Wer sich dem Geschlecht zugehörig fühlt, das ihr:ihm bei der Geburt zugewiesen wurde, wird als cis-Person bezeichnet. Ist er:sie dann noch heterosexuell, gibt es in der Schule meist weniger Probleme. Denn er:sie fügt sich oft gut in die breite Masse an Schüler:innen ein.
Doch wie ist es mit Kindern und Jugendlichen, die sich eben nicht als heterosexuelle cis-Person fühlen? Für sie ist die Schule oft kein sicherer Ort, sondern ein Ort, an dem sie nicht sie selbst sein können. Aus Angst vor Anfeindungen oder Diskriminierung äußern sich einige von ihnen gegenüber Mitschüler:innen oder Lehrer:innen nicht bezüglich ihrer eigenen Sexualität – teilweise bis nach dem finalen Schulabschluss.
Die Schule ist für viele kein sicherer Ort
Außerdem lernen sie nichts über einen so wichtigen Teil ihrer Identität, den es gilt, zukünftig Kindern an die Hand zu geben. Einige LGBTQIA+-Menschen wissen deshalb lange Zeit nicht, welcher Sexualität sie sich angehörig fühlen und warum sie sich eigentlich in manchen Bereichen anders fühlen als ihre Mitschüler:innen es tun. Oft verstellen sie sich vor anderen und auch vor sich selbst, denn sie wollen nicht anders sein, sondern dazugehören. Viele von ihnen sind letztendlich froh, wenn der Druck in der Schule nach Jahren voll Unsicherheit und Sorge ein Ende findet.
Wir haben in der Community nachgefragt, warum queere Aufklärung in der Schule so wichtig und notwendig ist:
Menschen der LGBTQ+-Community erklären, warum queere Aufklärung wichtig ist
Leah, 27, Lesbisch
Wie wird Schule zu einem sicheren Ort?
Was wir früh lernen, verfestigt sich oft bis hin ins Erwachsenenalter. Lehrer:innen und Eltern können daher einen großen Unterschied darin machen, wie Kinder LGBTQIA+-Themen annehmen und ob sie die Vielfalt der Community akzeptieren. Früh über Sexualitäten und Identitäten zu lernen, hilft allen Menschen dabei, andere Sexualitäten und Identitäten zu verstehen und zu akzeptieren – oder die eigene Ausprägung zu erkennen und die Selbstliebe im frühen Alter zu stärken.
Kinder lernen vor allem durch das, was sie in ihrem Umfeld erleben und eifern diesem Verhalten teilweise nach. Wenn wir ihnen einen offenen und liebenden Blick auf die Welt vorleben, werden sie diesen ebenfalls weitertragen.