Eine Abtreibung als die richtige Entscheidung
Die Hauptfigur des Comics ist Anja, eine junge Frau, die nach ihrem Soziologie-Studium am Institut als wissenschaftliche Mitarbeiterin arbeitet, mit ihrem Freund, dem Techno-DJ Olli zusammenlebt und dann ungewollt schwanger wird. Die Leser:innen begleiten Anja durch ihr Leben und damit auch während der Schwangerschaft. Sie entscheidet sich für eine Abtreibung, weil sie zu diesem Zeitpunkt in ihrem Leben noch keine Kinder haben möchte. Dieser Grund ist genauso wichtig und relevant wie andere. Oft wird das in der Gesellschaft jedoch kritisiert, wenn eine Frau eine Schwangerschaft abbricht, ohne dass es an dem Alter, einer Gewalttat oder medizinischer Umstände liegt.
Wie Frauen damit umgehen
Ein Kind zu bekommen ist keine leichte Entscheidung, die Wahl dagegen auch nicht. Schwangerschaften verändern Frauen, auch wenn sie abgebrochen werden. Der Körper und das Leben werden neu eingeordnet und es ergeben sich viele Fragen während der Schwangerschaft. Welche Anlaufstellen gibt es? Mit wem kann ich darüber sprechen? Mache ich einen Fehler? Tue ich etwas Schlechtes? Das Gefühlschaos und die Sorgen sind schwer zu verarbeiten, denn auf eine ungewollte Schwangerschaft gibt es keine richtige Vorbereitung.
Abtreibung: Gesellschaftlich muss noch viel getan werden
Die Entscheidung, ob eine Frau ein Kind bekommen möchte, sollte nur bei ihr selbst liegen. Es ist schließlich ihr Körper. In Deutschland wurde im Juni 2022 das "Werbeverbot" für Abtreibungen abgeschafft. Damit ist es in Arztpraxen nun offiziell erlaubt über Methoden der Abtreibung und der Durchführung dieser zu sprechen. Das ist ein wichtiger Schritt, um sichere Zugänge zu schaffen und den Frauen die nötige Unterstützung zu signalisieren. In Amerika sieht es zum Beispiel ganz anders aus. Dort wurde das Abtreibungsrecht gekippt und damit sind Abtreibungen verboten. Den Frauen wird eine so wichtige Wahl abgenommen, die nur sie selbst wirklich treffen können. Niemand kann in sie hineinschauen und nachempfinden, was in ihnen passiert, wenn die Schwangerschaft ungewollt ist. Aus diesem Grund sollte auch die Entscheidung nicht von anderen Menschen getroffen werden.
Unterstützung finden
Viele Frauen, die ungewollt schwanger werden, machen die Entscheidung mit sich aus. Dabei ist es wichtig, sich jemandem anzuvertrauen. Ob Ängste, Sorgen oder Verurteilungen aus dem Umfeld – sich professionelle Unterstützung zu suchen und über all das zu sprechen, kann enorm helfen. Inzwischen gibt es viele Portale und Beratungsstellen, die Frauen zuhören und unterstützen – egal, wie ihre Entscheidung letztendlich ausfällt. Folgende Anlaufstellen können bei einem Schwangerschaftskonflikt helfen:
- caritas.de/hilfeundberatung/onlineberatung/schwangerschaftsberatung
- profemina.org/de-de
- donumvitae.org/beratung-hilfe/schwangerschaftskonflikt
- profamilia.de/angebote-vor-ort
- familienplanung.de/schwangerschaftskonflikt/