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Ab wann lässt sich das Geschlecht erkennen? Junge oder Mädchen? Wann die Geschlechtsbestimmung möglich ist

Ab wann lässt sich das Geschlecht erkennen? Schwangere Frau hat Zettel mit Fragezeichen auf ihren Bauch geklebt
© Prostock-studio / Adobe Stock
Du bist schwanger und fragst dich, ab wann sich das Geschlecht deines Babys erkennen lässt? Wir haben die Antwort für dich!

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Viele werdende Eltern wollen möglichst früh erfahren, ob sie einen Jungen oder ein Mädchen bekommen. Aber ab wann lässt sich das Babygeschlecht eigentlich zuverlässig im Ultraschall erkennen? Und was hat es mit Pränataltest, Nub-Theorie und der Ramzi-Methode auf sich? Wir erklären dir, ab welcher Woche die Geschlechtsorgane bei der Ultraschalluntersuchung sichtbar sind – und warum es bei der Entscheidung des Geschlechts vor allem auf die Spermien ankommt!

Ab wann lässt sich das Geschlecht erkennen?

Auch wenn die Basis für das biologische Geschlecht bereits mit der Befruchtung der Eizelle durch die Samenzelle geschaffen wird: Auf eine klare Aussage zum Babygeschlecht durch eine Ultraschalluntersuchung müssen werdende Eltern etwas warten. Denn in den ersten Wochen entwickeln sich männliche und weibliche Föten zunächst gleich und lassen sich im Ultraschall optisch keinem Geschlecht zuordnen. Erst ab der sechsten oder siebten Schwangerschaftswoche beginnt die Herausbildung der biologisch männlichen oder weiblichen Geschlechtsmerkmale. Erkennen lässt sich das zu Beginn der Entwicklung aber noch nicht eindeutig: Im Ultraschall ist die Unterscheidung zwischen Junge und Mädchen in einem so frühen Schwangerschaftsstadium noch nicht möglich.

Erst in der 12. Schwangerschaftswoche haben sich die äußeren Geschlechtsorgane des Kindes so weit ausgebildet, dass sie theoretisch im Ultraschall sichtbar sind. In der Praxis kann es aber sein, dass sich das Babygeschlecht noch nicht eindeutig erkennen lässt. Mit größerer Sicherheit lässt sich das Geschlecht ab der 14. SSW – also im 4. Monat – und mit noch mehr Gewissheit beim großen Organscreening um die 20. Schwangerschaftswoche (6. Monat) im Ultraschall erkennen. In der Regel erfahren die werdenden Eltern im Rahmen dieser Ultraschalluntersuchung, ob sie einen Jungen oder ein Mädchen bekommen – sofern sie es vor der Geburt wissen möchten und das Baby eine freie Sicht zwischen seine Beine und auf seine Geschlechtsorgane ermöglicht.

Hinweis: Auch wenn erfahrene Ärzte und Ärztinnen ab der 14. Schwangerschaftswoche im Ultraschall gut erkennen können, welches Geschlecht dein Baby hat – die Möglichkeit einer Fehleinschätzung bleibt bis zum Schluss bestehen. Vollständige Gewissheit hast du also erst nach der Geburt deines Kindes.

Mythen rund um die Geschlechtsbestimmung

Es gibt verschiedene Mythen rund um die Geschlechtsbestimmung eines Kindes – die bekanntesten sind sicherlich die Nub-Theorie und die Ramzi-Methode. Beide Ansätze versprechen, dass sich das Geschlecht eines Babys auf dem Ultraschallbild schon deutlich früher sicher erkennen ließe – wissenschaftlich anerkannt ist jedoch keine der beiden. Hier erfahrt ihr, wie die Nub-Theorie und die Ramzi-Methode funktionieren sollen. Denn nicht ganz ernst gemeintes Rätselraten mit dem eigenen Ultraschallbild ist natürlich trotzdem erlaubt und macht Spaß!

