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Anne Wünsche bricht das Tabu Schwangerschaftsabbruch bei abgeschlossener Familienplanung

Anne Wünsche
© Hannes Magerstaedt / Freier Fotograf / Getty Images
Schauspielerin Anne Wünsche ist erneut schwanger – und plant einen Abbruch. Statistisch gesehen ist sie damit nicht allein.

"Ich kann es nicht behalten" – mit diesen Worten richtet sich die Schauspielerin und Influencerin Anne Wünsche an ihre Follower:innen auf Instagram. Nach eigenen Angaben ist die Mutter von drei Kindern im Alter von zehn und sieben Jahren sowie neun Monaten erneut – und ungeplant – schwanger. Die Darstellerin wisse, was ihre Entscheidung "in vielen auslösen wird und ich weiß, wie viele sich eigene Kinder wünschen", schreibt sie in ihrem Post auf Instagram, auf dem ein positiver Schwangerschaftstest abgebildet ist. "Dennoch möchte ich offen mit dieser Situation umgehen, weil ich auch weiß, wie viele Frauen diesen Weg unter Tränen wählen müssen." 

Die Reaktionen auf ihre Entscheidung fallen sehr unterschiedlich aus – rein statistisch zeigt sich, dass Anne Wünsche mit diesem schweren Schritt nicht allein ist.

59 Prozent aller Frauen, die abgetrieben haben, hatten bereits ein Kind

Laut dem Statistischen Bundesamt ist die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche im Jahr 2022 um fast 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen (104.000 gemeldete Fälle). Ein weiterer Wert sticht jedoch bei den Angaben ins Auge: So hätten laut Bundesamt rund 41 Prozent der Frauen vor dem Schwangerschaftsabbruch noch kein Kind zur Welt gebracht – andersherum bedeutet das, dass die Mehrheit der Frauen, die eine Schwangerschaft abgebrochen haben (59 Prozent) bereits mindestens ein Kind hatten. 

Wie auch im Fall von Anne Wünsche. Sie ist seit mehreren Jahren in einer festen Beziehung mit ihrem Lebenspartner Karim El Kammouchi und zeigt damit, dass man nicht alleinstehend sein muss, um solch schweren Entscheidungen zu treffen. Ohnehin ist der Anteil der Schwangerschaftsabbrüche unter Müttern, die verheiratet sind, höher als gesellschaftlich erwartet sein mag – und konstant: Laut einer Statista-Umfrage liegt der Anteil der verheirateten Mütter, die einen Schwangerschaftsabbruch hatten, zwischen 2011 und 2021 bei circa 38 Prozent. Dem gegenüber steht ein Wert von ungefähr 58 Prozent der ledigen Mütter.

"Ich sehe nicht ein, solch ein Thema zu verstecken, aus Angst vor der Reaktion"

"Es würde einfach nicht funktionieren", vertritt Wünsche ihre Entscheidung weiter in dem Post. Sie müsse sich selbst eingestehen, dass "das einfach nicht mein Leben wäre". Niemals könne sie allen Kindern gerecht werden oder "das alles alleine schaffen", so die Schauspielerin weiter. 

Wünsche rechnet mit einem medialen wie gesellschaftlichen Echo, das nicht nur verständnisvoll mit ihrer Entscheidung umgehen wird. "Für viele wird das auf totales Unverständnis treffen und ich werde die Tage sicherlich einige böse Nachrichten erhalten", schreibt sie weiter, "aber ich möchte diesen Weg dennoch mit euch teilen. Ich sehe nicht ein, solch ein Thema zu verstecken, aus Angst vor der Reaktion." Sie beschreibt ihre aktuelle Gefühlslage als "beschissen" – es sei absolut keine leichte Entscheidung gewesen und sie wisse damit selbst nicht wirklich umzugehen.

Verwendete Quellen: instagram.com, spiegel.de, destatis.de, de.statista.com

csc ELTERN

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