ablagekörbe, liebevoll beklebte Aktenordner und Schnellhefter helfen, Spaß am Ordnunghalten zu bekommen. Denn wer organisiert lebt, spart Zeit. Und die kann ein Kind dann mit Dingen verbringen, die ihm Spaß machen.

Tipp 5: Schul-Check zur festen Zeit
Dein Kind macht im Hort Hausaufgaben? Dann ist es gut, zuhause eine feste Zeit für den sogenannten "Schul-Check" einzuplanen. Das heißt: eine feste Uhrzeit, zu der Hausaufgaben kontrolliert werden. Im Zuge dessen kann man auch nach Elternbriefen, zu besorgenden (Bastel-) Utensilien oder Geld-Beträgen für Ausflüge fragen. Am besten eine Check-Liste machen, das hilft auch uns Eltern. Darauf können dann auch die Fächer stehen, die am Tag in der Schule dran waren. Denn oft vergessen Kinder bis zum Abend, in welchem Fach sie Hausaufgaben aufhatten. Kommt der Check jeden Tag "überraschend", wird es meist unerfreulich, weil die Kinder natürlich nie drauf Lust haben. So ist es einfach eine Regel, die sich irgendwann einschleift. Klar, dass der Schul-Check nicht zu spät stattfinden sollte, damit noch mal nachgebessert werden kann, wenn nötig.

Tipp 5: Ruhe? Muss nicht sein
Musik fördert die Konzentration. Wenn dein Kind behauptet, dass es zu den Songs von Ed Sheeran besser lernen kann, muss das nicht ganz falsch sein. Erfülle ihm diesen Wunsch ruhigen Gewissens. Techno und harte Rhythmen bewirken jedoch das Gegenteil. Generell sollte die Musik immer nur leise im Hintergrund laufen und möglichst harmonisch sein. Habt ihr ein Abo bei bekannten Streamingdienst-Anbietern lohnt es sich, die Suche anzuschmeißen: Viele bieten Playlisten für eine bessere Konzentration schon fertig zum Abspielen an.
Gerade Kinder mit Konzentrationsstörungen arbeiten erfahrungsgemäß vor allem bei klassischer Musik gut - natürlich mag das nicht jeder, aber ein Versuch lohnt sich. Dabei sind Kopfhörer besonders sinnvoll, weil sie zusätzlich alle anderen Geräusche abschirmen. Musik über Kopfhörer kann vor allem auch dann sinnvoll sein, wenn noch andere Geschwister mit im Raum arbeiten. Dann kannst du dem einen Kind helfen, ohne dass das andere gestört wird. Generell gilt: Lernen für Arbeiten und Vokabeltests trotzdem lieber ohne.

Tipp 7: Pausen
Idealerweise baut ihr alle 30 Minuten eine Pause ein. Das heißt: Fünf Minuten aufstehen, die Beine bewegen, etwas zu trinken holen, das Zimmer lüften, kurz in den Garten oder auf den Balkon gehen und frische Luft schnappen - oder eben kurz aufs Trampolin. Erlaubt ist, was hilft, hinterher wieder konzentriert zu sein. Daddeln auf dem Smartphone oder an der Konsole gehört nicht dazu. Vor allem nicht, wenn zuvor wirklich etwas gelernt wurde – das wird dann auf der Gehirt-Festplatte nämlich direkt wieder "überschrieben".

Tipp 8: Vorräte gegen Ausflüchte horten!
Halte stets einen Vorrat an Schulutensilien parat: Bleistifte, Radiergummis, Füllerpatronen, verschiedene Schreibhefte und Co. So vermeidest du, dass dein Kind die ersten zehn Minuten damit vertrödelt, im ganzen Haus nach einem Stift zu suchen.

Tipp 9: Das Handy hat Pause!
Handys sind praktisch, weil man schnell rumfragen kann, was man aufhatte. Aber ansonten gilt: Handy aus! Heute ist es zum einen ein leichtes, per Nachricht Hausaufgaben-Lösungen hin- und herzuschicken. Aber vor allem stört das ständige Gepiepe und Vibrieren die Konzentration. Die Handy-Auszeit gilt für dein Kind, aber auch für dich selbst, bitte. Plausch- oder Organisations-Telefonate lieber hinterher.

Tipp 10: Computerrecherche nur zu zweit
Schon in der Grundschule werden Kinder heutzutage ermuntert, im Internet zu recherchieren. Aber seid bitte dabei: Zum einen, weil die Kinder mit wenigen Klicks leicht auf Seiten landen können, die definitiv nicht für Kinder geeignet sind. Aber auch, damit sie sich bei der Suche nicht im Netz verzetteln. Das passiert uns Erwachsenen auch allzu leicht. Kinder müssen durch Anleitung erst lernen, zielgerichtet im Internet zu suchen.

Tipp 11: Belohnung erlaubt!
Belohnung nach getaner Arbeit darf sein! Dabei muss es gar nichts Großes sein: zusammen Pfannkuchen backen, Karten spielen, Mandalas ausmalen oder eine Runde kicken. Alles ist erlaubt, was die Hausaufgaben-Zeit auf eine gute Weise abschließt. Dann ist der Angang morgen nicht mehr allzu groß. Oder ihr sammelt Sternchen/Kreuzchen, und dann gibt es am Wochenende ein Eis oder ähnliches. Direkte Belohnung wirkt aber nachhaltiger, weil sie direkt mit der eigenen Anstrengung verknüpft wird.