Und auch im Volksglauben gibt es vermeintliche Anzeichen, die in der Schwangerschaft auf das Geschlecht des Babys hindeuten sollen. Wir haben hier einige Mythen-Beispiele für euch zusammengefasst:

  • Bauchform: Wird es ein Junge, ist die Wölbung des Bauches eher spitz zulaufend. Handelt es sich um ein Mädchen, soll der Schwangerschaftsbauch hingegen eher in die Breite gehen.
  • Aussehen der Mutter: Erfreut sich die werdende Mutter an reiner Haut und glänzendem Haar, trägt sie einen Jungen unter dem Herzen. Wird die Schwangere hingegen von Hautunreinheiten und fettigen Haaren geplagt, soll sie ein Mädchen erwarten.
  • Gelüste: Salziges Essen bevorzugen dem Volksglauben nach Mütter von Jungen, wohingegen Mädchen-Mamas lieber Süßes essen würden.

Bestimmt habt ihr von dem einen oder anderen Mythos selbst schon mal gehört – doch dran ist aus wissenschaftlicher Sicht nichts. Es ist nicht belegt, dass sich an Haut, Haaren oder Wölbung des Bauches das Geschlecht des ungeborenen Kindes voraussagen lässt.

Eine Ausnahme bildet hier allerdings die Annahme, dass extreme Übelkeit mit weiblichen Babys einhergeht: Tatsächlich fand eine Studie heraus, dass Frauen, die ein Mädchen erwarten, häufiger an Schwangerschaftsübelkeit und Erbrechen leiden.

Pränataldiagnostik: Lässt sich das Baby-Geschlecht auch früher herausfinden?

Mit einem nicht-invasiven Pränataltest (NIPT) lässt sich anhand von Chromosomen-Merkmalen im Blut der werdenden Mutter schon sehr früh das Geschlecht des Babys feststellen. Der Bluttest wird allerdings nicht primär zur Geschlechtsbestimmung genutzt, sondern dient dem frühen Erkennen von Chromosomenanomalien des ungeborenen Kindes (Trisomien). Auf Wunsch der Eltern kann das Geschlecht bei einem Pränataltest aber mitbestimmt werden.

Allerdings werdet ihr auch mit einem Bluttest nicht vor der 14. Schwangerschaftswoche (12. SSW nach Befruchtung) erfahren, welches Geschlecht euer Baby hat. Denn laut deutschem Gendiagnostikgesetz (GenDG) dürfen Ärzte und Ärztinnen werdenden Eltern vor diesem Zeitpunkt keine Auskunft über das Geschlecht des Kindes geben. Das dient dem Schutz des ungeborenen Lebens und soll verhindern, dass Abtreibungen aufgrund des Geschlechts vorgenommen werden. Denn leider werden weltweit noch immer viele Schwangerschaften aus diesem Grund abgebrochen; zum Vorteil von Jungen und zum Nachteil von Mädchen.

Kann man das Geschlecht beeinflussen?

Wovon hängt es eigentlich ab, ob ein Junge oder ein Mädchen gezeugt wird? Ganz einfach: von den Samenzellen (Spermien) des Mannes! Die Spermien tragen entweder ein Y-Chromosom (männlich) oder ein X-Chromosom (weiblich) in sich. Die Eizelle der Mutter ist hingegen immer mit einem weiblichen X-Chromosom ausgestattet. Wird die Eizelle nun von einer Samenzelle mit Y-Chromosom befruchtet, entsteht die Chromosomenpaarung XY – das Baby wird ein Junge. Trägt die befruchtende Samenzelle ein X-Chromosom, wird es ein Mädchen mit dem Chromosomenpaar XX.

Die Wahrscheinlichkeit für beide Geschlechter liegt übrigens bei 50 Prozent – und lässt sich auch nicht durch spezielle Stellungen oder den Zeitpunkt des Geschlechtsverkehrs beeinflussen, wie die mittlerweile widerlegte Shattles-Theorie vermutete. Statistisch gesehen werden in westlichen Ländern allerdings etwas häufiger Jungen geboren (in Deutschland etwa 51 Prozent) – das liegt daran, dass weibliche Feten und Embryos geringfügig öfter während der Schwangerschaft versterben.

Hinweis: Biologische Geschlechtsidentitäten werden im wissenschaftlichen Konsens heute nicht mehr nur von Chromosomenpaarungen abhängig gemacht und es kann vorkommen, dass das genetische, hormonelle und sichtbare Geschlecht nicht übereinstimmen. Auch muss das biologische Geschlecht (Sex) nicht zwangsläufig mit dem sozialen Geschlecht (Gender) übereinstimmen.

Quellen:

ELTERN

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